|
Wie macht man Musik? Wie macht man Wetter?
von Martin Schäfer
Wenn ein Musikverein zum Kinder-Ferienprogramm
einlädt, fühlen sich im ersten Moment wohl nur die Musikanten
angesprochen. Aber es soll ja für alle interessant sein
– auch für diejenigen, die kein Instrument spielen.
Also sind ungewöhnliche Ideen und Konzepte gefragt,
um bei den Jugendlichen ausreichend große Neugierde
zu wecken. Dass man diese schwierige Aufgabe hervorragend
lösen kann wurde am Freitag vom Iffezheimer Musikverein
erneut bewiesen. 33 Kids trafen sich im Hof der Grundschule,
um gemeinsam zwei "Musikinstrumente" zu basteln.
Unterstützt wurden sie dabei von zahlreichen Betreuern
des Vereins. Den Baumaterialien sah man zunächst nicht
unbedingt an, dass aus ihnen einmal etwas Musikalisches
werden könnte: Ein Blumentopf aus Ton, viele Fäden,
eine Holzscheibe und 3 Metallstäbe standen zur Verfügung,
der Musikverein spendierte außerdem eine große Kiste
mit den verschiedensten Muschel- und Schneckengehäusen
sowie jede Menge Farben. Daraus wurde dann ein „Windspiel“
gebastelt, das mit viel Kreativität auch verziert und
bemalt werden sollte. Schließlich wollte man dem Anwender
ja auch etwas fürs Auge bieten.

Zwischendurch sorgte Andreas Götz
mit seinem Fallschirm für Auflockerung. Nein, es ist
niemand vom Schuldach gesprungen. In verschiedenen Übungen
wurde jongliert, gerannt, aufgebauscht, gestrafft und
geformt. Erkenntnis für die Kinder: Viele Aufgaben kann
man nur lösen, wenn alle mitmachen und gut zusammenspielen.
In der zweiten Bastelarbeit entstand ein „Regenmacher“.
Der besteht aus einer leeren Chipsdose, vielen Nägeln,
einer Menge Erbsen, Kieselsteinen und Reiskörnern. Geheim
blieb, wer die vielen Chips aus den benötigten Dosen
gegessen hat. Für die Montage gab es eine Vorgabe, doch
bei der künstlerischen Gestaltung des Instruments durften
sich alle voll entfalten. Das Faszinierende an der ganzen
Sache: Es hat sogar funktioniert. Nachdem die fertigen
Regenmacher einen ausgiebigen Test hinter sich hatten,
fing es tatsächlich zu regnen an. Damit hatte wohl niemand
gerechnet, so was kannte man bisher nur vom Film. War
es Zufall oder Zauberei? Zum Abschluss des Nachmittags
konnten sich die Kids bei kühlen Getränken und einem
Hamburger von den Strapazen erholen. Mit Stolz präsentierten
sie die gelungenen Bastelarbeiten, als sie abends von
ihren Eltern abgeholt wurden.

Seither sorgen die Windspiele
auf vielen Terrassen und Balkonen für angenehme Entspannung.
Hoffentlich erweist sich die Sache mit den Regenmachern
nicht als fatale Idee für den restlichen Sommer, der
ja eigentlich noch gar kein richtiger war. Es kam schließlich
schon oft vor, dass man Geister rief, die man später
nicht mehr los wurde.
Äjendlich hän mir an dem Owed
grille welle. Im sowkalde Wuhnzimma si ma ghuggt, weje
dem Schiß-Räjemacher-Zäjg.
|