Ratssitzung 15. Juni 2015
Zwei Stunden nahm sich der Rat mit Planerin Mariam Farhat von Agence Ter Zeit für die abgespeckte Version der Planung „Auf der Zielgeraden“ für den Ortseingang. Gegenüber dem ursprünglichen Ansatz lag die vorgestellte Maßnahme um 200 000 Euro ünstiger.
Die Hausaufgabe der Planerin Mariam Farhat aus der Ratssitzung vom März 2015 war es, die Herstellungs- und Pflegekosten für die neue Ortseinfahrt zu reduzieren. Die Grundzüge des Gestaltungskonzeptes, die an die Rails und Hecken der Rennbahn erinnernde Linienführung der Wege und Pflanzbeete, bleibt auch bei dem verringerten Ansatz, trotz geringerer Detailtiefe, erhalten. Maßgebliches Gestaltungselement ist hierbei die Terrassierung des nördlichen Lärmschutzwalles im Bereich der Einmündung der B36. Als ökologischer Ausgleich werde der Wall auf einer Länge von 350 Metern in Richtung Rastatt auf der Vorder- und Rückseite mit Gehölzen bepflanzt. Im Einmündungsbereich werden drei Terrassen mit Landschaftsrasen modelliert. Der Hang zwischen den Terrassen soll mit Stauden unterschiedlicher Blütezeit bepflanzt werden. Auf der Wallkrone wird eine bunte Blumenwiese sprießen und Feldahorne den Besucher begrüßen. Für die Terrassierung muß die Wallkrone um 3,70 Meter nach hinten verschoben werden. Die Kosten für die Maßnahmen um den Lärmschutzwall berechnete Frau Farhat auf 58 000 Euro. Den Pflegeaufwand für die Blumenwiese bezifferte die Planerin auf zwei Mahden pro Jahr. Der Landschaftsrasen müsste, außer bei starker Trockenheit, nicht bewässert werden. Bei den Stauden, die nicht ohne Wasser auskommen, rechnet sie mit acht Pflegegängen im Jahr.

Von den ursprünglichen mehreren Vegetationsstreifen neben der Fahrbahn blieb letztendlich ein mäanderndes Staudenbeet übrig.
Der Rückbau der Verbindungsstraße zwischen Goethe- und Tullastraße ist weiterhin in der Planung enthalten, da nur durch die Verbreiterung der dortigen Grünfläche die südliche Seite der Kirschbaumallee in gerader Linie gepflanzt werden kann, wie Frau Farhat erläuterte.
Die Bebänderung der Straße soll sich nach dem Wunsch der Planer auf dem Kreisel fortsetzen. Hierfür werden auf dem Kreisel Ringe mit verschiedenen Stauden gepflanzt.
Die Flächen für die Bushaltestellen werden gegenüber dem bisherigen Ansatz nahezu verdoppelt um dem hohen Schüleraufkommen gerecht zu werden.
Rechts und links der Hauptachse wird die Beleuchtung auf die Lampen der Ortsmitte umgestellt. Durch die Weiternutzung der vorhandenen Lampenstandorte können weitere Kosten eingespart werden. Inklusive Honorar und Mehrwertsteuer bezifferte Mariam Farhat die Kosten für die dargestellte Lösung auf 592 000 Euro. Hinzu kommen noch 70 000 Euro für die Gestaltung des Platzes vor dem Seniorenwohnheim. Die Kosten für die Platzgestaltung bewegten sich am unteren Ende der Preisskala, bestätigte Ingenieur Peter Kirsamer von Wald & Corbe.
Einig waren sich die Räte über eine weitere Querungshilfe über die Badener Straße in Höhe der Hoppegartener Straße, um für eine kurzen Weg zum Spielplatz im Landschaftspark „Nördlich der Hauptstraße“ zu sorgen. Gegen die Umgestaltung des Kreisels wehrte sich Harald Schäfer (SPD). Der geplante Kreisel könne überall stehen, der jetzige gehöre zu Iffezheim, deshalb sei das Hufeisen darauf. Schäfer kritisierte weiterhin die Umwandlung des Lärmschutzwalles in „Rebhänge“.
Berthold Leuchtner, Fraktionsvorsitzender der CDU, thematisierte nochmals die ursprüngliche, ablehnende Haltung seiner Fraktion gegenüber dem Entwurf von Agence Ter und plädierte für den Erhalt der Verbindungsstraße und eine Reduzierung der Terrassenanzahl auf zwei, sowie einer weitergehenden Beratung des Vorschlages innerhalb der Fraktionen. Für die Beibehaltung der gefälligen drei Terrassen sprach sich Joachim Huber (CDU), der insgesamt der Planung Lob zollte. Jürgen Heitz (SPD) lobte die Planerin ob ihres erfüllten Auftrages die Herstellungskosten zu reduzieren und schloss sich dem Antrag auf Vertagung an, welchem auch die Freien Wähler folgten. Frau Farhat wurde beauftragt, Kostenschätzungen für die zusätzliche Querungshilfe , die Reduktion der Terrassenanzahl, die Vergrößerung der Wartehäuschen an den Bushaltestellen und dem Verzicht auf den Rückbau der Verbindungsstraße zwischen Goethe- und Tullastraße für die fraktionsinternen Beratungen nachzureichen.
Den Auftrag für den ersten Bauabschnitt der Sanierung des Geggenauweges vergab der Rat einstimmig an die Baden-Badener Firma Weiss für 265 370 Euro. Ebenso einstimmig votierte der Rat für die Beschaffung von Hard- und Software für über 60 000 Euro für die Maria-Gress-Schule durch die Firma Bechtle. Hierbei werden die Rechner über eine Dauer von 48 Monaten geleast.
Unter Verschiedenes wies Berthold Leuchtner auf die hochgewachsenen Stauden hin, die die Sicht am Kreisel Ost behinderten. Andrea Winkler (FWG) berichtete von zahlreichen Anfragen bei der katholischen und evangelischen Kirche nach Baum oder Friedwaldbestattungen. Bürgermeister Peter Werler setzte die Räte von einer geplanten Besichtigung eines Friedwaldes im Spätjahr in Kenntnis. Seitens der Zuhörerschaft wurde die Problematik des fehlenden Gehweges auf der Nordseite des Kreisels West thematisiert, dem die Verwaltung ebenso nachgehen will, wie dem fehlenden Handlauf am „Kaisers Stäffele“.
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