Ratssitzung 05. März 2012
AEinstimmig genehmigte der Rat
Mehrausgaben in Höhe von gut 22 000 €, welche bei der
Sanierung der Lindenstraße angefallen waren. Wie der
Bauleiter Michael Wunsch erläuterte, seien Teile der
abgebrochenen Fahrbahn teerstämmig gewesen, was vorherige
Untersuchungen nicht ans Tageslicht gebracht hätten.
Auf deren Beseitigung entfielen 95 Prozent der Mehrkosten.
Der Rest ergebe sich aus Massenmehrungen.
Betrachte man die drei Lose Linden-,
Stein- und Rennbahnstraße, egalisierten sich die Ausgaben,
da bei den beiden anderen Losen 27 000 € weniger als
beauftragt ausgegeben worden seien.
Einstimmig genehmigte der Rat
Ausgaben in Höhe von 35 000 € zur Erneuerung der EDV-Anlage
des Rathauses. Wie der EDV-Fachmann im Rathaus, Gerold
Peter erläuterte, würden für knapp 19 000 € ein neuer
großer Server, ein Backup-Server und Netzinfrastruktur
angeschafft. Auf dem großen Server werden mehrere virtualisierte
Rechner bereit gestellt werden, unter anderem auch für
die Haupt-und Realschule. An Softwarekosten für das
Serversystem fielen 11 000 € an.Für weitere 5 500 €
würden die vorhandenen Büroprogramme auf den neuesten
Stand gebracht. Hard-und Software sollen geleast werden.
Hinzu kämen Installationskosten von rund 4 800 €. Die
Anbindung der Nebenstellen wie Haupt-und Realschule
erfolgten über das öffentliche Netz, erläuterte Gerold
Peter. In Anspielung auf die Fasnachtskampagne
vermerkte Hans-Jörg Oesterle (CDU) scherzhaft, daß die
Anbindung weiterer Nebenstellen möglich sei, jedoch
nicht in Hügelsheim oder Wintersdorf.
Haushaltsberatungen beendet
Mit drei mehrheitlich genehmigten
Anträgen seitens der CDU-Fraktion und der Klärung einiger
Fragen endeten die Haushaltsberatungen für das Jahr
2012 im Renndorf.
Angesichts der respektablen Überschüsse
aus dem Ergebnishaushalt des vergangenen und dem kommenden
Haushaltsjahr hielt die CDU-Fraktion eine Erhöhung der
Grundsteuer für nicht ausreichend begründet, trug deren
haushaltspolitischer Sprecher Berthold Leuchtner vor.
Die Bürger hätten für diese Erhöhung kein Verständnis.
Mit 11:4 Stimmen folgte der Rat diesem Antrag.
Weiterhin verlangte Leuchtner
die Streichung der Kosten für die Entwicklung eines
Leitbildes für die Verwaltung, da sich diese auf andere
Aufgaben, wie die Ortskernsanierung, die Baugebiete
„Nördlich der Hauptstraße“ und Erweiterung des Industriegebietes,
sowie die innerörtlichen Baugebiete konzentrieren solle.
Diesem Antrag folgte der Rat einstimmig. Mit drei Gegenstimmen
und einer Enthaltung billigte der Rat die Verdoppelung
der Mittel für die Natur- und Landschaftspflege auf
10 000 €, mit denen das noch offene Konzept der Initiativgruppe
Naturschutz Iffezheim zur Pflege nicht mehr bewirtschafteter
Streuobstwiesen umgesetzt werden soll.
Weiterhin stieß Berthold Leuchtner
auf, daß im Haushalt erneut mit einem Gewinn aus
der Frischwasserversorgung gerechnet werde. Diese habe
in den letzten Jahren immer ein Plus erwirtschaftet,
daher müsse für 2012 mit einer Gebührenanpassung nach
unten auf das gute Ergebnis reagiert werden. Darauf
entspann sich eine Diskussion zwischen Bürgermeister
Peter Werler und Kämmerer Benjamin Laber auf
der einen und der CDU-Fraktion auf der anderen Seite
über die Gebührenberechnung, insbesondere die kalkulatorischen
Zinsen. Energisch wies Hans-Jörg Oesterle (CDU) auf
den Grundsatzbeschluß des Rates hin, im Frischwasserbereich
keinen Gewinn erzielen zu wollen und nur die tatsächlich
anfallenden Zinsen in die Gebührenrechnung einfließen
zu lassen. Er sei es Leid, jedes Jahr diese Diskussion
zu führen, da es eine klare Vorgabe an die Verwaltung
gebe.
Peter Werler versprach, innerhalb
der nächsten drei Monate aktuelle Kostenkalkulationen
für die Frisch- und Abwassergebühren vorzulegen, bat
aber darum, die jetzigen Haushaltsansätze stehen zu
lassen. Gegebenenfalls werde das Rechnungsergebnis dann
von den Ansätzen abweichen. Dieses Vorgehen konnte die
CDU-Fraktion mittragen.
Zur nächsten Gemeinderatssitzung
in 14 Tagen werde der neue Haushalt in gedruckter Form
vorliegen und könne beschlossen werden, versprach Peter
Werler.
Vorentwurf „Erweiterung Industriegebiet“ gebilligt
Bereits 2009 habe der Rat den Aufstellungsbeschluss
gefaßt und die Abwicklung des Projektes in privater
Erschließungsträgerschaft beschlossen, führte Bürgermeister
Peter Werler ins Thema ein. Noch seien nicht alle Grundstückskäufe
oder -tausche abgeschlossen.
Diplom-Ingenieur Werner Gerhardt erläuterte, daß
bei der Planung Rücksicht auf den Forlenhof und die
geplante Wohnbebauung „Nördlich der Hauptstraße“ genommen
werden mußte. Die von Gerhardt vorgestellte Überplanung
des zehn Hektar großen Gebietes sieht dessen Erschließung
über die bestehende Zufahrt zum Forlenhof vor. Hinter
der ersten Gebäudereihe knickt die Straße nach
Süden ab und erschließt in einer Schleife die weiter
östlich gelegenen Grundstücke vor dem über einem halben
Hektar großen Regenrückhaltebecken. Die östlich des
Regenrückhaltebeckens gelegenen Grundstücke seien eigentlich
nur für die Firma Kronimus interessant.
Laut Bebauungsplan ist eine Grundflächenzahl von
0,8 vorgegeben. Die auf den meist 2000 Quadratmeter
großen Grundstücken errichteten Gebäude dürfen bis zu
50 Meter lang und 15 Meter hoch sein. Der derzeitige
Planstand schließt Vergnügungsstätten, Einzelhandel
und betriebsbezogene Wohnbebauung aus.
Gegen den Ausschluß des Einzelhandels und der Wohnbebauung
wandte sich Harald Schäfer (SPD). Aufgrund der möglichen
Geruchsbelästigungen sei ein Wohnen in dem Gebiet kritisch
zu betrachten, entgegnete Gerhardt. Es handle sich um
einen Vorentwurf, zu dem die Öffentlichkeit und die
Träger öffentlicher Belange Stellung nehmen würden ergänzte
Peter Werler. Die Themen Wohnen und Einzelhandel seien
noch nicht abschließend behandelt.
Auf Nachfrage von Hubert Schneider (CDU) ob auf der
geplanten Grünfläche längs der B 36 Raum für die S-Bahntrasse
vorhanden sei, entgegnete Gerhardt, daß diese wichtige
Frage sicherlich von den Trägern der öffentlichen Belange
thematisiert werde. Gerhardt plädierte dafür, die Straßenrandgestaltung
in Hand der Gemeinde zu halten , um ein einheitliches
Bild zu gewährleisten.
Öffentliche Lärmschutzmaßnahmen
hielt Gerhardt auf Nachfrage von Harald Schäfer (SPD)
nicht für notwendig, konnte sich aber vorstellen, daß
die Bauherren in der ersten Reihe Schallschutzmaßnahmen
auferlegt bekämen.
Einstimmig billigte der Rat den
Vorentwurf und beschloß die frühzeitige Beteiligung
der Öffentlichkeit und die Unterrichtung der Behörden
und die Träger der öffentlichen Belange.
Noch nichts Neues gäbe es zum
Thema Forlenhof, entgegnete Peter Werler auf Nachfrage
von Andrea Winkler (FWG). Es lägen noch keine Ergebnisse
aus den beauftragten Untersuchungen vor. Auf Vorhalt
von Frau Winkler, daß die Zeit dränge, entgegnete Werler,
daß die Gemeinde nicht unter Druck sei und alles bereits
geregelt sein könnte, wären die Eigentümer des Forlenhofes
rechtzeitig auf die Verwaltung zugekommen.
Auf Nachfrage von Jürgen Heitz
(SPD) entgegnete Bürgermeister Peter Werler, daß das
gemeindeeigene Anwesen Hardtstraße 8 immer noch bewohnt
sei und daher das Gelände nicht zur Gänze zur Verfügung
stünde. Er warte noch auf die Pläne für den Bau zweier
Doppelhäuser mit der Ausgestaltung der Zufahrt
und der Stellplätze. Diese Punkte seien schon seit sechs
Monaten offen, empörte sich ein bauwilliger Zuhörer:
Es sei an der Zeit in Tritt zu kommen. Er sei
auf Zuarbeit angewiesen, entgegnete Werler. Die Planungen
lägen noch nicht vor, denen der Gemeinderat dann noch
zustimmen müsse. Aus der Erfahrung heraus, die er bei
der kurzfristigen Schaffung von Bauplätzen gemacht habe,
müsse er heute sagen:“Hätte ich das Buch nur zugelassen.“
|