Spiel, Spaß und Spannung bei den TVI - Games

Vor den „TVI-Games-Pokal“ hatte der Turnverein Iffezheim den Schweiß gesetzt. Elf Spiele, bei denen nicht nur Muskeln, sondern auch Köpfchen gefragt waren, mußten die neun Mannschaften am schwül-heißen Samstagnachmittag absolvieren.
Quasi als Aufwärmübung hatten sich die Turner das Rasenkegeln ausgedacht, bei dem es galt, einen Gymnastikball über den Rasen zu wuchten und so nebenbei noch möglichst viele der als Kegel fungierenden, breitbeinig auf dem Rasen stehenden neun Mitspieler zu streifen. Jogi Löw hätte zwar angesichts der vielen Tunnelungen seine helle Freude gehabt, aber Sinn des Spiel war ja, das ein oder andere Bein zu streifen. So war es nicht verwunderlich, daß die treffsichere Damenmannschaft
des Fußballvereins am ersten „Gerät“ in Führung ging.
Daß man mit Bierkästen mehr als nur Gerstensaft transportieren kann, bewiesen die Streiter um den Pokal. Mit einem sensationellen Endspurt auf 32 Meter und vierzig Zentimeter, hangelten sich die Tennisspieler, auf den Kästen balancierend, die Tartanbahn hinunter.
Auch beim „Begriffe raten“, welche ihnen die Zuschauer und Mannschaftskameraden pantomimisch vorstellten, hatte der Vertreter der weißen Zunft mit drei richtigen Antworten die Nase vorn, mußte sich den ersten Platz jedoch mit der Fußballjugend und den Sportfreunden „Die Sallis“ teilen.
Etwas Abkühlung unter der sengenden Sonne brachte das „Wasserplane rutschen“, bei dem der Vertreter der „All Stars“ des Fußballvereins nach einem kräftigen Anlauf durch die Seifenlauge auf gut 22 Metern rutschte und sich bereits auf dem Olymp wähnte, um dann jedoch von Tennis-As Jan Ruf, der sich auf 23 Meter katapultierte, abgefangen zu werden. In Summe rutschten die vier Tennisspieler 75 und einen halben Meter weit, was ihrer Mannschaft einmal mehr die volle Punktzahl
einbrachte.
43 Sekunden benötigten die Jungkicker, um beim „Baumstamm rollen“ einen der Ihren, auf Medizinbällen balancierend, ins Ziel zu schaukeln.
Ein Hauch von ritterlichem Turnier wehte durch die Schulsportanlage als sich die Recken anschickten, von der rumpelnden Schubkarre aus „güldne Ringe von den Bäumen“ zu pflücken. Der erfolgreiche Kämpe der „All Stars“ des Fußballvereins konnte mit 75 Zählern den Sieg für sich verbuchen.
Einfach so den Ball von Hand zu Hand die Tartanbahn entlang zu schicken und mit einem wohldosierten Wurf in einem Bottich zu versenken, wäre für die ultimativen TVI-Games viel zu einfach gewesen. Nein, mit dem Betttuch von Betttuch zu Betttuch war der Ball zu werfen und dann mit gezieltem Lakenschwung im Kübel zu versenken. Ein wahrlich nicht leichtes Unterfangen, aus dem die Damen der Tanzformation „Be in Motion“ des Turnvereins und die Tennisspieler mit je zwei
Treffern als Etappensieger hervorgingen.
„Am Laufenden Band“ und in verwirrender Kostümierung präsentierten die Turner den Kandidaten achtzehn Begriffe und Gegenstände, die wie weiland bei Rudi Carrell fein säuberlich aufzusagen, respektive aufzuschreiben waren. „Eine Frau vergisst nie!“ bestätigte einmal mehr die Kickerin der Fußballdamen, die mit ihrem guten Gedächtnis ihre Konkurrenten auf die Plätze verwies.
Eine sichere Hand und ein gutes Auge bewiesen „Die Sallies“, welche die meisten Sandsäckchen im Ziel platzieren konnten.
Noch einmal brachte kühles Nass Erleichterung, wobei jedoch der „Schwammkopf“ ganz schön an seinem mit Wasser vollgesogen, triefenden Ganzkörperschwamm zu tragen hatte, welcher am Ende des Parcours von seinen Mannschaftskameraden wie eine Zitrone in den bereit stehenden Kübel ausgepresst wurde. Mit 23 Zentimetern erschlepptem und erdrücktem Wasserspiegels setzten sich die Meister des gelben Balles einmal mehr durch.
Nicht „Wer wird Millionär?“, sondern „Wer kennt sich in Iffze bestens aus?“ lautete die Frage zum Schluß der TVI-Games. Historisches und Mundartliches, wie „Muhni“, „Bräng“ oder “Makimmi“, wollten die Turner von den Kandidaten gedeutet wissen. Die Vertreter der „Sallies“, der Fußballdamen und der „All-Stars“ glänzten mit ihrem Wissen um die Heimat und konnten jeweils alle Fragen richtig beantworten und so jeweils zehn Siegpunkte einheimsen.
Mit der vollen Punktzahl aus dem abschließenden Spiel verwiesen die „All-Stars“ ihre harten Konkurrenten „Die Sallies“ auf den dritten Platz. Den Wanderpokal sicherten sich die Mitspieler des Tennis-Clubs mit überragenden 95 Gesamtpunkten.
Zu den aufgemotzten Oldies der „Old-Men-River-Band“ feierten Spieler und Zuschauer noch bis tief in die Nacht, deren heftige Gewitterregen willkommene Abkühlung brachten.
|