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22. November 2009

 

 

Turner verlieren im Abstiegskampf

 

Hochmotiviert und mit großen Erwartungen fuhr der TV Iffezheim am Samstag nach Köln, um durch einen Sieg beim bisherigen Schlusslicht vorzeitig den Klassenerhalt in der Regionalliga zu sichern. Doch daraus wurde nichts, denn die Gastgeber zauberten ausgerechnet für diesen entscheidenden Wettkampf ihren tschechischen Nationalturner Michal Boltnar hervor und gewannen das Kellerduell souverän mit 52:19 Scorepoints. Nur ein Unentschieden am Seitpferd und der Gerätesieg im Sprung blieb den Gästen als magere Ausbeute von ihrer Reise in die Domstadt. Trotz allem war der Leistungsunterschied aber keineswegs so groß, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Vielmehr kamen die Iffezheimer durch manche unverhältnismäßig strenge Wertung zu leicht aus dem Tritt, zeigten in der Folge einige unnötige Fehler und mussten sich daher am Ende weit unter Wert verkaufen. Zudem war schon früh morgens für reichlich Aufregung gesorgt, als sich ihr stärkster Turner Vincent Kaupp völlig überraschend verletzt meldete und der junge Alexandre Granger gerade noch rechtzeitig als Vertretung einspringen konnte.

Severin Fritz am Seitpferd

Während das Turnteam Toyota Köln durch den erstmals in dieser Saison eingesetzten und überragend agierenden Michal Boltnar eine eklatante Verstärkung erfuhr, wirkte der TV Iffezheim zunehmend entmutigt. Im Bodenturnen waren die Mannschaften zunächst technisch beinahe ebenbürtig, doch einen zählbaren Erfolg für Iffezheim konnte lediglich Jan Anselm verbuchen. Etwas besser lief es dann an den Pauschen, wo Tobias Mauck und Severin Fritz zumindest für ein Unentschieden sorgten. Keine Chance hatten die Gäste dagegen in der Ringewertung, die ihre Kontrahenten allein schon aufgrund der höheren Ausgangswerte klar dominierten. Gleichwohl gelang es Selim Harmanbasi, seinem technisch besseren Kontrahenten zumindest einen Punkt abzuknöpfen. Am Sprung war Lars Eiermann extrem  gehandicapt, weil er sich in der  Bodenübung eine schmerzhafte Knieverletzung zugezogen hatte. Doch er biss vorbildlich die Zähne zusammen und sorgte damit wenigstens für Schadensbegrenzung. Die Punkte von Manuel Peter und Jan Anselm brachten den Iffezheimern schließlich einen hauchdünnen Gerätesieg ein, der im restlichen Abstiegskampf womöglich noch das Zünglein an der Waage spielen könnte. An Barren und Reck ließen die Kölner dann nichts mehr anbrennen und bauten ihre Führung nochmals deutlich aus. Iffezheims Fabian Rauber gefiel in beiden Disziplinen mit fast fehlerlosen Auftritten und hätte bei einer glücklicheren Taktik sogar noch einen kleinen Achtungserfolg erzielen können, doch die klare Niederlage seiner Mannschaft wäre dadurch freilich nicht mehr zu verhindern gewesen.

Coach Jürgen Schneider war ernüchtert: „Es ist bitter, dass wir die Chance zum vorzeitigen Klassenerhalt verspielt haben. In Bestbesetzung hätten wir die Kölner sicher mehr unter Druck setzen und den Wettkampf viel offener gestalten können.“

Zum Saisonabschluss am 5. Dezember empfängt der TV Iffezheim den TV Sulzbach (Taunus), muss wegen der Musical-Vorstellung in der heimischen Sporthalle aber nach Straubenhardt ausweichen.

 
Euer Kommentar an Matthias
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