Kein Papst in Iffezheim
Licht und Schatten liegen oft
nah beieinander. So auch bei Kleintierzüchter E., der
in der neuen Zuchtanlage einen gemütlichen Unterschlupf
für seine Wasservögel gebaut hatte, in der seine Gänse
und Enten nach Herzenslust baden und gründeln können.
Der Nachteil des Ganzen liegt in der nicht unbeträchtlichen
und zu Weilen steilen Wegstrecke zwischen Federvieh
und heimischen Herd, die oft recht beschwerlich wird,
wenn die Beine mal wieder nicht mehr wollen, wie sie
sollen.
Also nimmt mann das Familienautomobil
und kutschiert täglich in den Plon. Doch das Züchterglück
währt nicht lange und die Beste aller Ehefrauen beginnt
zu nörgeln, daß ihr das Gefährt nicht mehr für die häuslichen
Einkäufe zur Verfügung stände und sie diese ohne nämlichens
den Fetzebuggel hinauf ketzern müsste, wenn ihr Angetrauter
Stund um Stund bei seinen geflügelten Freunden säße.
Guter Rat war teuer, denn Wind
und Wetter ließen das Veloziped für die tägliche Fahrt
nicht oppertun erscheinen. Die Rettung kam von Sohn
A., der aus seinem schier unerschöpflichen Fundus an
Landmaschinen ein gemütlich vor sich hintuckerndes Vehikel
mit vollverglaster, geräumiger Kabine für unseren Kleintierzüchter
aussuchte, mit dem nun bei Regen und Sturm der
Besuch beim Federvieh zur gemütlichen Spazierfahrt wird
und fürderhin der Haussegen nicht mehr in Bedrängnis
gerät.

Und damit jeder weiß, daß das
schnieke Gerät nicht dem Vorstand M.B. gehört, prangt
in großen Lettern „PAPAMOBIL“ auf der Windschutzscheibe.
Sehr zum Entsetzen der Enkel, die das Alles „voll peinlich“
finden.
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