Bauausschußsitzung 03. Dezember 2012
Auf wenig Gegenliebe stieß im Bauausschuß das Vorhaben, auf dem früher als Garten genutzten Grundstück Schillerstraße 2a ein Mehrfamilienwohnhaus mit neun Einheiten zu errichten. Der Bauvorbescheid wurde an den Gemeinderat verwiesen.
Das Grundstück Schillerstraße 2a zieht sich von der Biegung der Schillerstraße bis in die parallel verlaufende Sternenstraße. Das dort stehende Wohnhaus beherbergte früher das Postamt Iffezheim. Dies und das rückwärtige Ökonomiegebäude bleiben erhalten.

Da für dieses Gebiet weder eine Polizeiverordnung noch ein Bebauungsplan existieren, müsse das Bauvorhaben an Hand der Umgebungsbebauung beurteilt werden, führte Bürgermeister Peter Werler in das Thema ein. Nach höchstrichterlichem Beschluß seien damit jedoch nicht nur die unmittelbar angrenzenden Häuser gemeint, sondern es müsse das komplette von Haupt-, Sternen-, Schillerstraße sowie Mittelweg umrahmte Gebiet betrachtet werden. Hier fänden sich Firsthöhen von 10,45 und 10,87 Metern. Die Traufhöhe erreiche in dem Gebiet bis zu 7,50 Meter. Diese Höhen zu Grunde gelegt, könne dem nach ersten Gesprächen reduzierten Maßen des Vorhabens mit einer Firsthöhe von elf und einer Traufhöhe von 7,20 Metern nicht widersprochen werden. Darüber hinaus sei die Gebäudelänge um einen Meter gekürzt worden.
Gerade noch möglich war in den Augen von Meingold Merkel (CDU) das Vorhaben, da die Bebauung in unmittelbarer wesentlich niedriger sei. Unter Ausnutzung der größt möglichen Steilheit der Tiefgarageneinfahrt sollten alle möglichen Zentimeter heraus gequetscht werden, so Merkel.
Manfred Weber (FWG) tat sich schwer mit dem Vorhaben, zumal er zukünftiges Konfliktpotenzial mit dem nördlich angrenzenden Gewerbebetrieb voraussah. Weiterhin stellte er in Frage, ob sich die Gemeinde die mit solcher „großstädtischer“ Bebauung einhergehenden sozialen Spannungen zumuten wolle.
Auch Karlheinz Schäfer (SPD) empfand den Bauvorschalg als zu groß. Damit sich die Entscheidungsträger ein Bild der Situation machen können, schlug er vor, auf dem Anwesen ein Gittergerüst aufstellen zu lassen. Dies werde mit den Antragstellern besprochen, so Bürgermeister Werler. Schäfer stellte den Antrag, die Entscheidung über das gemeindliche Einverständnis an den Gemeinderat zu delegieren, worin er von Hubert Schneider (CDU) unterstützt wurde. Meingold Merkel wollte die Entscheidungsgewalt im Bauauschuß halten, wurde aber letztendlich mit 4:3 Stimmen überstimmt.
Einstimmig votierte der Rat für den Abriß der Ökonomiegebäude des zurück versetzten Anwesens Hauptstraße 45. An deren Stelle soll ein Wohnhaus errichtet werden. Das Bauvorhaben entspreche auch dem weiterentwickelten Bebauungsplan für das Gebiet zwischen Neue, Hügelsheimer und Hauptstraße, den Werler im Vorentwurf den Räten vorlegte. Durch die Weiterentwicklung sollen auch die letzten verbliebenen Überfahrtssituationen aufgelöst werden. Um den Festlegungen des Bebauungsplanes nicht vorzugreifen, wurde den Antragstellern zur Auflage gemacht, mit Bau der Garage bis zur endgültigen Festlegung der Grundstücksgrenzen zu warten, sowie nach Erschließung des Gebietes die dortigen Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten zu nutzen.
Abschließend informierte Peter Werler den Ausschuß über den aktuellen, ungeprüften Stand der Ausschreibungen für die Arbeiten an der Haupt- und Realschule. Bei der Beschattung liege das günstigste Angebot bei knapp 27 000 €. Der Fensterbauer veranschlage 150 000 € und für die Arbeiten an Heizung, Lüftung und Sanitär läge das günstigste Angebot bei 339 000 €.
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