Side by Side
Seite an Seite auf ein gemeinsames
Ziel hin arbeiten - heißt das jüngste Projekt des Jugendhauses
Iffezheim, bei dem Kinder und Jugendliche vorurteilsfrei
miteinander zusammenarbeiten sollen. Gemeinsames Ziel
ist der Auftritt der Musik- und Tanzgruppe bei der Weihnachtsfeier
der Haupt- und Realschule.

Ihre letzte Chance zum Feinschliff
nahmen die Jugendlichen beim zweitägigen Workshop am
vierten Adventswochenende war. Der wuchtige Rhythmus
des „Peter Gunn“-Themas aus der Aula der Haupt- und
Realschule empfing den Besucher beim Betreten des Schulhauses.
Neben Keyboard trugen E-Piano, Geige, Melodika, Trompete
und Gitarren zur enormen Klangfülle bei, welche von
einer Kopf starken Percussiontruppe unter der Stabführung
des Musikpädagogen Gerry Schibinger von der Musikschule
Allegro vorangetrieben wurde. Der zweite Teil der Gruppe
bereitete sich in der Turnhalle auf den gemeinsamen
Auftritt vor. Breakdancer Jakob Seydel trainierte mit
den 29 Tänzern Schrittfolgen und -kombinationen zu dem
vorher festgelegten Rhythmus, bevor am Nachmittag die
Gesamtprobe auf dem Programm stand.
Das vom Jugendhaus Iffezheim in
Kooperation mit der Haupt- und Realschule und der Musikschule
Allegro durchgeführte Projekt wird als eines von 23
baden-württembergischen Projekten von der Europäischen
Union im Rahmen des für 2010 ausgerufenen „Jahres zur
Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung“ gefördert.
Ziel des Projektes ist es, sozial benachteiligte Kinder
und Jugendliche und solche aus stabilen Familienverhältnissen
in Kontakt zu bringen und aus der bunt gewürfelten Truppe
eine Gemeinschaft zu formen und dabei die sozialen Kompetenzen
zu fördern. Alle an Musik und Tanz interessierten Schüler
der Haupt- und Realschule konnten sich für das Projekt
bewerben. Die Jugendhausleiterin Annette Lange wählte
die Mitglieder der Gruppe aus, welche mit 40 Mitgliedern
etwas größer wurde als ursprünglich geplant.

Eine große Portion Motivation
und Selbstdisziplin mußten die Teilnehmer und ihre Familien
mitbringen, denn alle vier Adventswochenenden waren
mit anstrengenden Workshops ausgebucht. Bereits am Abend
des ersten Advents sei klar geworden, daß mit den hoch
motivierten Teilnehmern das Ziel erreicht werden könne.
Manch einer habe zwar in den Workshops seine Grenzen
erkennen müssen, habe aber so viel Selbstvertrauen getankt,
um Durchhalten zu können. Die Anderen hätten ihrerseits
gelernt, mit den Grenzen und Eigenheiten des Gegenübers
umzugehen und diese zu respektieren. Jeder habe in der
Gruppe seinen Platz gefunden, es gebe keine Außenseiter,
berichtete die Jugendhausleiterin über die gruppendynamischen
Prozesse. In den Projekt begleitenden Interviews hätten
sich die Teilnehmer sehr positiv geäußert. Allen habe
es großen Spaß gemacht.und sas Projekt habe eine großen
Stellenwert im Leben der Teilnehmer eingenommen.
Ihren großen Auftritt wird die
Truppe bei der Weihnachtsfeier der Haupt- und Realschule
am 22. Dezember vor 600 zuschauenden und zuhörenden
Mitschülern und Lehrern haben.
Der positive Nebeneffekt für das
Jugendhaus sei, daß durch das Projekt zusätzliche Besucher
gewonnen werden konnten, berichtete Frau Lang aus dem
Alltag,
Der Wermutstropfen des Projektes
sei das Auslaufen der Fördermittel zum Jahresende, so
Frau Lange. Das Jugendhaus suche dringend Spender und
Förderer, um das Projekt fortzuführen. Die Gruppe solle
nicht nur der Schul- sondern auch der Dorfgemeinschaft
das Erreichte präsentieren können. Zum einen werde damit
die Arbeit des Jugendhauses öffentlich gemacht, zum
anderen die dringend notwendige Nachhaltigkeit gesichert.
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