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TVI erneut dezimiert
Martin Schäfer
Coach Jürgen Schneider muss sich
langsam wie in einem Lazarett vorkommen: Erst vor zwei
Wochen war für Selim Harmanbasi aufgrund einer schweren
Verletzung vorzeitig die Saison beendet, nun hat sich
auch noch Jan Anselm gewaltig das Knie lädiert und wird
wohl genauso für längere Zeit ausfallen. Damit fehlen
dem TV Iffezheim beim Ligafinale am kommenden Wochenende
die beiden wichtigsten Leistungsträger und anstatt wie
erhofft in der Spitzengruppe mitmischen zu können, ist
nun sogar der Verbleib in der Oberliga gefährdet.
Trotz einer guten Leistung hatten
die Iffezheimer am Sonntag keine realistische Siegchance
und unterlagen beim Tabellenführer TG Pforzheim/Enz
erwartungsgemäß deutlich mit 304,0:290,4 Punkten. Die
Kampfrichter hielten sich in diesem Wettkampf mit den
Abzügen ungewöhnlich stark zurück, weshalb das Wertungsniveau
insgesamt etwas zu hoch ausfiel und gewiss nicht als
Maßstab für diese Klasse heran gezogen werden darf.
Bei aller Überlegenheit des unangefochtenen Meisterschaftsfavoriten
waren die Gäste über weite Strecken aber durchaus ebenbürtig
und gewannen sogar souverän den Sprung, wo Jan Anselm
zudem die Tageshöchstnote (14,15) erzielte. Lediglich
an Seitpferd und Ringen mussten sie ordentlich Federn
lassen und kassierten beide Male einen Rückstand von
fast fünf Punkten. Die Gastgeber traten nahezu in Minimalbesetzung
an und verzichteten zum Teil recht selbstbewusst auf
das Streichresultat, bewiesen aber mit den ersten drei
Plätzen der Einzelwertung ihre enorme Leistungsdichte.
Bester Iffezheimer war Jan Anselm (72,45), der jedoch
beim Tsukahara-Abgang vom Reck unglücklich zwischen
zwei Matten landete und sich dadurch ausgerechnet in
seinem letzten Übungsteil eine folgenschwere Knieverletzung
einhandelte. Seine Mitstreiter Severin Fritz, Tobias
Mauck, Manuel Peter, Fabian Rauber, Jan Ruf und Alexandre
Granger konnten es angesichts des erneuten Unfalls kaum
fassen, wie sehr sie in dieser Saison vom Pech verfolgt
werden. Auch Teamchef Jürgen Schneider war völlig frustriert:
„Für uns ist das der Super-GAU.“
Als großzügiger Gastgeber erwies
sich die Bezirksliga-Mannschaft im Lokalderby gegen
den Rastatter TV. Die Gäste setzten sich mit 225,4:249,65
Punkten locker durch und gewannen zudem sämtliche Gerätewertungen.
Ausschlaggebend für die gewaltige Differenz waren eindeutig
die Duelle an Seitpferd und Barren, wo die viel routinierteren
Rastatter den überwiegend sehr jungen Iffezheimern klar
überlegen waren und insgesamt fast 20 Zähler gut machen
konnten. Alle anderen Disziplinen wurden hart umkämpft
und gingen teilweise ganz knapp aus. Trainer Patrick
Hauns konnte diesmal verletzungsbedingt kaum ins Geschehen
eingreifen, erlebte aber stellenweise eine ausgezeichnete
Vorstellung seiner jüngsten Schützlinge und war daher
trotz der hohen Niederlage durchaus zufrieden: „Die
Jungs haben sich nun von Woche zu Woche gesteigert,
das ist für uns am Wichtigsten.“

Michael Müller bei seiner
Bodenübung
Mit im Aufgebot standen Nicolas
Merkel, Dominik Adler, Michael Müller, Marco Stemmle,
Cornelius Müller, Michael Oser und Jugendtrainer Manuel
Müller. Bester Einzelturner war Alexander Riedl (Rastatter
TV) vor Michael Oser und Cornelius Müller vom TV Iffezheim.
Am kommenden Wochenende finden
in Heidelberg-Kirchheim die Liga-Endkämpfe statt. Samstags
ist die Bezirksliga dran und sonntags geht’s in der
Oberliga um die Wurscht.
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