6. Marktfest

Zum sechsten Mal lud der Obst-
und Gartenbauverein zusammen mit 25 iffezheimer Vereinen
und Gruppen zum alle fünf Jahre stattfindenden Marktfest.
Erstmals fand das Fest in der weitläufigen Parkanlage
auf dem Gelände des ehemaligen iffezheimer Bahnhofes
statt.
Die ganze Woche hatte sie mit
sich gerungen, doch pünktlich zum samstäglichen Auftakt
des Marktfestes schien die Sonne im hellem Glanze und
breitete ihre wärmenden Strahlen über dem Festgelände
auf dem ehemaligen Bahnhof aus.
Der Fanfarenzug Iffezheim eröffnete
mit dem „Badner Lied“ den Schweiß treibenden Faßanstich.
Weit mehr als ein Dutzend Schläge benötigte Bürgermeister
Peter Werler, um den widerspenstigen Zapfhahn in das
Faß zu treiben und ihm den goldenen Gerstensaft zu entlocken.
Peter Werler lobte die Initiative des Obst- und Gartenbau-
sowie der anderen Vereine, kommt doch der Erlös des
Marktfestes der floralen Verschönerung der Renngemeinde
zu Gute. Ein Beispiel dafür ist die Eichenallee am westlichen
Ortseingang.
Allerhand Neues hatten sich die
beteiligten Vereine einfallen lassen, um die Besucher
an ihre, das große Festzelt in der Mitte flankierenden,
Stände zu locken. Wie in dem bekannten Werbespruch,
gab es einige ?berraschungen, viel zum Naschen und natürlich
etwas zum Spielen.
Treffsicherheit war beim Lasergewehrstand
des Schützenvereins gefragt. Dazu eine Portion Gefühl
verlangte der Iffezheimer Carneval Club bei seinem
Mausefallenspiel: es reichte nicht, die Falle zuschnappen
zu lassen, nein, der Sand gefüllte Luftballon mußte
in der Falle hängen bleiben. Genauso viel Gefühl, diesmal
im Zwerchfell, benötigten die Mitspieler beim Tischtennisclub,
um den Zelluloseball vom Flaschenhals in das dahinter
stehende Schnapsglas zu pusten. Kerniger ging's beim
Wettsägen des TTC zu: ein Stück Birke von exakt 2 222
Gramm abzusägen war hier das Ziel.
Einheimische und internationale
Spezialitäten lockten zahlreiche Besucher, die sich
von den kulinarischen Genüssen wie Bratkartoffeln mit
Bibbeleskäs, Schaschlik, Spießbraten, Antipasti und
weiteren italiensischen Schmankerln verwöhnen lie?en.
Cocktails, zahlreiche Bierspezialitäten und die Unterhaltungsmusik
von Klaus und Wilma Nold ließen die Gäste bis zum Morgengrauen
verweilen.
Am Sonntagmorgen spielte der Musikverein
zum zünftigen Frühschoppen auf, im Laufe dessen viele
Iffezheimer zum Mittagstisch kamen. Das nachmittägliche
Kaffeekränzchen versü?te der Männergesangverein Liederkranz
Iffezheim mit bekannten Melodien um Bier und Wein.
Weit über fünfzig Kürbispflänzchen
hatte der Obst- und Gartenbauverein am Maifeiertag an
die an den Vereinswettkämpfen teilnehmenden Vereinen
und Privatpersonen verteilt. Zum Marktfest schlug die
Stunde der Wahrheit: Aus wessen Pflanze sproß der größte
Kürbis?
Über ein Zentner lag zwischen
den extensiv und bio-dynamisch gezogenen Kürbissen der
hinteren Preisränge und dem mit allen Mitteln der Agrar-Chemie
aufgepäppelten Siegerkürbis von Christine Tuchmann.
Stolze 79 Kilogramm warf die im Handwagen angekarrte
Riesenbeere in den Ring, weit mehr als die von den Anglerkameraden
freundlicherweise bereitgestellte High-Tech-Waage messen
konnte. Ein großes Kürbissuppe-Essen wird es aber nicht
geben: zu viel Chemie! Der zweite Platz ging an Michael
Lang mit 58,5 Kilogramm und mit 45 Kilogramm kam das
Gewächs von Reinhold Uhrig auf den dritten Platz.
Bei den Vereinen hatte die Jugend
der Kleintierzüchter mit 31, 88 Kilogramm die Nase vorn,
dicht gefolgt von „Flut has Vita“ (31, 48 kg) und den
Senioren des Kleintierzuchtvereins (30, 62 kg).
Sein in jahrelanger Bauhöftätigkeit
geschultes Auge ließ Werner Hauns beim Sägewettbewerb
des Tischtennisclubs nicht im Stich: mit 2 268 Gramm
lag sein abgesägtes Stück Birkenstamm den geforderten
2 222 Gramm am nächsten. Ihm folgte mit 2 286 Gramm
der Bankvorstand im Ruhestand Wilfried Hertweck vor
Ramon Schönfelder (2 291 gr) als bestem Jugendlichen.
Strahlende Gesichter sah man allenthalben
bei Obstbauvosrstand Rüdiger Nold und den teilnehmenden
Vereinen ob des gelungenen Marktfestes.
Spende an die Aktion 72
Alles umsonst gab es beim Festbankett
des Obst- und Gartenbauvereins anläßlich seines 50-ten
Geburtstages. Festbuch und Speisen und Getränken stellte
der Jubilar seinen Gästen zur Verfügung und bat die
Anwesenden um eine Spende zu Gunsten der „Aktion 1972.
Wir helfen Behinderten“. Das Marktfest bot nun den würdigen
Rahmen, in welchem Obstbauvorstand Rüdiger Nold den
symbolischen Scheck über 500 Euro unter dem Applaus
der Gäste an Aktionsvorstand Reinhard Büchel übergab.
|