Tierisch gutes Osterkonzert

„Tierisch gut“ hatte Dirigent
Philipp Zink das Programm zum diesjährigen Osterkonzert
überschrieben. Er und seine Musiker hielten ihr Wort. Beste
synfonische Blasmusik füllte am Abend des Ostersonntages die
Festhalle Iffezheim. Ob zu Lande, zu Wasser, in der Luft oder hinter
Gittern verliehen die Musiker den Tieren Stimme und Rhythmus.
Hell aufklingende Fanfaren eröffneten
den Konzertreigen und ließen bunt gefiederte Fasanen in die Lüfte
steigen. Satoshi Yagisawas Auftragsarbeit für ein Schuljubiläum
„Young Pheasants in the Sky“ symbolisiert die flügge gewordenen
Schüler auf ihrem Flug in die Zukunft.

Heimatliche Gefühle bemächtigten sich
der Zuhörer als sich der Storch vom Schlauchturm zu seiner Reise
nach Süden erhob („Adebars Reise“, Markus Götz“) um sich mit
seinen Weggefährten im Sonnenuntergang zu treffen. Die Register
warfen sich echogleich die Rufe der Störche während des langen
Fluges zu. Bongos kündeten von der Ankunft auf dem Schwarzen
Kontinent.
Gekonnt interpretierte der Klangkörper
in Michael Geislers Stück „Moby Dick – Der weiße Wal“ die
Jagd des von Haß zerfressenden Kapitäns Ahab auf den weißen Wal an
dessen todbringendem Ende die durchpflügte See wieder zu ihrer
majestätisch blauen Weite zurückfindet.
Pfeilschnell schossen Johann Neijs
„Angels of the Ocean“, die Delphine, durch das Meer und sprangen
gackernd aus den Fluten.
Waren es die Kindheitserinnerungen an
die Besuche der Wilhelma, die Andrea Csollány zu ihrer „Zoological
Garden Suite“ verführten, wo schon am Kassenhäuschen Tierstimmen
die Neugier wecken? Eine ganze Bandbreite von Rhythmen hatte das
Orchester bei seinem Rundgang durch den Zoo zu bewältigen: Das tiefe
Blech gab den Rhythmus für die Walzer tanzenden Elefanten, während
das hohe Blech die Kletteraffen über Stock und Stein springen ließ.
Zunächst von Klarinette und Saxophon in Szene gesetzt, zog der
schwarze Hai graziös seine Bahnen durch das Aquarium. Auf
watschelnden Füßen tanzten die Pinguine Biguine, während die
tiefenentspannte Schildkröte nichts aus der Ruhe brachte. Der von
den Klarinetten nur auf den Mundstücken geblasene Krähenschwarm
verabschiedete die Besucher am Ausgang. Bravourös gab Manfred
Burkard auf der Tuba Julius Fuciks
“Der alte Brummbär“ für das er das ursprünglich für Fagott
gesetzte Werk oktavierte. Mit Bravo-Rufen honorierte das Publikum
den meisterlichen Vortrag.
Nach der Pause traf das Publikum auf
alte Bekannte aus den Kinosälen. Äußerst erfolgreich zeigte sich
das Orchester in der Zähmung des Drachen. Vom rockenden Schlagwerk
vorangetrieben, hoben die Register ab zum Flug auf dem Rücken des
Feuer speienden Drachens aus „How To Train Your Dragon“ (John
Powell). Katzenmusik in ihren schönsten Tönen bot der Klangkörper
bei Johan de Meijs Medley aus „Cats“. Vom Schrottplatz ging es
direkt in den Busch. Nach einer Stippvisite bei „Tarzan“ schlugen
die Musiker das „Dschungelbuch“ auf. Die Dschungelpatrouille
wankte durch den Urwald, Ka züngelte und es wurde bärig gemütlich,
als der Dschungel rockte. Zum Abschluß des mitreisenden Konzertes
erhob der „König der Löwen“ seine Stimme in der Iffezheimer
Festhalle zu einem grandiosen Medley an dessen Ende die Gewißheit
stand: „Hakuna Matate“. Eine Gewißheit, die das Publikum mit
stehenden Ovationen lohnte.

Die Konzertpause nutzte Traugott
Bruskowski vom Mittelbadischen Blasmusikverband, um Manfred Burkard
für 40 Jahre aktives Musizieren mit den Goldenen Ehrennadel des
Bundesverbandes der deutschen Blasmusikverbände auszuzeichnen. Die
Große Goldenen Ehrennadel erhielt Dirk Lorenz für 50 Jahr aktive
Mitgliedschaft im Musikverein.
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