Ratssitzung 12. September 2011
Mehrheitlich beauftragte der
Rat für 1,24 Millionen € die Oberkirchner Firma OTL
mit der Sanierung der Hauptstraße. Der Auftrag umfasst
neben dem Abriß der bitumösen Fahrbahn und dem Verlegen
des Pflasterbelags die Erneuerung der Ab- und Frischwasserleitungen.
Das beauftragte Gebiet schließt den Platz zwischen Rathaus
und Kirche ein und erstreckt sich in die Hügelsheimer
Straße bis zum Gasthaus „Zum Anker“. Gen Elsaß endet
die Sanierung an der oberen Ecke der Einmündung der
Karlstraße.
Das um 300 000 € gegenüber der
Kalkulation niedrigere Angebot weckte den Argwohn der
Räte die sich vom Planer Peter Kirsamer versichern ließen,
das der Anbieter die nötige Kompetenzen habe. Darüber
hinaus ließ sich Stefan Schneider (FWG) zusichern, daß
mit keinen unliebsamen Nachforderungen zu rechnen sei.
Baubeginn werde im Oktober sein, so Kirsamer auf Nachfrage
von Manfred Weber, damit im Juni 2012 die Arbeiten abgeschlossen
werden könnten.
Aus formalen Gründen stimmte Harald
Schäfer gegen die Beauftragung, da er in der Beschlußvorlage
die in seine Augen nach dem neuen Haushaltsrecht vorgeschriebene
Ausweisung der Produkte und die detaillierte Aufschlüsselung
der Finanzierung der Maßnahme vermisste. Laut Bürgermeister
Peter Werler fehlte in der Vorlage nichts, da die Haushaltsstelle
ausgewiesen sei und die Maßnahme in 2011 aus dem laufenden
Haushalt ohne Kredite finanziert werden könne, da sie
wegen der Änderungen an der Planung mit einem halben
Jahr Verzug begonnen würde.
Erschließung Severin-Schäfer-Straße
195 000 € investiert die Renngemeinde
in die Erschließung der Baugrundstücke auf der nördlichen
Seite der Severin-Schäfer-Straße. Die Kosten setzen
sich zusammen aus der Herstellung der Hausanschlüsse
für das Abwasser und das Trinkwasser, sowie der Straßenbauarbeiten
zur Einrichtung eins Dutzend Parkplätzen. Der Gehweg
werde von fünf Bäumen gesäumt, die wie im Weierweg nicht
in Pflanzbeeten, sondern Baumscheiben stünden, stellte
Bürgermeister Werler die Planung vor. Je nach Aufkommen
des ruhenden Verkehrs könnte im Nachhinein, wie von
Jürgen Heitz (SPD) vorgeschlagen, die Grünfläche im
Wendebereich zu Parkplätzen umgebaut werden.
Für das voll erschlossene Grundstück
in den Krautgärten verlangt die Gemeinde einen Quadratmeterpreis
von 240 Euro. Auf die Altanrainer kämen keine Kosten
zu.
Zu Diskussionen, auch in
der Bürgerfragestunde, führte die Bedarfsbushaltestelle
in der Severin-Schäfer-Straße während der Renntage.
Von der Verlegung auf einen zu schaffenden Busbahnhof
nördlich der Freilufthalle (Peter Werler) über die Streichung
und Nutzung der regulären Haltestellen in der Hauptstraße
bis zu einer Verlegung auf den Parkplatz gegenüber dem
Haupteingang (Hans-Jörg Oesterle) reichten die Vorschläge.
Allerdings warf Bürgermeister Werler ein, daß die Entscheidung
nicht bei der Gemeinde, sondern bei der Verkehrsbehörde
und dem Verkehrsträger liege. Dieser könne mit der eleganten
Begründung, daß die Haltestelle näher an den Haupteingang
rücke, überzeugt werden, so Hans-Jörg Oesterle. Der
Einwand, daß die Busse bei einer Verlegung Richtung
Rennbahn im Stau des Individualverkehrs stecken
blieben, kam aus der Zuhörerschaft.
Thematisiert wurde seitens der
Altanrainer die Kanaldimension. Laut Peter Kirsamer
reiche diese für eine beidseitige Bebauung aus. Dies
werde derzeit aber nochmals genau nachgerechnet. An
dieser niedrigen Stelle des Kanalnetzes sei jedoch ein
Wasseraustritt aus den Gulies und Revisionsschächten
bei großen Starkregenereignissen rechtlich zulässig.
Der Eigentümer müsse sich mit einem wasserdichten Keller
und einer Hebeanlage schützen.
Sonstiges
Nach Wochen der Sommerpause hatte
Bürgermeister Peter Werler den Räten Einiges mitzuteilen:
Für den Friedhof habe die Gemeinde
eine neue mobile Übertragungsanlage angeschafft, welche
in ihrer Dimension den örtlichen Bedingungen gerecht
werde.
Auf Grund von Verkehrszählungen
erhielten die Kreise Rastatt und Baden-Baden weniger
Mittel aus dem KVV-Topf als bisher. Dies führe zu Einschränkungen
im Busverkehr. Davon betroffen sei auch die Linie 218
Baden-Baden Bahnhof Iffezheim. Der früheste Bus falle
wegen seiner geringen Frequentierung weg. Der letzte
Kurs (20:12 Baden-Baden Bahnhof) werde als Anruflinientaxi
geführt.
Der Antrag auf Bezuschußung der
Erweiterung der Haupt- und Realschule werde zunächst
ohne Mensa gestellt. Wie Peter Werler erläuterte, konnte
das Kultusministerium dem Iffezheimer Antrag auf Einrichtung
einer teilgebundenen Ganztagsschule noch nicht entsprechen,
da zunächst weitere politische Entscheidungen zu treffen
seien.
Aus der Zuhörerschaft kam die
Anregung, die Aufhebung der 30-Kilometer-Zone in der
Rennbahnstraße weiter nach Norden zu verschieben, da
nach aktueller Beschilderung Tempo 50 Im Lustgarten
und der Severin-Schäfer-Straße möglich seien. Die Verwaltung
wolle dies prüfen.
Ob eine Aufrechterhaltung der
verkehrsberuhigten Zone in der Lindenstraße während
der Renntage überhaupt sinnvoll sei, da sich niemand
daran halte, war eine weiteres Thema. Bürgermeister
Peter Werler sah kein Grund, diese Einschränkung aufzugeben.
Sein Stellvertreter Hans-Jörg Oesterle sah die Lösung
des Zufahrtsproblem an den fünfzehn Renntagen nur in
einem Ausbau des Geggenau-Weges gegeben. Die dafür
benötigten zwei Millionen Euro könne die Gemeinde jedoch
nicht allein aufbringen und sei auf Hilfe aus der Region
angewiesen.
Vor ziemlich genau zwei Jahren
verweigerte der die Gemeinderat die Verlängerung der
2002 ausgelaufenen Baugenehmigung für den Mobilfunkmast
in der Tullastraße. Auf Nachfrage, warum der Mast immer
noch stehe, erläuterte Peter Werler, daß er vor Kurzem
das Baurechtsamt Rastatt diesbezüglich angemahnt habe.
Der Vorgang liege nun dem Regierungspräsidium vor, das
zu entscheiden habe.
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