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21. März 2010

 

 

TVI erneut dezimiert

 Martin Schäfer

Coach Jürgen Schneider muss sich langsam wie in einem Lazarett vorkommen: Erst vor zwei Wochen war für Selim Harmanbasi aufgrund einer schweren Verletzung vorzeitig die Saison beendet, nun hat sich auch noch Jan Anselm gewaltig das Knie lädiert und wird wohl genauso für längere Zeit ausfallen. Damit fehlen dem TV Iffezheim beim Ligafinale am kommenden Wochenende die beiden wichtigsten Leistungsträger und anstatt wie erhofft in der Spitzengruppe mitmischen zu können, ist nun sogar der Verbleib in der Oberliga gefährdet.

Trotz einer guten Leistung hatten die Iffezheimer am Sonntag keine realistische Siegchance und unterlagen beim Tabellenführer TG Pforzheim/Enz erwartungsgemäß deutlich mit 304,0:290,4 Punkten. Die Kampfrichter hielten sich in diesem Wettkampf mit den Abzügen ungewöhnlich stark zurück, weshalb das Wertungsniveau insgesamt etwas zu hoch ausfiel und gewiss nicht als Maßstab für diese Klasse heran gezogen werden darf. Bei aller Überlegenheit des unangefochtenen Meisterschaftsfavoriten waren die Gäste über weite Strecken aber durchaus ebenbürtig und gewannen sogar souverän den Sprung, wo Jan Anselm zudem die Tageshöchstnote (14,15) erzielte. Lediglich an Seitpferd und Ringen mussten sie ordentlich Federn lassen und kassierten beide Male einen Rückstand von fast fünf Punkten. Die Gastgeber traten nahezu in Minimalbesetzung an und verzichteten zum Teil recht selbstbewusst auf das Streichresultat, bewiesen aber mit den ersten drei Plätzen der Einzelwertung ihre enorme Leistungsdichte. Bester Iffezheimer war Jan Anselm (72,45), der jedoch beim Tsukahara-Abgang vom Reck unglücklich zwischen zwei Matten landete und sich dadurch ausgerechnet in seinem letzten Übungsteil eine folgenschwere Knieverletzung einhandelte. Seine Mitstreiter Severin Fritz, Tobias Mauck, Manuel Peter, Fabian Rauber, Jan Ruf und Alexandre Granger konnten es angesichts des erneuten Unfalls kaum fassen, wie sehr sie in dieser Saison vom Pech verfolgt werden. Auch Teamchef Jürgen Schneider war völlig frustriert: „Für uns ist das der Super-GAU.“

Als großzügiger Gastgeber erwies sich die Bezirksliga-Mannschaft im Lokalderby gegen den Rastatter TV. Die Gäste setzten sich mit 225,4:249,65 Punkten locker durch und gewannen zudem sämtliche Gerätewertungen. Ausschlaggebend für die gewaltige Differenz waren eindeutig die Duelle an Seitpferd und Barren, wo die viel routinierteren Rastatter den überwiegend sehr jungen Iffezheimern klar überlegen waren und insgesamt fast 20 Zähler gut machen konnten. Alle anderen Disziplinen wurden hart umkämpft und gingen teilweise ganz knapp aus. Trainer Patrick Hauns konnte diesmal verletzungsbedingt kaum ins Geschehen eingreifen, erlebte aber stellenweise eine ausgezeichnete Vorstellung seiner jüngsten Schützlinge und war daher trotz der hohen Niederlage durchaus zufrieden: „Die Jungs haben sich nun von Woche zu Woche gesteigert, das ist für uns am Wichtigsten.“

Michael Müller bei seiner Bodenübung

Mit im Aufgebot standen Nicolas Merkel, Dominik Adler, Michael Müller, Marco Stemmle, Cornelius Müller, Michael Oser und Jugendtrainer Manuel Müller. Bester Einzelturner war Alexander Riedl (Rastatter TV) vor Michael Oser und Cornelius Müller vom TV Iffezheim.

Am kommenden Wochenende finden in Heidelberg-Kirchheim die Liga-Endkämpfe statt. Samstags ist die Bezirksliga dran und sonntags geht’s in der Oberliga um die Wurscht.

 
Euer Kommentar an Matthias  
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