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Aus der Tradition in die Zukunft

„Frisch, fromm, fröhlich, frei“
aus dieser Tradition in die Zukunft, hat sich der Turnverein
Iffezheim (TVI) zu seinem 100-jährigen Jubiläum auf
die Fahne geschrieben und mit eine kurzweiligen Festbankett
und imposantem Feuerwerk in den 100ten Geburtstag hineingefeiert.
„Frisch,
fromm, fröhlich, frei“ höre sich ziemlich verstaubt
an, befanden die Jungturner Stefanie Schneider und Jonathan
Merkel in ihrem Prolog, jedoch genauer betrachtet
und übersetzt in modernes Deutsch habe das Turnermotto
auch heute noch seine Gültigkeit und sei einfach toll.
Aus dieser Tradition heraus die
Zukunft zu gewinnen sei der Leitgedanke des Jubiläums,
erläuterte Turnervorstand Norbert Merkel in seiner Begrüßung
der fünfhundert Gäste, zu denen sich auch die Abgeordneten
Nicolette Kressl, Peter Götz und Wolfgang Jägel gesellt
hatten. Der Vorsitzende zollte den Organisatoren höchstes
Lob, denen es gelungen sei, in jedem Monat des Jubeljahres
eine Veranstaltung des Turnvereins auf die Beine zu
stellen. Besonders hervor hob der Vorturner Eric Janod,
der neben dem Festlogo die Beiträge der Chronisten Annegret
Dreher, Norbert Bosler, Harald Schäfer und Martin
Schäfer in einem meisterlich gelungen Festbuch zusammengestellt
habe. Mit der Förderung und Weiterentwicklung der Jugendarbeit
und erweiterten Angeboten für die Berufstätigen werde
sich der TVI für die Zukunft aufstellen, die Dank dem
ehrenamtlichen Engagement der Jugendleiter und Trainer
gesichert sei.
Zukunfts orientiert erweckten
Eric und Philipp Janod per Computer-Präsentation die
100-jährige Vereinsgeschichte zum Leben. Beginnend mit
der Gründungsurkunde über die erste Damenabteilung
im Jahre 1925, den Bau der ersten Turnhalle, den Umzug
in den Turnschopf bis zu den Erfolgen der jüngsten Vergangenheit
zeichneten die Beiden den Weg des Vereins nach.
Festpräsident
Peter Werler spannte den weiten Bogen der Geschichte
des Turnwesen vom Philantropismus, der sich erstmals
der Auseinandersetzung von Körper und Geist annahm und
eine geregelte Körperertüchtigung an seinen Schulen
einführte, über den Turnvater Friedrich Ludwig Jahn,
welcher die Leibeserziehung in den Dienst der militärischen
Ertüchtigung stellte, die republikanisch motivierte
Gründungswelle im Vormärz, den Arbeitersportvereinen
und der Trimm-Dich-Bewegung der 70er Jahre bis zur heutigen
Zeit, in der sich der Turnverein auf dem Konkurrenzmarkt
zwischen anderen Sportarten und dem Kommerz behaupten
müsse. Der Turnverein biete – dank des Einsatzes der
ehrenamtlichen Übungsleiter – seinen 1 300 Vereinsmitgliedern
ein breites Spektrum, beginnend mit dem Mutter-Kind-Turnen
bis hin zu den Seniorengruppen und leiste damit einen
bedeutenden Beitrag zur Gesundheitsprävention. Es sei
daher der Gemeinde immer leicht gefallen, in die Sportstätten
zu investieren. Der Bürgermeister wünschte dem Verein
eine stetige, gute Weiterentwicklung. Turnervorstand
Norbert Merkel dankte der Gemeinde, daß sie immer
ein offenes Ohr gehabt und sich niemals kleinlich gezeigt
habe.
Wenn ein Verein über vier Generationen
hinweg alle Höhe und Tiefen gemeistert habe, dann
müsse er einfach gut sein, lobte Landrat Jürgen Bäuerle
den Jubilar. Der Sympathieträger und Imagefaktor habe
eine große gesellschaftliche Bedeutung, nicht nur in
der Gesundheitsvorsorge, sondern auch als Garant des
Gemeinwohls und soziales Kapital. Der Landrat verband
seinen Ausblick auf die gesellschaftlichen Herausforderungen
wie den demographischen Wandel, sich ändernde Familienstrukturen,
die Veränderungen der Arbeitswelten und Arbeitszeiten
mit dem Wunsch, der Verein möge weiterhin wie bisher
ein sicheres Gespür für Trends, eine geschickte Hand
in der Vereinsführung, Rückhalt in der Bevölkerung und
stets Menschen finden, die bereit sind, das Vereinsleb en
aktiv mitzugestalten. Den Grußworten schlossen sich
Karin Vierhäuser-Merkel vom Patenverein Sandweier und
Peter Banzhaf, als Vertreter der iffezheimer Vereine
an, welche sich mächtig stolz zeigten, einen solch fortschrittlichen
fitten, freudigen und funktionierenden Verein in ihre
Mitte zuhaben. Der Leiter der Badischen Sportschule
Steinbach, Norbert Hartmann, schloß sich als Vertreter
des Badischen Sportbundes den Gratulanten an und überbrachte
dem Jubilar das Ehrenschild des Bundes. Das Ehrenschild
des Deutschen Turnerbundes mit Fahnenband erhielt der
TVI aus den Händen von des Vorsitzenden des Turngaues
Mittelbaden/Murgtal, Volker Seitz.
Gold und Silber regnete es bei
beim Festbankett auf die Aktiven nieder:

Für ihre langjährige ehrenamtliche
Tätigkeiten wurden Norbert Lauinger, Gerlinde Schäfer
und Nicole Wenzel mit der silbernen Vereinsnadel ausgezeichnet.
Ute Kuscher erhielt aus den Händen von Turnervorstand
Norbert Merkel für ihr 35-jähriges Wirken als Übungsleiterin
eine Dankesurkunde. Mit einem großen Geschenkkorb bedankte
sich der Vorturner bei Herbert Merkel, der seit 52 Jahren
beim TVI in der Verantwortung steht.
Der Vorsitzende des Turngaus Mittelbaden/Murgtal
Volker Seitz und Annerose Schmidthuber zeichneten Hans
Laible mit der Turngauehrennadel in Silber für seine
langjährig Tätigkeit als Übungsleiter der Senioren aus.
Die Ehrennadel des Gaus in Gold erhielt Fest- und Turnhallenwart
Ernst Oberle. Ebenfalls Gold gab es für Patrick Hauns,
für dessen sportliche Leistungen, und Christian Thurau,
der sich um das Kinderturnen verdient gemacht hatte.
Den Gauehrenteller gab es für die Übungsleiterin Geräteturnen
Andrea Adler, die Übungsleiterin Kinderturnen Elke Müller,
den Übungsleiter Montagsturnen Hans Schäfer und die
Übungsleiterin Jazztanz Andrea Wolf. Der Vorsitzende
Norbert Merkel erhielt die Goldene Verdienstplakette
des Badischen Turnerbundes für sein langjähriges Wirken
als Trainer.
Der Vorsitzende des Leichtathletikkreises
Rastatt/Baden-Baden/Bühl Frank Wetzel zeichnete mit
der Goldenen Ehrennadel des Badischen Leichtathletikverbandes
Maria Frank für ihre Leistungen als Trainerin im Breiten-
und Spitzensport aus. Ebenfalls Gold gab es für Klaus
Merkel und Michael Schneider.
Eine besondere Ehrung wurde Adelbert
Frank zuteil. Aus den Händen von Bürgermeister Peter
Werler erhielt Übungsleiter Frank die Landesehrennadel
für sein Jahrzehnte langes und mit zahlreichen Meistertiteln
seiner Schützlinge gekröntes Engagement.

Mit der höchsten Auszeichnung,
welche der TVI zu vergeben hat – dem „Stein“, einer
Schiefertafel mit Gravur – zeichnete der Vorsitzende
Norbert Merkel seinen Vereinskameraden Willi Merkel
für dessen Lebenswerk aus. Wie Laudator Harald Schäfer
ausführte, habe Willi Merkel wie kein Anderer das Turnen
in Iffezheim während der letzten sechzig Jahre geprägt.
Als Fanatiker im positiven Sinne des Wortes und Motivationskünstler
habe er der Vereinsjugend immer wieder Ansporn gegeben
und sie zu neuen Höchstleistungen gebracht. Seine Zöglinge
seien seit Jahren in aller Munde und bestimmendes Geschehen
im Turngau mit .Willi Merkel habe seine persönlichen
Bedürfnisse und Interessen immer in den Hintergrund
gestellt und für den Verein enormes geleistet. Dafür
seien ihm die Turner zu großen Dank verpflichtet.
Seinen krönenden Abschluß fand
das mit Turneinlagen aufgelockerte und musikalisch vom
Jugendorchester des Musikvereins unter der Stabführung
von Alexandra Müller und dem Männergesangverein Liederkranz
unter Leitung von Herbert Szymanski in einem
opulenten Feuerwerk zu Klängen von Pink Floyd und Disco-Rhythmen.
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