Nach 10-monatiger
Abstinenz, langem Warten, tiefem Bangen
hieß es 13:41 Uhr endlich wieder: "Boxen
auf! Start frei zum ersten Rennen des Tages!".
Überlegen setzte sich Obelisk als erster
Sieger der Neuzeit gegen seine Konkurrenten
durch:

|
Mit dem heutigen Renntag
begann eine neue Ära auf dem Rennplatz Iffezheim:
Mit der Baden-Racing wurde während des Insolvenzverfahrens
über den Internationalen Club ein neuer
Betreiber für die Rennbahn Iffezheim gefunden,
welcher mit großen Elan in den letzten paar
Monaten am Werke war. Sichtbare Zeichen
dieses engagierten Schaffens springen an
vielen Stellen in's Auge. Neben der Komplettsanierung
der Schwarzwaldterrasse, wurde der in den
letzten Jahren der Clubregie eingeschlichene
verlotterte Gesamteindruck des Geländes
deutlichst aufgewertet.
|
Dies wird
bereits beim Betreten der Anlage
deutlich: Mußte der Besucher
beim letzten Mal sich seinen
Weg noch durch die Pferdeäpfel
der vergangenen Trainigsmonate
suchen, so findet er nun nach
dem Überqueren der Brücken einen
frisch gefegten Weg vor,
sichtbares Zeichen dafür, welchen
Respekt der neue Betreiber seinen
Kunden entgegenbringt und er
es mit dem Transparent:

ernst
meint.
|

|

In dem 500 000 Euro schweren Investitionspaket
der Baden-Racing hatte auch der Ersatz für
die zahlreichen durchgefaulten Sitzbänke
Platz, genauso wie die Investitionen in
die jüngsten Rennbahnbesucher:

|

Damit sich der neue Rennbahnbesucher
schnell zurecht findet, weisen neue Hinweisschilder
den Weg und erläuterten Bildtafeln dem Laien
den Rennsport.

|

Etwa 10 000 Besucher verfolgten
den ersten Renntag.
|

|
Haßlachs
schönste Töchter beim gemeinsamen
Rennbahnbesuch
|
|
Am
Morgen des ersten Renntages hatte BadenRacing
die iffezheimer Bevölkerung zum Frühschoppen
geladen. Diesen Anlass nutzten Andreas Jacobs
und Peter Werler als Vetreter der Gemeinde
Iffezheim, eine Eiche als sichtbares Zeichen
der gedeihlichen Partnerschaft zwischen
dem neuen Betreiber, einer Tochter von Jacobs
Infront Sportrechtevermarktung, und der
Gemeinde, zu pflanzen. Die Iffezheimer und die Baden-Racing
säßen in einem Boot, betonte Jacobs, der
positiv und optimistisch auf die nächsten
Tage und Jahre blickte.
Die gleiche gute Zukunft
sah Peter Werler für die Rennbahn Iffezheim
und den deutschen Galoppsport voraus. Dem Anlass
angemessen, intonierte der Fanfarenzug nach
dem symbolischen Spatenstich
das Badner Lied in das die zahlreich gekommenen Iffezheimern einstimmten.

|
Gegen den bundesweiten
Trend entwickelten sich die Wettumsätze
des ersten Renntages: Ein Plus von fünf
Prozent ergaben die 724.353 Euro nach
neun Rennen. Mit der Superdreierwette, den
Wettchancen und den Jettons hatte BadenRacing
einiges lanciert, um den Wetter an den Schalter
zu locken.
|

1 200 Meter
gerade Bahn
|

Einen leicht
exzentrischen Einschlag brachte Neil aus
Edinbourgh in das Sammelsurium an Stilrichtungen
der Rennbahngewänder. Zusammen mit seinen
Freunden Paul und Tom ist der Schotte derzeit
auf seiner Junggesellenabschiedstour durch
Deutschland. Zur Goldenen Peitsche weilte
das Trio in Iffezheim. Von seinen bestem
Freunden schwerstens genötigt, zwängte sich
Neil in den Jockey-Dress und hatte viel
Spaß bei diesem besonderen Day at the Races.
|

Anderthalb Dutzend Pferdestärken
kommen ins Rollen
|

|
Wurden in Iffezheim
in den letzten Jahrzehnten ein um's andere
Mal Rekorde bei den Dreierwettenquoten aufgestellt,
so gab es am Tage der der Goldenen Peitsche
einen weiteren Rekord: die höchste je in
Deutschland erreichte Totalisatorquote:
1, 6 Millionen Euro für 10 Euro Einsatz.
Der glückliche Gewinner konnte für den läppischen
Grundeinsatz von 50 Cent 81.754,70 Euronen
einstreichen.
|
Totenstille
herrschte auf den Rängen, als der Top-Favorit
der Goldenen Peitsche - Overdose - Sperenzchen
hinter der Startmaschine veranstaltete und
neben Reiterabwurf alle weiteren Register
seines Könnens zog, um nicht in die Startbox
zu müssen und mit seinem Weigern einem Startverweis
immer näher rückte. Dieser hätte seinen
Anhängern zumindest den Einsatz wieder gebracht,
denn Overdose wurde seiner Favoritenrolle
nicht gerecht und war am Ende nicht in forderster
Linie zu sehen, sondern kreuzte die Ziellinie
als Siebenter.

Die begehrteste Trophäe
Deutschlands hielt denn Alexander Pereira, Intendant des Opernhauses in
Zürich und designierter Intendant der Salzburger Festspiele, in Händen, dessen
Amico
Fritz die Nase vorn hatte. „Ich
habe immer davon geträumt, die Goldene Peitsche zu gewinnen“, so Pereira.
|

|

Gut gefüllt
war das Badner Clubrestaurant ebenso wie der
Rennplatz selbst, so daß es einem - auch
angesichts der langen Schlangen an den Eintrittskarten
- schwer fällt zu glauben, daß es "nur"
11 000 Besucher gewesen sein sollen. Dem
Wettumsatz war's egal. Dieser kletterte
laut Andreas Jacobs über das Niveau von
2008.
|
Der Dienstag, ein Renntag wie aus
dem Bilderbuch: viel Sonne, große Felder,
hohe Quoten, jedoch leider nur 7 500 Zuschauer.
|
Vollkommen überlegen fertigte der
Gast aus England, Emerald Comander in den
blauen Godolphin-Farben
, die
Konkurrenz im
mit 70.000 Euro dotierten Darley Oettingen-Rennen (Gruppe II, 1.600m) ab. Weltklasse-Jockey
Lanfranco Dettori war von seinem Sieg
auf dem weichen Boden nicht überrascht und
will am Sonntag im Großen Preis den Gruppe-Erfolg
auf Cavalryman wiederholen.
|
9 000 Zuschauer verfolgten am Mittwoch bei bestem Wetter das Geschehen und sahen in Aigrette Gazette eine vielversprechende Siegerin im Zweijährigen-Rennen, die im Herbst um die Krone der Winterkönigin wetteifern wird.
|

Nach der „bitteren Niederlage“ im Preis der Diana konnte sich Elle Shadow im Belmondo-Preis (55 000 €) klar gegen die konkurrierenden Hengste durchsetzen. Ihr Reiter Andrasch Starke sprach ihr das Potential für die europäische Spitzenklasse zu. Nächstes Ziel der 22:10
favorisierten Stute scheint der Prix de l’Opéra zu werden
|
Ein Fünftel mehr Wettumsatz konnte
Baden-Racing bisher auf seine Wett-Offensive
verbuchen!
|
Einmal
mehr zeigte Eduardo Pedroza warum er Champion
war und ist. In einem sagenhaften Endkampf
brachte er im 137. Zukungtsrennen den
bereits gechlagenen Galopper Nice Danon
(102:10) vor über 10 000 Zuschauern
zurück in die Spur und siegte sicher mit
einer halben Länge Vorsprung.
|
Wettet - trotz
der steigenden Umsätze - keiner mehr,
frägt man sich angesichts des grünen Rasens,
der bar jeder weggeworfener Tippzettel in
der Sonen leuchtet? Des Rätsel Lösung sind
zahlreiche fleißige Hände, die sich nach
den Wettscheinen bücken und diese in großen
Müllsäcken verschwinden lassen.
|

Bekenntnis zur Heimat
|

Im Führring
|

Start frei!
|

Im Endkampf
|

Mehr als 20
000 Zuschauer erlebten am Schlußtag einen
überragenden Sieg des Galoppers des Jahres
2009 Night Magic unter Filip Minarek im
Großen Preis. Der für 25 000 € nachgemeldete
Schrittmacher Northern Glory aus dem gleichen
Quartier endete nach einem taktisch hervorragenden
Ritt selbst noch auf dem mit 15 000 € dotierten
vierten Platz.
|
Nach sechs Tagen sieht die Bilanz wie
folgt aus: Rund 68.000 Zuschauer besuchten die
Rennbahn Iffezheim. Insgesamt wurden 4,899 Millionen Euro an den Wettkassen
umgesetzt, das macht einen Schnitt pro Rennen von 94.203 Euro. Gegenüber dem
Vorjahr war dies ein Anstieg von 20,1 Prozent bei vier Rennen weniger. Allein
am letzten Tag flossen 1,313 Millionen Euro
durch die Wettkassen.
|
Die erste Große Woche der Neuzeit
ist vorüber. Leider. Gratulation an die
Mannschaft der Baden Racing, die es innerhalb
der kurzen Zeitspanne geschafft hat, den
Zuschauer wieder mit Freuden auf die Bahn
zu locken. Natürlich klemmte es beim ersten
Mal noch hier und da, natürlich konnte nicht
alles, was in den letzten Jahren litt, in
der Kürze auf Vordermann gebracht werden.
Man sieht jedoch, daß hier jemand will und
auch kann. 2011 werden wir eine
Große Woche in einer Perfektion erleben, an
die wir uns selbst bei tiefsten Graben in
unserer Erinnerung kaum mehr erinnern können.
|
Wegen des Erfolges der Großen
Woche wird es im Herbst drei Renntage statt
der bisher geplanten zwei geben.
|
|