Großübung erfolgreich gemeistert

Als ortsübergreifende Großübung war die diesjährige Hauptübung von Feuerwehr und Rotem Kreuz ausgelegt. Das von den beiden Kommandanten Stefan Manara und Heiko Fehlau gemeinsam mit Andreas Merkel ausgearbeitete Konzept sah den gemeinsamen Einsatz von Iffezheimer und Hügelsheimer Wehr und DRK vor.
Normalerweise kennen alle den Einsatzort der Jahreshauptübung schon Wochen im Voraus und die schreibende Zunft steht am Straßenrand gegenüber dem „Brandherd“ und harrt auf die zur Hilfe anrückenden Fahrzeuge der Retter. Heuer herrschte großes Stillschweigen im Vorfeld, denn bei der als „Alarmübung“ angelegten Probe, sollte auch die Zeitspanne bis zur Einsatzbereitschaft getestet werden. Gemeindeparlament und Übungsbeobachter wurden in den Mannschaftswagen der Feuerwehr zum Übungsziel, dem „Huber-Hof“ am Spitzenweg, gefahren.
Punkt 14:20 Uhr setzte Landwirtschaftsmeister und Gemeinderat Joachim Huber mit seinem Anruf auf der „112“ das Übungsszenario in Gang: In der von Ökonomiegebäuden umgebenen Wohnbaracke seiner Saisonarbeiter sei ein Feuer ausgebrochen und zwischen acht und zehn Personen würden vermisst.
Kein zehn Minuten später waren 38 Wehrangehörige unter Leitung von Simon Fanz mit ihren Einsatzfahrzeugen vor Ort. Ihnen folgten 19 Helfer des Iffezheimer Ortsverbandes des DRK.
Kurz darauf drangen die Ersten unter Atemschutz in das mit Disco-Nebel eingeräucherte, in der Saison 120 Personen fassende, Holzgebäude ein, um die Vermissten und Verletzten zu bergen. Diese wurden in die Obhut der von Kerstin Laubel, die nach dem „Warmlaufen“ bei der letztjährigen Übung zum zweiten Mal als Bereitschaftsführerin ihre Frau stehen mußte, geleiteten DRK-Rettungskräfte gegeben. Das DRK hatte in einem entfernteren Ökonomiegebäude einen Verbandsplatz eingerichtet, auf welchen unter Aufsicht von Bereitschaftsarzt Hubertus Kratzer die „Brandopfer“ versorgt wurden.
Tjark Imse, seit September neuer Postenführer des Polizeiposten Iffezheim, und sein Kollege Boris Ramsteiner sorgten für eine reibungslose Verkehrsführung und nahmen die Personalien der „Opfer“ und Zeugen auf oder packten bei der Bergung der Verletzten mit an. Im Ernstfall käme auf sie noch die Sicherung von Beweisen zu, erläuterte Imse.
Schon bald wurde deutlich, daß die große Anzahl mit Riegelstellungen zu schützender Gebäude alle Iffezheimer Feuerwehrkräfte binden würde und der Aufbau einer kontinuierlichen Wasserversorgung gefährdet war. Daher wurde, wie in der Alarm- und Ausrückordnung für solche Großereignisse vorgesehen, die Wehr aus Hügelsheim zu Hilfe gerufen, die auch rasch eintraf und von Seiten des Hydranten beim Sportplatz eine Wasserversorgung aufbaute, da der Löschbrunnen im Huber-Hof bereits belegt war.
Um 15:03 Uhr ging mit dem Ruf „Feuer schwarz, alle Personen gerettet!“ die diesjährige Hauptübung im Renndorf zu Ende.
Als Außenstehender sei es leicht, zu sagen, „ich hätte dies so und das so gemacht“, resümierte der Iffezheimer Kommandant Stefan Manara am Ende des Tages. Gruppenführer und Einsatzleiter müßten ihre Entscheidungen jedoch innerhalb von Sekunden treffen und dafür die Verantwortung tragen. Eine gemeinsame Probe mit der Wehr des Nachbarortes habe sich angeboten, da bei einem solchen Ereignis diese sowieso automatisch alarmiert werde und weil man mit der Hügelsheimer Wehr zusammen arbeiten wolle und könne.
Der als Übungsbeobachter fungierende Kommandant der Hügelsheimer Wehr, Heiko Fehlau, sprach sich ebenfalls für eine engere Zusammenarbeit der Wehren aus und verteilte die volle Punktzahl bei einigen der Übungsziele. Er lobte vor allem den raschen und koordinierten Atemschutzeinsatz, in den nahtlos die später eingetroffenen Hügelsheimer Kollegen integriert worden seien. Ihm waren nur die zu nah an den „Brandherd“ gefahrenen Einsatzfahrzeuge ein Dorn im Auge, die bei einem Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Ökonomiegebäude schwer zu retten gewesen wären.
Hans-Joachim Brüssow, Bereitschaftsleiter des DRK-Kreisverbandes, verteilte ein dickes Lob an Kerstin Laubel für ihren zweiten Einsatz als Bereitschaftsleiterin bei einer Hauptübung. Er regte eine bessere Verteilung der Tragetrupps an, ansonsten sei die Übung „top“ gewesen.
Dem allgemeinen Lob schloß sich Bürgermeister Peter Werler an und sprach den Angehörigen der beiden Wehren und des Ortsverbandes des DRK sein herzliches Dankeschön aus.
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