Fischerstechen

Gleich drei Überraschungen hielt das Schicksal beim Fischerstechen zum 50-Jährigen Jubiläum für die Anglerkameraden aus Iffezheim bereit: Mit 20 Gruppen wurde ein neuer Teilnehmerrekord in der Jahrzehnte langen Geschichte des Fischerstechens aufgestellt. Noch nie waren vier Damenmannschaften am Start und noch nie ließ es Petrus zum Fischerstechen regnen. Da die Anglerkameraden aber seit je her eine innige Beziehungen zum Wasser haben, stürzte dies pünktlich zum Beginn der Wettkämpfe auch nicht mehr vom Himmel und die Wolken machten dem gewohnten und immer rechtzeitig abonnierten strahlenden Sonnenschein Platz.
Auch wenn die Anglerkameraden eine der zwei Nußschälchen gegen eine neue ersetzt hatten, machte dies das Ganze nicht einfacher: Angetan mit einer Schwimmweste, einen lange Lanze in beiden Händen, auf einigen Quadratzentimetern wankendem Nichts balancieren und zu allem Überfluß dann auch noch den Gegner ins wärmende Naß befördern zu müssen. Welch ein Stechen und Stoßen entwickelte sich zuweilen auf dem Quellloch, wenn der Kampf hin und her wogte. Ab und an zog es einer der Kämpen vor, ohne Feindeinwirkung ins Wasser zu gleiten. War's der jugendliche Überschwang beim Angriff auf den Gegner oder hatte dem Kämpfer der Gleichgewichtssinn ein Schnippchen geschlagen?
Acht der Herrenmannschaften mussten sich einem Ausscheidungswettkampf stellen, um die sechzehn Finalteilnehmer zu ermitteln. Die vier Damenmannschaften kämpften zunächst unter sich, wobei die Damen des Jahrgangs 1990 die Oberhand gewannen. In der ersten Finalrunde schied bei den Herren auch der Jahrgang 1970 aus, der seit 23 Jahren ununterbrochen am Start ist und auf ein halbes Dutzend Siege zurück blicken kann. Unter großem Applaus setzten sich im kleinen Finale die Damen des Jahrganges 1990 elegant gegen die Herren des Jahrganges 1987 durch. Im Finale standen den großen Favoriten des Obst- und Gartenbauvereins der Jahrgang 1991 gegenüber. Ein gut gezielter Stoß machte den heftigen Angriffen der Jüngeren ein jähes Ende und brachte dem Obst- und Gartenbauverein den dritten Sieg in der vierten Finalteilnahme in Folge. Somit wird der Wanderpokal nun endgültig im Vereinsheim der Gartenfreunde seßhaft.
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