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Fisch des Jahres
Verband Deutscher Sportfischer e.V./gesendet
von Peter Külgen
Der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF), das Österreichische
Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF), das
Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Verband Deutscher
Sporttaucher (VDST) haben die Äsche zum Fisch des Jahres
2011 gewählt. Die Äsche gehört zu den schönsten Fischen
unserer Flüsse. Mit der Wahl zum Fisch des Jahres soll
auf die Gefährdung ihrer Bestände in unseren heimischen
Gewässern und auch auf die Beseitigung der Ursachen
hingewiesen werden
Die Äsche reagiert von allen einheimischen
Fischen mit am empfindlichsten auf Umweltverschmutzungen.
Sie gehört zu den Ersten, die sich von verschlechternder
Wasserqualität vertreiben lässt. Die Äschenbestände
wurden vor 20 bis 30 Jahren durch die zunehmende Gewässerverschmutzung
stark beeinträchtigt. Dank der großen Anstrengungen
zur Reinhaltung der Gewässer ist inzwischen diesbezüglich
Besserung eingetreten, was aber nicht heißt, dass für
die Äsche bereits Entwarnung gegeben werden kann. Der
derzeit maßgebliche Grund für den Bestandsrückgang in
zahlreichen Äschepopulationen sind die europaweit immer
noch ansteigenden Kormoranbestände. Kormorane erbeuten
Äschen, wie vielfach angenommen wird, keineswegs nur
in naturfernen Gewässerstrecken, sondern richteten insbesondere
auch in den Äschenbeständen sehr naturnaher und natürlicher
Gewässern verheerende Schäden an. Die Laichzeit der
Äsche fällt zudem mit dem winterlichen Aufenthalt der
Kormorane in Deutschland zusammen. Da sich die Laichplätze
der Äsche über den natürlicherweise deckungslosen flachen
Kiesbänken befinden, sind sie während des Laichens eine
leichte Beute.

Die Äsche ist ein Standfisch in
kühlen, klaren, schnellfließenden größeren Bächen (ab
5-6 m Breite) und kleineren Flüssen. Sie ist der Leitfisch
der nach ihr benannten Äschenregion. Das Verbreitungsgebiet
der Äsche erstreckt sich über fast ganz Europa. Sie
fehlt in Spanien, Süditalien, Irland und in den meisten
Flüssen der norddeutschen Tiefebene.
Die Äsche gehört zur Familie der
Lachsfische (Salmoniden). Sie hat einen mäßig langgestreckten,
seitlich abgeflachten Körper. Der Kopf ist klein und
besitzt eine spitze Schnauze. Der Rücken ist graugrün
oder bläulichgrau, Flanken und Bauch silberweiß bis
messingfarben gefärbt. Besonders auffällig ist die große
Rückenflosse beim Männchen. Sie wird auch als Fahne
bezeichnet und dient dazu in der Laichzeit die Aufmerksamkeit
der Weibchen zu erregen. Das Gewicht einer ausgewachsenen
Äsche kann bis zu 1,5 kg betragen, bei einer Länge von
50cm. In seltenen Fällen werden Äschen 70cm lang und
bis zu 3 kg schwer.
Die Äsche ist ein ausgesprochener
Kleintierfresser (Insekten, Bachflohkrebse). Größere
Exemplare fressen gelegentlich auch Kleinfische (z.B.
Elritzen). Zur Vermehrung (März/April) sucht die Äsche
in ihrer direkten Umgebung geeignete Laichplätze mit
Sand-Kies-Sedimenten auf. weiter zunehmende Fraßdruck
durch Massenauftreten von Kormoranen, haben europaweit
den Äschenbeständen arg zugesetzt. Aus diesem Grund
sollten die in den letzten Jahren begonnenen Renaturierungsmaßnahmen
unserer Flüsse weiter vorangetrieben werden und Möglichkeiten
zur Reduktion von Stauraumspülungen und Schwallbetrieb,
der periodisch weite Kiesflächen der Flüsse trockenlegt,
gefunden werden. Denn nur in ökologisch funktionierenden
Flusslebensräumen wird es langfristig möglich sein,
die Äsche, als ein wichtiges Element unserer heimischen
Tierwelt, zu schützen und zu erhalten. Die noch vorhandenen
guten Äschenbestände in verbliebenen gut strukturierten,
naturnahen Gewässern müssen jedoch insbesondere vor
dem anhaltend hohen Fraßdruck der Kormorane bewahrt
werden, da eine Widerbesiedlung anderer Gewässerbereiche
nur aus diesen Restbeständen heraus erfolgen kann.
(Quelle : vdsf.de)
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