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Agil in Sachen Naturschutz
Als in Sachen Natur besonders agiler
Verein präsentierte sich die Initiativgruppe Naturschutz
Iffezheim(INI) anläßlich ihrer Jahreshauptversammlung.
Wie die Vorsitzende
Waltraud Godbarsen in ihrem Jahresrückblick ausführte,
hatte die INI in zahlreichen Einsätzen die Biotoppflege
vorangetrieben. So seien die Heckenbiotope entlang der Kläranlage
ausgeforstet worden um dort den Lebensraum für Mäuse,
Insekten und Vögel wie die Mönchsgrasmücke zu
erhalten. Desweiteren sei im Frühjahr der regelmäßige
Kopfweidenschnitt erfolgt um diese Baumform
als Nistplatz zu erhalten. Im Sommer habe dann die Maat der
Feuchtwiesen im Sand angestanden. Öffentlichkeitswirksam habe der
Verein mit geführten Wanderungen versucht, die Mitbürger an
die Natur heranzuführen und das Verständnis für die
Zusammenhänge in der Umwelt zu wecken. Als besonderen Erfolg
wertete Godbarsen die erstmals
durchgeführte kulinarische Wanderung, bei der unter fachkundiger
Leitung von Ursula Fritz eßbare Wildpflanzen gesammelt wurden.
Den Abschluß der Wanderung bildete ein von Chefkoch Kurt Lorenz
zubereitetes Festmahl, zu dem die
gesammelten Kräuter in Töpfen und Pfannen verschwanden.
Gemeinsam mit dem Kleintierzuchtverein sei eine Vogelwanderung
veranstaltet worden, bei der auch das seltene Schwarzkelchen
beobachtet werden konnte, so die
Vorsitzende. Der Maiausflug habe die INI und Interessierte in den
größten Duftgarten Deutschlands, die Bioland-Gärtnerei
Seringa im Hegau, geführt. Eine Familienwanderung durch die
Geggenau habe den Abschluß der Exkursionen durch die Heimat
gebildet.
Nach dreieinhalb
Jahren Diskussion habe der Gemeinderat nun den von der INI
ausgearbeiteten Plan ca. 5 Prozent des
Iffezheimer Waldes aus der Forstbewirtschaftung herauszunehmen
zugestimmt, ging Waltraud Godbarsen auf erfolgreiche Projekte ein.
Mit dem positiven Zuschussbescheid durch die Umweltstiftung Rastatt
könne dieses Jahr nach Abschluß der Vegatationsperiode mit
dem naturnahen Umbau des Mühlbaches begonnen werden. Nachdem der erste Abschnitt, durch
Strömungsablenker den kanalartigen Verlauf des Sandbaches zu
verändern, positive Resultate gezeigt habe, würden dieses
Jahr auch im Abschnitt östlich der Römerbrücke
ebenfalls durch Stahlseile gesicherte Bäume ins Bachbett gelegt
um das Gewässer zum Schwingen zu bringen. Der Plan einer ökologischen
Aufwertung des „Rheinbauloches“ sei wegen der zahlreichen
Einwendungen fallen gelassen worden, führte Godbarsen als
Beispiel an, daß nicht immer alles gelingen könne. Mit dem Dank an die Vorstände &
Mitglieder schloss die Vorsitzende ihre Ausführungen. Einen
besonderen Dank richtet sie an Gemeinderat und Bürgermeister für
das stets offene Ohr und die konstruktive Zusammenarbeit. Nach dem Bericht der Schriftführerin
Ursula Hornung über die letztjährige Versammlung, gab diese
noch einen Ausblick auf das kommende Vereinsjahr mit zahlreichen
Wanderungen und forderte die Mitglieder
auf, sich zahlreich an den beiden Aktivitäten Marktfest und
Rennbahnbewirtung zu beteiligen. Andrea Merkel berichtete von ihrer
Arbeit mit der Jugendgruppe, der derzeit 21 Kinder im Alter von 7-13
Jahren angehören. Nach dem Nistkastenputzen im ausgehenden
Winter, habe man sich voller Engagement an
ein neues Naturtagebuch, diesmal zum Thema Schaf,
gemacht. Bei zahlreichen Schäfern hätten die INI-Kids sich
Informationen zu Schaf und Wolle besorgt, hätten gefilzt,
gefärbt und gebastelt. Das Ergebnis sei als dickes Buch zum BUND
nach Stuttgart geschickt worden, wo die Kinder sich dann vor kurzem
den ersten Preis hätten abholen können. Aus den einstimmigen Wahlen gingen
Waltraud Godbarsen als erste Vorsitzende,
Bärbel Merkel als Kassiererin, sowie Gerhard
Jung und Walter Burster als Beisitzer hervor. Mit einem Vortrag über die größte
Eule der Welt, den Uhu, beschloß Martin Klatt den Abend. In
beeindruckenden Bildern und Tondokumenten
stellte Klatt den „König der Nacht“ vor, der mit einer
Spannweite von bis zu 1,80 Metern lautlos vom Himmel fällt und
alles, sei es gefiedert, geschuppt, bepelzt oder gestachelt, bis
Kaninchengröße schlägt um die hungrigen Schnäbel
seiner bis zu fünfköpfigen Familie zu stopfen. Mit
strengsten Schutzmaßnahmen sei es gelungen, die in Deutschland
fast ausgestorbene Population wieder auf nahezu 1000 Paare anwachsen
zu lassen, hob er den Erfolg von Tierschutzmaßnahmen hervor.
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