Rasenpaten gesucht
Baden Racing
Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Ideen: Für das Geläuf der Galopprennbahn
Baden-Baden · Iffezheim werden „Rasenpaten“ gesucht. „Wir brauchen jede
Unterstützung, um die Corona-Krise zu überstehen“, sagt Jutta
Hofmeister, Geschäftsführerin von Baden Racing, dem wichtigsten
Veranstalter von Galopprennen in Deutschland. Und so soll eine
limitierte Anzahl des „heiligen Rasen“ rund um den Zielposten
durchnummeriert und verkauft werden.
„Für
49 Euro kann man eine Rasenpatenschaft erwerben – als Gegenleistung
erhält der Pate oder die Patin nicht nur eine schmucke Urkunde, sondern
auch einen Eintrittsgutschein im Wert von 40 Euro für alle
Ticketkategorien und einen Wett-Voucher in Höhe von 10 Euro für das
kommende Jahr“, so Hofmeister. „Wer jetzt Rasenpate wird, profitiert
davon 2021 und macht sogar ein kleines Geschäft. Wir hoffen sehr, dass
unsere Idee auf die Unterstützung aus der Region und der Freunde des
Galoppsports trifft.“
Denn
das Geld werde dringend benötigt, sagt die Geschäftsführerin. Seit
Januar habe Baden Racing fast keine Einnahmen mehr, Messen und
Drittveranstaltungen seien weggefallen, so Hofmeister. „Auch die
Sponsoren warten ab, wie es in diesem Jahr weitergeht. Hier fehlen
Zahlungen, die schon fällig waren.“

Verkürztes Frühjahrsmeeting geplant
Man
habe zwar Soforthilfe bei der baden-württembergischen Landesregierung
beantragt und einen Großteil der Mitarbeiter seit April in Kurzarbeit
geschickt. Gleichzeitig laufen aber die Vorbereitung auf ein verkürztes
Frühjahrsmeeting am 23. und 24. Mai. „Wenn es die Behörden erlauben,
wollen wir an beiden Tagen je zwölf Rennen veranstalten und damit
unseren gesetzlichen Auftrag erfüllen, der lautet: Leistungsprüfungen
als Voraussetzung für die Vollblutzucht anzubieten.“
Aber,
so betont Hofmeister, es werden Rennen ohne Zuschauer, ohne Einnahmen
durch Eintrittskarten, Rennprogramme, Gastronomie und ähnliches. Die
Ausgaben aber bleiben hoch: Trotz einer deutlichen Kürzung der
Rennpreise will Baden Racing an den beiden geplanten Renntagen noch
immer 230.000 Euro Preisgeld ausschütten.
„Uns
droht ein kräftiges Minus, wenn nicht möglichst viele, auch der
typische Bahnbesucher aus der Region, für einen deutlich höheren Umsatz
bei den Online-Wetten sorgen“, fürchtet Hofmeister. Als positives Signal
wertet sie den Umstand, dass die Wettvermittler keine Provision
verlangen werden, und somit die Internetwette ganz dem Veranstalter zu
Gute kommt.
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