Ratssitzung
In trauter Einigkeit fasste der
Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung seine Beschlüsse.
Da sich die Unterzeichnung des Pachtvertrages für die
Rennbahn länger hinzog als geplant, leitete Bürgermeisterstellvertreter
Hans-Jörg Oesterle die Sitzung.
Für 32 000 € vergab der Rat die
Estricharbeiten in der Rathauserweiterung an die
Baden-Badener Firma AK Fussbodenbau als günstigste von
vier Bieterinnen.
Ein klares Bild wollen sich die
Ratsfraktionen noch machen, ehe sie darüber beschließen
wollen, wie mit den Schlammablagerungen in den Regenrückhaltebecken
auf dem Gelände des alten Klärwerkes umgehen wollen.
Peter Kirsamer vom Büro Wald & Corbe erläuterte,
daß bei starken Regenfällen Schmutz und Regenwasser
in den beiden Überlaufbecken zwischengespeichert
werde. Beim langsamen Leerlaufen der Becken sinken die
Schwebstoffe auf den Boden und würden aufgrund des geringen
Gefälles nicht ausgespült werden. Diese Ablagerungen
begännen nach kurzer Zeit zu stinken und würden daher
derzeit von Hand entfernt. Sein Büro habe nun untersucht
was nötig wäre, um den Reinigungsvorgang zu automatisierten.
Für das ehemalige „Emscher Becken“ habe er den
Einsatz von Rührwerken und Strahlreinigern untersucht.
Bei beiden Lösungen blieben jedoch Schmutzreste übrig,
welche von Hand beseitigt werden müssten, so der Ingenieur.
Eine 68 000 € teure Multijetanlage würde das Becken
bis auf das letzte Krümelchen reinigen. Das alte,
als zweites Regenüberlaufbecken genutzte Nachklärbecken
könne auch nur durch eine 54 000 € teure Lösung mit
rotierenden Strahlreinigern restlos gereinigt
werden. Hinzu kämen je Überlaufbecken 25-30 000 € für
die Elektrik und Steuerung. Die derzeitige Reinigung
per Hand koste etwa 8 000 € pro Jahr.

Vorne das ehemalige Nachklärbecken,
hinten darüber, das Emscher Becken
Wenn man das Problem anginge,
so Kirsamer, dürfte man keine halben Sachen machen,
sondern müsste sich für die insgesamt rund 200 000 €
teure Lösung entscheiden. Anton Schniertsauer (FWG)
rechnete vor, daß es 25 Jahre dauern würde bis sich
die Kosten amortisiert hätten. Laut dem Planer sei eine
Lebensdauer von 15-20 Jahren realistisch. Der von Karl-Heinz
Schäfer (SPD) eingebrachte Vorschlag, die alte Mechanik
des Nachklärbeckens wieder instant zu setzen, schlage
laut Kirsamer ebenfalls mit 40 000 € zu Buche. Einig
war sich der Rat darin, daß das Problem nur mit der
großen Lösung angegangen werden könne. Ob diese finanzierbar
sei, müsse sich im Rahmen der Haushaltsplanung zeigen,
auf welche die Entscheidung vertagt wurde.

Schneckenpumpen am Zwischenhebewerk
Bereits im September 2008 war
dem Rat die Planung zur Sanierung der Schneckenpumpen
und der Steuerung im Zwischenhebewerk (alte Kläranlage)
vorgestellt worden. Die 250 000 € teuren Maßnahmen sollten
ursprünglich gleichzeitig durchgeführt werden. Allerdings
war zwischenzeitlich eine Schnecke wegen Getriebeschadens
ausgefallen. Aufgrund des Schadensbildes schlug das
Büro Wald & Corbe vor, anstatt einer Reparatur gleich
mit einer Sanierung zu beginnen. Diese sehe nun den
Austausch der Lager, die Wiederherstellung des Schneckendurchmessers
und die Erneuerung des Korrossionsschutzes vor. Zusätzlich
sei die Erneuerung der beiden Schnecken und Trögen an
der Kläranlage mit ausgeschrieben worden. Günstigste
Bieterin sei die holländische Firma Spaans Babcock
aus Balk mit einem Angebotspreis von knapp 188 000 €.
Die Differenz gegenüber der Kostenschätzung von 160
000 € erläuterte Kirsamer damit, daß in das Angebot
die Wartung der Anlage ( 6000 €) , sowie ein härteres
Material für die Tröge mit einer vierfachen Lebensdauer
aufgenommen worden seien. Einstimmig beauftragte der
Rat die holländische Firma.
Mit 427 000 € eigenen Mitteln
bezuschusst die Gemeinde Iffezheim die Kosten
für die 17 Planstellen in den beiden von der katholischen
Pfarrgemeinde betriebenen Kindergärten. Zu den eigentlichen,
durch das Land mit 180 000 € bezuschussten Personalkosten
kommen noch 15 500 € an freiwilligen Leistungen hinzu,
mit denen die Gemeinde den Beitrag für das erste Kind
mit fünf Euro im Monat bezuschusst und die Beiträge
weiterer Geschwisterkinder in den Einrichtungen
komplett übernimmt. Diese seit Jahrzehnten bestehende
Förderung sei mit dem Ziel eingeführt worden, die finanzielle
Belastungen der Familien überschaubar zu halten, erläuterte
Bürgermeisterstellvertreter Hans-Jörg Oesterle.
Beim Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“
verlas Oesterle die Stellungnahme des Regierungspräsidiums
Karlsruhe zu den Vorschlägen einer Querung der Kehler
Landstraße in Höhe des Schützenhauses. Einen ampelgesteuerten
Fußgängerüberweg lehnte das Präsidium rundweg
ab. Die alternative Unterquerung der Straße begegnete
sie mit Zweifeln, ob diese, aufgrund ihrer Länge, angenommen
würde. Es stände er Gemeinde jedoch frei, das auf 200
000 € geschätzte Bauwerk in Eigenregie durchzuführen.
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