Turner verlieren im Abstiegskampf
Hochmotiviert
und mit großen Erwartungen fuhr der TV Iffezheim am
Samstag nach Köln, um durch einen Sieg beim bisherigen
Schlusslicht vorzeitig den Klassenerhalt in der Regionalliga
zu sichern. Doch daraus wurde nichts, denn die Gastgeber
zauberten ausgerechnet für diesen entscheidenden Wettkampf
ihren tschechischen Nationalturner Michal Boltnar hervor
und gewannen das Kellerduell souverän mit 52:19 Scorepoints.
Nur ein Unentschieden am Seitpferd und der Gerätesieg
im Sprung blieb den Gästen als magere Ausbeute von ihrer
Reise in die Domstadt. Trotz allem war der Leistungsunterschied
aber keineswegs so groß, wie es das Ergebnis vermuten
lässt. Vielmehr kamen die Iffezheimer durch manche unverhältnismäßig
strenge Wertung zu leicht aus dem Tritt, zeigten in
der Folge einige unnötige Fehler und mussten sich daher
am Ende weit unter Wert verkaufen. Zudem war schon früh
morgens für reichlich Aufregung gesorgt, als sich ihr
stärkster Turner Vincent Kaupp völlig überraschend verletzt
meldete und der junge Alexandre Granger gerade noch
rechtzeitig als Vertretung einspringen konnte.

Severin
Fritz am Seitpferd
Während das Turnteam Toyota Köln
durch den erstmals in dieser Saison eingesetzten und
überragend agierenden Michal Boltnar eine eklatante
Verstärkung erfuhr, wirkte der TV Iffezheim zunehmend
entmutigt. Im Bodenturnen waren die Mannschaften zunächst
technisch beinahe ebenbürtig, doch einen zählbaren Erfolg
für Iffezheim konnte lediglich Jan Anselm verbuchen.
Etwas besser lief es dann an den Pauschen, wo Tobias
Mauck und Severin Fritz zumindest für ein Unentschieden
sorgten. Keine Chance hatten die Gäste dagegen in der
Ringewertung, die ihre Kontrahenten allein schon aufgrund
der höheren Ausgangswerte klar dominierten. Gleichwohl
gelang es Selim Harmanbasi, seinem technisch besseren
Kontrahenten zumindest einen Punkt abzuknöpfen. Am Sprung
war Lars Eiermann extrem gehandicapt, weil er
sich in der Bodenübung eine schmerzhafte Knieverletzung
zugezogen hatte. Doch er biss vorbildlich die Zähne
zusammen und sorgte damit wenigstens für Schadensbegrenzung.
Die Punkte von Manuel Peter und Jan Anselm brachten
den Iffezheimern schließlich einen hauchdünnen Gerätesieg
ein, der im restlichen Abstiegskampf womöglich noch
das Zünglein an der Waage spielen könnte. An Barren
und Reck ließen die Kölner dann nichts mehr anbrennen
und bauten ihre Führung nochmals deutlich aus. Iffezheims
Fabian Rauber gefiel in beiden Disziplinen mit fast
fehlerlosen Auftritten und hätte bei einer glücklicheren
Taktik sogar noch einen kleinen Achtungserfolg erzielen
können, doch die klare Niederlage seiner Mannschaft
wäre dadurch freilich nicht mehr zu verhindern gewesen.
Coach Jürgen Schneider war ernüchtert:
„Es ist bitter, dass wir die Chance zum vorzeitigen
Klassenerhalt verspielt haben. In Bestbesetzung hätten
wir die Kölner sicher mehr unter Druck setzen und den
Wettkampf viel offener gestalten können.“
Zum Saisonabschluss am 5. Dezember
empfängt der TV Iffezheim den TV Sulzbach (Taunus),
muss wegen der Musical-Vorstellung in der heimischen
Sporthalle aber nach Straubenhardt ausweichen.
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