Deutsches Turnfest
Martin Schäfer
In der Woche nach Pfingsten hatten
einige Iffezheimer Turner kurzfristig ihren Lebensmittelpunkt
nach Frankfurt zum Deutschen Turnfest verlegt. Genauer
gesagt war es eine Schule in Dreieich-Sprendlingen,
wo sie ihr Nachtlager einrichten durften und von den
einheimischen Betreuern mit viel Hingabe exzellent versorgt
wurden.
Es ist ja bereits bekannt, dass
Lars Eiermann seinen Pokalwettkampf als Turnfestsieger
beendete und damit den größten Erfolg seiner noch jungen
Karriere erreichte. Man muss aber noch ergänzen, dass
er in der Nacht zuvor einen fast schon filmreifen Auftritt
in der Disco hatte und trotzdem am nächsten Morgen souverän
seine Leistung brachte. Entscheidend war zweifellos
sein guter Auftakt am Seitpferd – ausgerechnet an diesem
so gefürchteten Zittergerät! Für Jan Ruf erwies sich
diese Disziplin dagegen als Problem, weil er wie viele
andere Teilnehmer an den Pauschen strauchelte und dadurch
am Ende nur auf Platz zehn landete.
Der Wettkampf von Patrick Hauns
war etwas ganz Besonderes, denn es ging dabei um die
offiziellen „Deutschen Seniorenmeisterschaften im Gerätturnen“.
Als amtierender badischer Meister erkämpfte er sich
einen respektablen sechsten Platz und war damit unangefochten
bester Teilnehmer aus ganz Baden-Württemberg. Selim
Harmanbasi plagte sich noch mit den Folgen seiner schweren
Verletzung (Kreuzbandriss) aus dem vergangenen Jahr
herum und kam wegen der ständig notwendigen Knie-Schonung
über einen 64. Platz nicht hinaus. Jan Anselm erreichte
im gleichen Wettkampf Rang 37, wobei er aber sein lädiertes
Handgelenk nicht richtig belasten konnte und daher das
Seitpferd auslassen musste. Tobias Mauck landete in
einem anderen Duell auf Platz 36, was auch beachtlich
ist, nachdem er ja kein echter Sechskämpfer ist und
in einigen Disziplinen zwangsläufig nur ein Notprogramm
auf Lager hatte. Komplettiert wurde die Riege durch
die Jugendlichen Dominik Adler und Cornelius Müller.
Sie schlugen sich bei ihrer ersten großen Herausforderung
auf nationaler Ebene erstaunlich gut und platzierten
sich im Pokalwettkampf für 15-jährige auf Position 27
und 28. Sehr zufrieden mit ihren Ergebnissen waren auch
Ernst Oberle, Carsten Kühn und Andreas Schäfer, die
ebenfalls zur Iffezheimer Turner-Delegation gehörten
und ihre individuellen Mehrkämpfe mit viel Engagement
absolvierten.

Selbst die künstlerische Seite
kam in Frankfurt sehr gut zur Geltung, denn Nicole Wenzel
und ihre Gruppe „Be in motion“ nahmen an einem Tanzwettbewerb
teil und hatten eine Menge Spaß dabei.

Neben den sportlichen Herausforderungen
gehörten natürlich auch die Veranstaltungen des Rahmenprogramms
zu den Höhepunkten dieses Deutschen Turnfestes. Der
Besuch zahlreicher beeindruckender Shows, der wahrlich
gigantischen Eröffnungsfeier, des berühmten badischen
Abends oder des wasserpfeifenrauchgeschwängerten Chill-Zeltes
gaben dem Aufenthalt in Frankfurt einen enormen Freizeitwert.
Trotz des ganzen Trubels konnten auch die Betreuer diesen
Ausflug völlig entspannt genießen, denn alle Teilnehmer
waren absolut pflegeleicht und es gab keinerlei Probleme.
Was bleibt sind viele schöne Erinnerungen und zahlreiche
neu geknüpfte Kontakte – unter anderem sogar zu den
deutschen Nationalturnern. Wie man hörte, war ausgerechnet
ein gewisser Fabian Hambüchen den Iffezheimern am Gerät
„Disco“ konditionell nicht gewachsen und musste frühzeitig
die Arena verlassen.
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