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21. Juni 2009

 

 

Aus der Tradition in die Zukunft

„Frisch, fromm, fröhlich, frei“ aus dieser Tradition in die Zukunft, hat sich der Turnverein Iffezheim (TVI) zu seinem 100-jährigen Jubiläum auf die Fahne geschrieben und mit eine kurzweiligen Festbankett und imposantem Feuerwerk in den 100ten Geburtstag hineingefeiert.

„Frisch, fromm, fröhlich, frei“ höre sich ziemlich verstaubt an, befanden die Jungturner Stefanie Schneider und Jonathan Merkel in ihrem Prolog,  jedoch genauer betrachtet und übersetzt in modernes Deutsch habe das Turnermotto auch heute noch seine Gültigkeit und sei einfach toll.

Aus dieser Tradition heraus die Zukunft zu gewinnen sei der Leitgedanke des Jubiläums, erläuterte Turnervorstand Norbert Merkel in seiner Begrüßung der fünfhundert Gäste, zu denen sich auch die Abgeordneten Nicolette Kressl, Peter Götz und Wolfgang Jägel gesellt hatten. Der Vorsitzende zollte den Organisatoren höchstes Lob, denen es gelungen sei, in jedem Monat des  Jubeljahres eine Veranstaltung des Turnvereins auf die Beine zu stellen. Besonders hervor hob der Vorturner Eric Janod, der neben dem Festlogo die Beiträge der Chronisten Annegret Dreher, Norbert Bosler, Harald  Schäfer und Martin Schäfer in einem meisterlich gelungen Festbuch zusammengestellt habe. Mit der Förderung und Weiterentwicklung der Jugendarbeit und erweiterten Angeboten für die Berufstätigen werde sich der TVI für die Zukunft aufstellen, die Dank dem ehrenamtlichen Engagement der Jugendleiter und Trainer gesichert sei.

Zukunfts orientiert erweckten Eric und Philipp Janod per Computer-Präsentation die 100-jährige Vereinsgeschichte zum Leben. Beginnend mit der Gründungsurkunde  über die erste Damenabteilung im Jahre 1925, den Bau der ersten Turnhalle, den Umzug in den Turnschopf bis zu den Erfolgen der jüngsten Vergangenheit zeichneten die Beiden  den Weg des Vereins nach.

Festpräsident Peter Werler spannte den weiten Bogen der Geschichte des Turnwesen vom Philantropismus, der sich erstmals der Auseinandersetzung von Körper und Geist annahm und eine geregelte Körperertüchtigung an seinen Schulen einführte, über den Turnvater Friedrich Ludwig  Jahn, welcher die Leibeserziehung in den Dienst der militärischen Ertüchtigung stellte, die republikanisch motivierte Gründungswelle im Vormärz, den Arbeitersportvereinen und der Trimm-Dich-Bewegung der 70er Jahre bis zur heutigen Zeit, in der sich der Turnverein auf dem Konkurrenzmarkt zwischen anderen Sportarten und dem Kommerz behaupten müsse. Der Turnverein biete – dank des Einsatzes der ehrenamtlichen Übungsleiter – seinen 1 300 Vereinsmitgliedern ein breites Spektrum, beginnend mit dem Mutter-Kind-Turnen bis hin zu den Seniorengruppen und leiste damit einen bedeutenden Beitrag zur Gesundheitsprävention. Es sei daher der Gemeinde immer leicht gefallen, in die Sportstätten zu investieren. Der Bürgermeister wünschte dem Verein eine stetige, gute Weiterentwicklung. Turnervorstand  Norbert Merkel dankte der Gemeinde, daß sie immer ein offenes Ohr gehabt und sich niemals kleinlich gezeigt habe.

Wenn ein Verein über vier Generationen hinweg alle Höhe und Tiefen gemeistert habe,  dann müsse er einfach gut sein, lobte Landrat Jürgen Bäuerle den Jubilar. Der Sympathieträger und Imagefaktor habe eine große gesellschaftliche Bedeutung, nicht nur in der Gesundheitsvorsorge, sondern auch als Garant des Gemeinwohls und soziales Kapital. Der Landrat verband seinen Ausblick auf die gesellschaftlichen Herausforderungen wie den demographischen Wandel, sich ändernde Familienstrukturen, die Veränderungen der Arbeitswelten und Arbeitszeiten mit dem Wunsch, der Verein möge weiterhin wie bisher ein sicheres Gespür für Trends, eine geschickte Hand in der Vereinsführung, Rückhalt in der Bevölkerung und stets Menschen finden, die bereit sind, das Vereinsleben aktiv mitzugestalten. Den Grußworten schlossen sich Karin Vierhäuser-Merkel vom Patenverein Sandweier und Peter Banzhaf, als Vertreter der iffezheimer Vereine an, welche sich mächtig stolz zeigten, einen solch fortschrittlichen fitten, freudigen und funktionierenden Verein in ihre Mitte zuhaben. Der Leiter der Badischen Sportschule Steinbach, Norbert Hartmann, schloß sich als Vertreter des Badischen Sportbundes den Gratulanten an und überbrachte dem Jubilar das Ehrenschild des Bundes. Das Ehrenschild des Deutschen Turnerbundes mit Fahnenband erhielt der TVI aus den Händen von des Vorsitzenden des Turngaues Mittelbaden/Murgtal, Volker Seitz.

Gold und Silber regnete es bei beim Festbankett auf die Aktiven nieder:

Für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeiten wurden Norbert Lauinger, Gerlinde Schäfer und Nicole Wenzel mit der silbernen Vereinsnadel ausgezeichnet. Ute Kuscher erhielt aus den Händen von Turnervorstand Norbert Merkel für ihr 35-jähriges Wirken als Übungsleiterin eine Dankesurkunde. Mit einem großen Geschenkkorb bedankte sich der Vorturner bei Herbert Merkel, der seit 52 Jahren beim TVI in der Verantwortung steht.

Der Vorsitzende des Turngaus Mittelbaden/Murgtal Volker Seitz und Annerose Schmidthuber zeichneten Hans Laible mit der Turngauehrennadel in Silber für seine langjährig Tätigkeit als Übungsleiter der Senioren aus. Die Ehrennadel des Gaus in Gold erhielt Fest- und Turnhallenwart Ernst Oberle. Ebenfalls Gold gab es für Patrick Hauns, für dessen sportliche Leistungen, und Christian Thurau, der sich um das Kinderturnen verdient gemacht hatte. Den Gauehrenteller gab es für die Übungsleiterin Geräteturnen Andrea Adler, die Übungsleiterin Kinderturnen Elke Müller, den Übungsleiter Montagsturnen Hans Schäfer und die Übungsleiterin Jazztanz Andrea Wolf. Der Vorsitzende Norbert Merkel erhielt die Goldene Verdienstplakette des Badischen Turnerbundes für sein langjähriges Wirken als Trainer.

Der Vorsitzende des Leichtathletikkreises Rastatt/Baden-Baden/Bühl Frank Wetzel zeichnete mit der Goldenen Ehrennadel des Badischen Leichtathletikverbandes Maria Frank für ihre Leistungen als Trainerin im Breiten- und Spitzensport aus. Ebenfalls Gold gab es für Klaus Merkel und Michael Schneider.

Eine besondere Ehrung wurde Adelbert Frank zuteil. Aus den Händen von Bürgermeister Peter Werler erhielt Übungsleiter Frank die Landesehrennadel für sein Jahrzehnte langes und mit zahlreichen Meistertiteln seiner Schützlinge gekröntes Engagement.

Mit der höchsten Auszeichnung, welche der TVI zu vergeben hat – dem „Stein“, einer Schiefertafel mit Gravur – zeichnete der  Vorsitzende Norbert Merkel  seinen Vereinskameraden Willi Merkel für dessen Lebenswerk aus. Wie Laudator Harald Schäfer ausführte, habe Willi Merkel wie kein Anderer das Turnen in Iffezheim während der letzten sechzig Jahre geprägt. Als Fanatiker im positiven Sinne des Wortes und Motivationskünstler habe er der Vereinsjugend immer wieder Ansporn gegeben und sie zu neuen Höchstleistungen gebracht. Seine Zöglinge seien seit Jahren in aller Munde und bestimmendes Geschehen im Turngau mit .Willi Merkel habe seine persönlichen Bedürfnisse und Interessen immer in den Hintergrund gestellt und für den Verein enormes geleistet. Dafür seien ihm die Turner zu großen Dank verpflichtet.

Seinen krönenden Abschluß fand das mit Turneinlagen aufgelockerte und musikalisch vom Jugendorchester des Musikvereins unter der Stabführung von Alexandra Müller und dem Männergesangverein Liederkranz unter Leitung von Herbert  Szymanski  in einem opulenten Feuerwerk zu Klängen von Pink Floyd und Disco-Rhythmen.

 

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