Kurpfälzer gewinnen in Iffze
Martin Schäfer
Trotz einer ansprechenden Gesamtleistung
musste der TV Iffezheim am Sonntag vor heimischem Publikum
eine ärgerliche Niederlage einstecken. Beide Mannschaften
waren wie erwartet absolut ebenbürtig und lieferten
sich über weite Strecken einen außerordentlich spannenden
Wettkampf mit zahlreichen Führungswechseln, doch am
Ende hatten die Heidelberger das größere Glück auf ihrer
Seite und setzten sich mit 280,85:278,30 Punkten knapp
gegen die Gastgeber durch.
Iffezheims Coach Jürgen Schneider
konnte mit Selim Harmanbasi, Jan Anselm, Severin Fritz,
Tobias Mauck, Lars Einermann, Jan Ruf, Cornelius Müller
und Co-Trainer Patrick Hauns seine Oberliga-Stammbesetzung
ins Rennen schicken. Zusätzliche Unterstützung leistete
Maik Seiberling, der normalerweise zum Bezirksliga-Team
gehört und nun einmalig in der höheren Klasse turnen
durfte.
Beim Auftakt am Boden präsentierte
sich die KTG Heidelberg in blendender Verfassung und
erzielte durch den überragenden Daniel Morres gleich
in der ersten Disziplin die Tageshöchstwertung (13,35).
Die Gäste schufen sich auf diese Weise ein bequemes
Polster von drei Punkten, das sie aber schon am nächsten
Gerät wieder einbüßen mussten. Mit durchweg gelungenen
Seitpferd-Übungen drehte der TV Iffezheim nämlich prompt
den Spieß um und verwandelte seinen deutlichen Rückstand
in einen knappen Vorsprung. Heidelberg war dann wieder
an den Ringen leicht im Vorteil und ging zur Halbzeit
mit lediglich 0,05 Punkten Unterschied hauchdünn in
Führung. Die Spannung hatte einen ersten Höhepunkt erreicht.
Das Duell am Sprungtisch spielte
für die Gastgeber zweifellos eine entscheidende Rolle.
Während sie für kleine Wackler vom Kampfgericht hart
rangenommen wurden, kamen ihre Gegner selbst bei Stürzen
noch relativ glimpflich davon. Zwar konnten sie dieses
Gerät trotz allem gerade noch für sich entscheiden –
die Gelegenheit zur vorzeitigen Distanzierung der Konkurrenz
war jedoch dahin.

Jan Ruf am Barren
Nachdem Heidelberg die Barrenwertung
knapp gewonnen hatte, ging es mit erneut fünf Hundertsteln
Differenz zum abschließenden Reckturnen. Die Spannung
war in dieser Phase kaum zu überbieten. Diesmal lagen
die Iffezheimer zwar vorne, doch sie leisteten sich
einige unnötige Patzer und verspielten dadurch ihre
letzten Siegchancen. Unterdessen verschafften sich die
Gäste mit auffallend sauber präsentierten Übungen einen
immer größeren Vorteil und setzten sich in diesem nervenaufreibenden
Kampf schließlich klar durch.
In Anbetracht der verpassten Möglichkeiten
haderte Iffezheims Trainer Jürgen Schneider mit dem
Schicksal: „Heute standen sich zwei gleichwertige Mannschaften
gegenüber, uns hat lediglich ein wenig Glück gefehlt.
Meinen Jungs kann ich trotz der Niederlage keinen Vorwurf
machen, das war insgesamt eine sehr ordentliche Vorstellung.“
Am kommenden Sonntag muss der
TV Iffezheim bei der TG Weil am Rhein antreten.
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