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20. Juli 2009

 

 

Bunter Abend

 

„Wetten daß?“ war der letzte Abend des Jubiläumsfestes des Turnverein Iffezheim überschrieben, welcher noch einmal für ein volles Festzelt und gute Unterhaltung sorgte. Wie beim Original prunkte auch am Montag ein Sofa in der Bühnenmitte, die obligatorischen Gummibärchen erfreuten sich großer Beliebtheit und der blond gelockte Vorzeigemoderator wurde würdig durch den von der charmanten Alice Rittiger assistierten Werner „Bomber“ Heitz vertreten. Vier Wetten von vier iffezheimer Vereinen standen auf dem Programm.

Kein allzu großes Zutrauen in die Ballfertigkeit der Aktiven des Tischtennisclubs hatte der frühere Turnervorstand Kurt Lorenz, doch Elmar Frank und Markus Maucher spielten kunstfertig in herrlichen Bogenlampen den Zelluloid-Ball ihrem Vereinskameraden Jens Wirsing zu, welcher mit einem an die Hüften gebundenen Weizenbierglas innert 90 Sekunden ein halbes Dutzend auffing. Unter dem tosenden Applaus der Zuschauer schnappte er sich den siebten Ball mit den Zähnen. Der ungläubige Wettpate mußte zur Strafe einen Witz erzählen und gemeinsam mit dem Moderator und der ganzen Turnerschar dass Turnerlied „Herrlich ist das Turnerleben“ singen. Desweiteren darf sich die Turnervorstandschaft auf ein Abendessen aus den Töpfen des Multitalents Lorenz freuen.

Ebenso wenig Vertrauen in das Gedächtnis der ICC-Honoratioren hatte Ehrenbürger Otto Himpel. Doch Präsident Daniel Haas, Ex-Präsident Bernd Hansmann und der Meister des geschliffenen Wortes Manfred Ell kannten ihre Pappenheimer – sprich Fasnachtsorden – aus dem Eff-Eff. Nicht nur die versprochen sechs aus acht, sondern alle acht gezeigten Schnipsel aus den Orden der vergangenen 33 Jahre konnte das Trio inklusive Motto der richtigen Kampagne zuordnen. Wie versprochen, gelang es dem Organisationstalent Himpel nach den beiden Großen der Musikwelt mit Nana Mouskouri einen weiteren Weltstar auf die Bühnen Iffezheims zu bringen. Kennern der Szene blieb jedoch nicht lange verborgen, daß unter der Langhaarperücke der Bürgermeister a.D. höchst persönlich die weißen Rosen aus Athen besang. Kaum einer im Festzelt zweifelte, daß es Otto Himpel desweiteren gelingen wird, die Band „Skylines“ für einem weiteren Tanzabend während der Großen Woche zu verpflichten.

Mehr Zutrauen zu den Wettkandidaten hatte Bürgermeister Peter Werler, der den Mannen des Männergesangvereins Liederkranz zutraute, daß sie nicht nur Musik machten, sondern ihnen dabei auch der Hut hochging. Schließlich hatten sie zur Demonstration kaum das "Bierlied" angestimmt, als schon 30 Biere die trocknen Kehlen befeuchteten. Trotz gewonnener Wette löste Werler seine Strafe ein und so durften die Iffezheimer einmalig miterleben, wie es ist, wenn die Gemeindeverwaltung „Kopf steht“.

Ein Ford Fiesta älteren Baujahres und darin zehn Musiker des Fanfarenzuges Iffezheim samt Instrumenten Lied spielend, konnte das sein? Turnervorstand Norbert Merkel glaubte nicht daran und mußte wie auch die anderen Festbesucher staunenden Auges miterleben, wie sich die Zehn aller Alters- und Gewichtsklassen in den tief in der Federung hängenden Kleinwagen zwängten und lautstark unterstützt vom Publikum das „Iffzer Lied“ anstimmten. Selbstredend, daß die Zuschauer mit tosendem Applaus den Fanfarenzug zum Wettkönig beförderten. Vorturner Norbert Merkel trat demütig seine Strafe an und demonstrierte, daß er noch nichts verlernt hatte und absolvierte auf dem für ihn ungewohnten Schwebebalken eine ansehnliche Kür mit superbem Abgang.

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