Ordentlich Sitzfleisch
forderten die Theater - Akteure der Kolpingfamilie
ihren Zuschauern ab. Drei Stunden lang attackierten
die Darsteller aus dem sonnigen S�den die
Lachmuskeln des Publikums.
Die Gemengelage konnte
nur zu Zwerchfell ersch�tterndem Lachen
f�hren: Auf der einen Seite die Matrone
Eleonore Pingelig (wie immer in Bestform:
Manuela Schwab), die ihre beiden M�nner,
den weniger hellen und weniger schnellen
Sohn �Ja Mamma� Heinz � Dieter (herrlich
treu � doof von Robert Merkel in Szene gesetzt)
und Mann - Memme Heinrich (nicht aufmuckend:
Andreas Zink), ihr �orientierungsloses Scho�h�ndchen�,
mit ihrem Kommandoton fest im Griff hat.
Auf der anderen Seite
der xenophobe Klaus Meckerer (auf den Matthias
Schneider alle deutschen Vorurteile projeziert),
dem alles Spanische durchfallverd�chtig
ist, und daher auf der zweiunddrei�ig Stunden
und sieben Bier dauernden Fahrt zum Hotel
Sole d'oro, Kisten voll deutschen
Biers und deutscher Lebensmittel mitschleift.
Mit dabei seine etwas Begriffs stutzige
Frau Erika (Julia Sauter in k�stlicher Einfalt)
und das schwer verliebte und renitente T�chterlein
Evi (Viktoria Gress). In Klaus Meckerers
Augen erwies es sich als Fehler, den unter
Extremdurst leidenden Opa Ludwig (Michael
Bosler als bauernschlauer und l�sterner
Greis: �Auch in einer alten Kappelle wird
noch gebetet�) mit in den sonnigen S�den
zu nehmen. Heimst doch Familie Meckerer
zum Ausgleich dessen Rente und das
per angestiftetem Bettn�sen erh�hte Pflegegeld
ein.
Dazwischen der Wirt
Pedro Hern�ndez (Herbert Sauter), der von
Amors Pfeil getroffen, der Ankunft seiner
noch geheim gehaltenen Liebe Evi Meckerer
entgegen schmachtet. Und nat�rlich Maria
(Erika H�ttlin als dauernd bruttelnde Hotelangestellte),
die kein Blatt vor den Mund nimmt und der
es schwer f�llt, Terroristen von Touristen
zu unterscheiden, machen die doch �viele
Smuz�. Dennoch l��t sie es sich nicht nehmen,
ab und an am Gast den �gro�en Kundendienst�;
inklusive Zehenn�gel � und Nasenhaareschneiden;
durchzuf�hren.
Getreu seinem Motto
�w�ren wir doch nur in den Bayrischen Wald
gefahren� laviert sich Klaus Meckerer, keines
der fremdenfeindlichen Klischees, wie
faul und diebisch, auslassend, durch seinen
Spanienurlaub. Kein Wunder, da� der �alte,
bornierte, anstandslose Idiot�, kaum angekommen,
im Dauerstreit mit der resoluten Frau Pingelig
liegt, die doch nur ihre Ruhe und K�hlung
will.
Als einziger Lichtblick
im tr�ben Spanien erscheint Klaus Meckerer
der nahe gelegene FKK � Strand , wo er als
�Flitzer � Klaus� per Handschlag vom Bademeister
begr��t wird. Wider seinem Geiz schmei�t
er dort Sangria- Runden und freundet sich
mit Heinrich Pingelig an. Es h�tte so ein
sch�ner Urlaub werden k�nnen, h�tte sich
Opa nicht f�rsorglich der Kleider der Beiden
bem�chtigt. Alle L�gengeb�ude um �berf�lle
fallen unter Marias Augenzeugenbericht zusammen,
ebenso wie die Tarnung verschiedener Sexpostillen
beiderlei Geschlechts.
Vierhundert Angestellte
einer N�hmaschinenfabrik machen den schlaftablett�sen
Schein - Gesch�ftsf�hrer Heinz � Dieter
als Schwiegersohn attraktiv. �Geht's dem
Vater gut, geht�s der Tochter gut�, denkt
sich Klaus Mecker, und teilt seine Biervorr�te
mit dem �Milchbubi�. Die Kuppelei geht jedoch
ins Leere, denn Evi steht treu zu ihrem
Pedro und der Alkohol umnebelte Heinz �
Dieter meutert gegen seine dominante Mutter.
Keines der Vorurteile
�ber den typisch deutschen Touristen hat
Bernd Gombold in seinem St�ck �Spanien ol�
ausgelassen und diese mit zahlreichen Urlauberwitzen
garniert. Die spielfreudigen Kolpingj�nger
machten daraus einen Heidenspa�, bei dem
kein Auge trocken blieb. Wer diesen noch
einmal erleben will, hat dazu am kommenden
Sonntag ab 18:00 Uhr in der Iffezheimer
Festhalle die Gelegenheit.
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