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10. Dezember 2011

 

 

Die andere Sicht der Dinge

 

Eine etwas andere Sicht der Dinge, als jene von Bürgermeister Peter Werler in der Gemeinderatssitzung vorgetragene, herrscht auf dem Forlenhof. Seniorchef Lorenz Jakob erläuterte im Gespräch seine Standpunkte zur Auseinandersetzung mit der Verwaltung.

Von einer Gemengelage rechtswidrig erstellter Betriebe könne keine Rede sein, so Lorenz Jakob, dies habe er dem Bürgermeister Peter Werler im Gespräch vor der Gemeinderatssitzung auch so verdeutlicht. Der Party – Service vertreibe – wie ein Hofladen - weit überwiegend Produkte des Forlenhofes und sei somit ein privilegierter landwirtschaftlicher Betrieb. Er sei auf Anraten des Amtes aus steuerlichen Gründen als eigenständiger Gewerbebetrieb ausgelagert worden. Der Haus- und Gartenmarkt stehe in einer ehemaligen Maschinenhalle. Diese Umnutzung sei vom Gewerbeaufsichtsamt genehmigt worden. Er verstehe daher nicht, warum in der Ratssitzung die widerlegten Argumente seitens der Verwaltung erneut vorgetragen worden seien.

Die Kritik an den Zuständen beim Kompostierwerk sei in der Vergangenheit berechtigt gewesen. Er sei damals mit der Situation auch sehr unzufrieden gewesen. Mit der heutigen Eigentümerstruktur (Jakob und Gerber (MERB)) sei Ruhe und Ordnung eingekehrt. Es läge gerade ihnen als Bewohner des Forlenhofes am Herzen, die Geruchsbelästigung auf ein Minimum zu reduzieren, warf Tochter Elke ein. Daher stehe sie hinter den Plänen, das Kompostierwerk in eine Biogasanlage mit Blockheizkraftwerk umzuwandeln, da damit die Geruchsemission noch weiter gesenkt werden könne. Mit der Anlage sei er im Stande, 5 Millionen Kilowattstunden Strom, und Wärmeenergie für die Schulen und das Baugebiet „Nördlich der Hauptstraße“ zu liefern. Es grenze an ein Verbrechen, solch ein zukunftsweisendes Projekt unterbinden zu wollen.

Er habe dem Landratsamt die Pläne nicht früher vorlegen können, da erst im August durch Grundstücksaufkäufe die notwendigen Flächen zur Verfügung gestanden hätten. Es habe keinen Sinn gemacht, mit Plänen an die Verwaltungen heranzutreten, ohne diese auch realisieren zu können. Durch die von der Verwaltung vorgesehene Vorgehensweise (öffentliche Vorstellung im Januar) werde die Angelegenheit zwar verzögert, scheitern werde sie jedoch nicht, zeigte sich Jakob überzeugt, auch wenn ihm aufgrund persönlicher Animositäten derzeit Knüppel zwischen die Beine geworfen würden.

Der eigentliche Streit gehe ja ohnehin nur um die Zufahrt zur projektierten Erweiterung des Industriegebietes. Im Februar sei Bürgermeister Werler auf ihn mit dem Plan zugekommen, in Höhe des Gittermastes in das geplante Industriegebiet einzubiegen. Als Entschädigung für seinen privaten Anteil am Zufahrtsweg habe ihm Werler ein „Äckerle“ angeboten. Auf seine Nachfrage, wie es mit seinen Kosten für den Ausbau zur Straße aussehe, habe Werler nicht reagiert, weshalb das Thema für ihn dann erledigt gewesen sei. Werler habe sich sofort im Anschluß beim Landrat beschwert, daß der Jakob uneinsichtig sei und laut geworden wäre, was nicht zuträfe.

Zusammen mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb und Mitarbeitern des Bauderzernates des Landkreises habe er mittlerweile einen Plan für eine alternative Zufahrt zur Erweiterung ausgearbeitet, welcher der Verwaltung vorliege. Der Gegenentwurf sehe einen Abzweig nahe der B36 vor und stelle eine Situation ähnlich dem Bereich Röttgen- / Hügelsheimer Straße dar.

Auf Grund der offenen Kompostierung im Forlenhof hätten die anzusiedelnden Betriebe Mindestabstände zum Forlenhof einzuhalten, erläuterte Lorenz Jakob. Er frage sich, ob sich unter diesen Umständen diese Erweiterung überhaupt auszahle oder Gewerbe und Industrie nicht gleich entlang der B36 Richtung Hügelsheim angesiedelt werden sollten, wie es in der Raumplanung für die Zukunft vorgesehen sei.

 
Euer Kommentar an Matthias  
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