Schlag die Sallis

Spannend bis zum
letzten Spiel bleib der Wettkampf „Schlag die Sallis“, zu dem die
jugendlichen Sportfreunde „Die Sallis“ den Männergesangverein
Liederkranz (MGV) herausgefordert hatten. Jede Mannschaft hatte sich
im Vorfeld zehn Einzel- und drei Mannschaftsspiele auszudenken, von
denen 19 per Losentscheid auf dem Gelände der Haupt- und Realschule
in die Tat umgesetzt wurden. Jedes Spiel zählte dabei einen Punkt
mehr als sein Vorgänger.
Der Wissenstank der Sänger sicherte
dem MGV den ersten Punkt bei „Wer wird Millionär?“, während die
Sallis mit sicherer Hand an der Dartscheibe siegten. „Übelst
abhängen“ bleibt ein Privileg der Jugend, bei dem sie an den
Ringen den reiferen Herren konditionell klar überlegen war und somit
5:1 in Führung ging.
Diese Schmach ließ Sängervorstand
Karlheinz Schäfer beim Schälen der längsten Apfelbidz
(Apfelschale) nicht auf sich sitzen. Er zauberte den in ihm
schlummernden Paul Bocuse hervor und läutete mit seinem Sieg einen
Lauf der Sänger ein.
Die singenden Partylöwen spielten in
der Altherren-Disziplin „Pavillon-Aufbauen“ ihre jahrelange
Erfahrung aus und stellten trotz widriger Windverhältnisse den
Wetterschutz blitzschnell auf. Beim Golfen zeigte sich Sänger Ingmar
Fritz unschlagbar und ließ Erinnerungen an Bernhard Langer wach
werden, während der Vertreter der Sallis das Schulareal zur Gänze
für sein Spiel ausnutzte.
Beim
schwerathletischen Hufeisenwerfern trumpften die Sänger einmal mehr
auf und hatten zuerst vier Eisen im Ziel. Beim H-Stein-Rennen, bei
dem es galt, die Rennstrecke allein auf drei mitgebrachten
Betonsteinen zurückzulegen, siegte der Jungsänger dank seiner
überlegenen Taktik und baute die Führung die Sänger aus.
Genau so taktisch
gut eingestellt zeigten sich die Sallis beim „Spiel um die Wurst“,
bei dem es ihnen fünfmal gelang, einen größeren Wurstzipfel vom
Ring abzuschneiden als die Sänger. Wie zu erwarten war, ließen die
Sallis die Sänger beim Völkerball alt aussehen und punkteten
erneut. Wider Erwarten holte für die Sallis „Sensenmann“
Christoph Manz die Punkte beim Hochgeschwindigkeitsmähen auf der
grünen Wiese und brachte seine Mannschaft klar in Führung. Zum
Trost für die Sänger vergaben die Sallis später ebenfalls ihre
sicher geglaubten Punkte an der Torwand.
„Die Hand“
Matthias Schneider führte die Sänger zurück auf die Erfolgsspur,
in dem er souverän im ersten Versuch des „Bierdeckelfassen“
dreißig aufeinander gestapelte Bierdeckel von der Tischkante hoch
schleuderte und mit der selben Hand sicher fing.
Beim Diktat aus
dem Diktatbuch von 1966 unterliefen Sänger und Salli gleich viele
Fehler, jedoch schätzte Dominik Merkel von den Sallis die
Fehleranzahl realistischer ein, weshalb die Punkte an die
Sportfreunde gingen.
Mit der nötigen
Ruhe und Gelassenheit setzte Sänger Christoph Leuchtner aus dreißig
Einzelteilen zehn Wäscheklammern in Rekordzeit zusammen.
Nach einem
dramatischen Tischtennisrundlauf, bei dem die Sänger die
Sportfreunde an den Rand einer Niederlage gebracht hatten, setzte
sich am Ende Profi Sebastian Merkel von den Sallis im Spiel Mann
gegen Mann durch.
Als eine ganz
klare Sache für die Sallis entpuppte sich das Werfen mit dem
Schleuderball, bei dem Ex-Leichtathlet Andreas Merkel das Spielgerät
weit über die Hälfte des Sportplatzes hinaus wuchtete. Damit
erspielten er für die Sallis den Matchball, im vorletzten Spiel
vorzeitig als Sieger vom Feld zu gehen. Filigrantechniker Alexander
Merkel vom Liederkranz machte den Sportfreunden an der
Kettenschaltung jedoch einen dicken Strich durch die Rechnung. In
sagenhaften 2:22 Minuten wechselte er den Schlauch am Hinterrad des
Rennrades und verwies den entnervten Vertreter der Sallis auf den
zweiten Platz und brachte somit den MGV wieder zurück ins Rennen.
Die alles
entscheidenden 19 Punkte mußte nun der „Kugelturm“ liefern, in
welchem durch Drehen, Schütteln, Ziehen zig Kügelchen aus dem
Dachgeschoß in den Keller und wieder zurück befördert werden
mußten. Mit einem Triumphschrei quittierten die Sallis die
Bekanntgabe der Schiedsrichter, daß ihr Vertreter den Sänger um
Längen geschlagen und somit die Sportfreunde nach knapp sechs
Stunden den Gesamtsieg eingeheimst hätten. Die gemeinsame
Siegesfeier von Sallis und Sängern zog sich abschließend noch etwas
hin.
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