Ratssitzung 16. November 2020
Einstimmig sicherte der Iffezheimer Rat
die Trinkwasserversorgung der Gemeinde für die kommenden Jahrzehnte
und stimmte dem Vertrag zur Reinigung des Iffezheimer Rohwassers von
den PFC - Anteilen durch die Stadtwerke Baden-Baden zu.
Wie berichtet, kommt auf die
Iffezheimer Tiefbrunnen im Oberwald von Osten her eine PFC - Fahne im
Grundwasser zu. Als vor einigen Jahren das Thema akut wurde, schien
noch ausreichend Zeit, eine eigene Lösung langfristig anzustreben.
Einige Verschärfungen der Grenzwerte später und die nächste
Verschärfung vor Augen, wird die Zeit allmählich knapp, in der
Iffezheim seinen Bürgern noch mit eigenem Wasser versorgen könnte.
Die Stadt Baden-Baden hat im ihrem
Grundwasserwerk Sandweier bereits seit einigen Jahren eine
Umkehrosmoseanlage laufen, um das dort geförderte Grundwasser von
der PFC – Fracht zu befreien. Die Stadtwerke boten, wie berichtet,
ihre Reinigungsdienste den Gemeinden Iffezheim und Hügelsheim an,
deren Brunnen in Sichtweite im Oberwald liegen. Im März hatte der
Rat beschlossen, diese Angebot anzunehmen. Mit der Annahme der
Verträge kann nun mit der technischen Umsetzung begonnen werden.
Dazu werden gemeinsame Rohrleitung zum Grundwasserwerk gebaut und in
der gleichen Trasse zurückgeführt und das aufbereitete Wasser in
die bestehenden Versorgungsnetze eingespeist. Im Sommer 2021 soll die
Technik einsatzbereit sein.

Tiefbrunnen im Oberwald
Für ihre Dienstleistung werden die
Stadtwerke, wie für die Baden-Badener Bürger, zunächst 65 Cent pro
Kubikmeter verlangen. Eine Preisanpassung kann zu jeden 01.01.
erfolgen. Wegen der nicht unerheblichen Kosten für die Iffezheimer
Bürger, entspann sich eine Diskussion, ab wann die Leistung
tatsächlich in Anspruch genommen werde. Gleich nach Fertigstellung,
wie Berthold Leuchtner (CDU) interpretierte, oder erst wenn das
Iffezheimer Rohwasser die Grenzwerte übersteige, wie Harald Schäfer
vehement vertrat. Dieser Meinung schlossen sich auch Joachim Huber (C
DU) und Martin Schäfer (FWG) an. Bürgermeister Christian Schmid
betonte, daß die Gemeinde sich im Vertrag nicht verpflichte, eine
bestimmte Wassermenge abzunehmen. Es sei auch möglich, im späteren
Betrieb Rohwasser mit dem gereinigten Wasser zu mischen, wenn der
Grenzwert in der Mischung eingehalten werde, um so die Kosten für
die Bürger geringer zu halten. Leider habe die Corona – Pandemie
eine Informationsveranstaltung für die Bürger nicht zugelassen, so
Schmid. Daher werde jedem Haushalt in Hügelsheim und Iffezheim eine
Informationsbroschüre zugestellt werden. Eisntimmig votierte der Rat
für den mindestens 20 Jahre lang laufenden Vertrag zu.
Ebenso einstimmig stimmte der Rat dem
Vertrag über einen Trinkwasserzweckverband mit Hügelsheim zu.
Aufgabe des Zweckverbandes wird sein, die gemeinsame Rohrleitungen
zum Grundwasserwerk und die Übergabeschächte zum jeweiligen
Leitungsnetz zu bauen und zu unterhalten. Die bestehenden
Leitungsnetze bleiben im Besitz der jeweiligen Gemeinde.
Ferienbetreuung bleibt zunächst wie
sie ist
Laut einer Umfrage wurde die Betreuung
von den Eltern mit gut bis sehr gut bewertet. In der Umfrage wurde
auch eine Ausweitung der Betreuung in den Sommerferien um die
zweitletzte Woche und eine Verlängerung der Betreuungszeit bis zwei
Uhr oder gar 14:30 angeregt.
Beidem folgte der Rat nicht. So bleibt
es weiter bei der Halbtagsbetreuung bis 13:00 während jeweils der
beiden Wochen zu Pfingsten und Ostern, sowie den ersten zweieinhalb
Wochen und der letzten Ferienwoche im Sommer.
Ramona Schuh ist neue Hauptamtsleiterin
in Iffezheim

Bereits ihr halbes Leben habe sie in
der öffentlichen Verwaltung verbracht, so die 40-Jährige, in ihrem
kurzen Abriß ihre Berufslaufbahn. Dem vierjährigen dualen Studium
schlossen sich 16 Jahre im Baden-Badener Rathaus an, berichtet Ramona
Schuh. Im Fachgebiet „Öffentliche Ordnung“ sei das Waffenrecht
ebenso in ihr Aufgabengebiet gefallen wie Vereinsfeste oder die
Organisation von Veranstaltungen. Zu diesen habe der Nato –
Geburtstag und der G20 – Gipfel gehört. Derzeit befindet sich die
verheirate Verwaltungsfachfrau noch in Elternzeit und arbeitet in
Teilzeit. Ab Mai werde sie in Vollzeit dafür einstehen, Iffezheim
weiterhin gut im Rennen zu halten, versprach sie.
Aus nicht öffentlicher Sitzung vom 26.
Oktober teilte Bürgermeister Schmid mit, daß die Rat dem Bau je
eines Mobilfunkmastes im Oberwald an der B500 und an der Staustufe
zugestimmt habe.
Die neue Ausrichtung der Ratstische,
die nun im etwa 45 Grad Winkel zum Vorsitzenden und damit etwas mehr
dem Zuhörern zugewandt waren fanden Anklang bei diesen: „Wesentlich
besser“, so das Urteil zur Verständlichkeit der Redebeiträge.
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