Leben und Sterben wird teurer
Unisono stimmte er Rat der Renngemeinde
der Erhöhung der Gebühren für die Friedhofsnutzung sowie
der Wasserver- und entsorgung zu. Beide Themen
hatte der Gemeinderat in seiner Klausurtagung im Juni
beraten. Die Ergebnisse dieser Besprechung lägen dem
Rat nun als Beschlußvorlagen vor, führte Bürgermeister
Peter Werler in das Thema ein. Im einzelnen steigen
die Gebühren ab Anfang 2006 für die Herstellung eines
Einzelgrabes um 25% auf 1 000 € bei Kinder- und
Urnengräbern sowie Tieferlegungen um jeweils 20% auf
600 € beziehungsweise 1200 €. 30% mehr werden ab nächstem
Jahr die Grabplätze kosten. Für Einzelreihengräber werden
dann 800 € und für Urnengräber 400 € zu berappen sein.
Ein Doppelwahlgrab wird gar um 50% teuer und kostet
künftig 3 000 €. Ein Einzelwahlgrab schlägt dann mit
1 300 € zu Buche, während das Grabnutzungsrecht für
ein Urnengrab von 800 auf 1 000 € steigt.
Gleich bleiben wird das Entgelt
für die Nutzung der Leichenhalle, das weiterhin 500
€ für die Vollnutzung unabhängig von der Liegedauer
beträgt. Zusätzlich wurden zwei weitere Tarife eingeführt,
so 100 € täglich für die reine Aufbewahrung und 200
€ für die Nutzung der Einsegnungshalle nur für eine
Trauerfeier. Link
zu den Gebührensätze im Ganzen (600 kB).
Wie Bürgermeister Peter Werler
zu den Abwassergebühren ausführte, habe sich in 2004
eine Kostenunterdeckung von 5,88% ergeben. Bei der Beratung
im Juni hätte sich ergeben, daß Schmutzwasser eigentlich
verbilligt, in die Kanalisation eingeleitetes Regenwasser
verteuert werden müßte. In der Summe habe man sich während
der Klausurtagung auf eine Erhöhung um 10% geeinigt.
In die neue Kostenrechnung würden nun die kalkulatorischen
Kosten mit 80% statt bisher 60% einfließen. Der Verwaltungsleiter
schlug dem Gremium vor, die Kosten für die Schmutzwasserbeseitigung
um 8% auf 1,70 € und die Regenwasserbehandlung um 39%
auf 0,50 € zu erhöhen. Damit würde ein um 13% erhöhtes
Gebührenaufkommen erreicht werden, so Werler. Diesem
Vorschlag widersprach der CDU-Fraktionsvorsitzende Berthold
Leuchtner mit dem Hinweis auf die Beschlußlage der Klausurtagung
und beantragte für seine Fraktion eine lineare Erhöhung
um 10% gleichbedeutend mit Kosten von 1,73 € für Schmutzwasser
und 0,40 € für Regenwasser je Kubikmeter. Diesem
Vorschlag schloß sich Karlheinz Schäfer (SPD) an und
ihm folgten die beiden anderen Fraktionen. Maßgabe der
Entscheidung war, die Gebührensätze jährlich zu überprüfen.
Die Frischwassergebühren steigen
zum 1. Januar 2006 von bisher 0,80 € auf 85 € nach dem
einstimmigen Votum des Gemeinderats.
Mit einer beleuchteten und einer
unbeleuchteten Werbetafel darf da Killion künftig sein
Schuhhaus schmücken. Im Rat hatte niemand etwas daran
auszusetzen.
Mein Gott, schon wieder eine Erhöhung
denkt sich der Gebühren zahlende Iffezheimer verdrießlich
angesichts der aktuellen Gebührenerhöhungen seines
Gemeinderates. Und sein Verdruß ist sehr verständlich,
hatten die Ratsmitglieder die Gebührenstruktur doch im stillen
Kämmerlein der Klausurtagung ausbaldowert. Dies ist dem
Demokratiegedanken nur bedingt zuträglich, da der Bürger ob
der Meinungen und Alternativvorschläge der von ihm gewählten
Volksvertreter im Dunkeln gelassen wird. Sicher muß die
Gemeinde in Zeiten knapper Gelder kostendeckende Gebühren im
Auge haben, jedoch erfährt das Wahlvolk nichts über
mögliche neue Gebührenmodelle oder gar Einsparpotentiale. Die
Krone wird dem Ganzen dadurch aufgesetzt, daß vor der
Beschlussfassung weder die auf vor der Sommerpause versprochene
Offenlegung der Abrechnung des Jahres 2004, noch die Daten zur neuen
Gebührenkalkulation vorgestellt wurden. So jedenfalls ist die
Gebührenerhöhung für den Bürger nicht
nachvollziehbar.
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