Kappenabend

Ein Feuerwerk der guten Laune
brannten die Aktiven des Obst- und Gartenbauvereines
und des Männergesangvereines bei ihrem traditionellen
Kappenabend ab. Zahlreiche närrische Beiträge und Tanznummern
begeisterten das Publikum in der vollbesetzten Festhalle.
Den Startschuß gaben die jüngsten
Narren, die das „Rote Pferd“ sattelten und mit ihm die
Festhalle des Renndorfes auf den Kopf stellten. Auch
den Hausherren und Honoratioren wird das „Rote Pferd“
in Erinnerung bleiben, durften sie doch die Zugabe zwischen
all den Cowboys und Cowgirls mittanzen.
Welch fürchterliches Schicksal
hatte die drei Jungfrauen (Ingrid Nold, Karin Siegel
und Renate Tritsch) getroffen, die seit Jahrzehnten
auf der Suche nach Ehemännern die Region durchkämmten:
keiner hatte sich gefunden um auch nur eine der drei
zu freien. Selbst die Wallfahrt zum Hl. Schikarius,
von der die drei sangen, zeitigte keinen Erfolg, trotz
der zurückgeschraubten Ansprüche der drei Altledigen
an ihren Holden. So blieb ihnen denn nur ein Leben in
Alkohol und ewiglicher Jungfernschaft.
Als wahre Sexbomben erwiesen sich
hingegen die „Ladies in Black“, die Jugendtanzgruppe
der beiden Vereine, welche die Zuschauer mit ihre Darbietung
von den Stühlen riss.
Die Fehltritte der Sänger besangen
die „Iffzer Plärrer“ - die, die nicht singen können.
Weder der heimtückische Kuhfladen auf der Alm, noch
der Vorstand in der Altpapiertonne, die aus der Sängermütze
gelöffelte „Grumbasubb“ (Kartoffelsuppe) oder die allsämstäglichen
Heimsuchungen nach dem Wirtshausbesuch blieben den spitzen
Zungen verborgen.
Dramatisch zu Herzen ging den
Zuschauern das „Verlorene Paar“ Erich Carben (Dracula)
und Norbert Büchel (Lucy), die neben ausgezeichnetem
Gesang auch allerhand für's Auge boten.
Einen weiteren Augenschmaus boten
die Clowns der Frauenriege, die unter der Leitung von
Christine Merkel und Ulrike Laible entfesselt über die
Bühnen stoben.
Etwas betulicher, aber mit verheerender
Wirkung auf das Zwerchfell der Zuschauer, ging es bei
den Miniharmonists zu. Kopfüber mit umgebundenem
Mini-Frack bliesen Wolfgang Gülcher, Karlheinz Huber,
Norbert Hüttlin, Werner Kneipel, Christoph Leuchtner,
Martin Leuchtner, Achim Schäfer und Karlheinz
Schäfer zu Melodien der Comedian Harmonists zum Angriff
auf Lachmuskeln und Tränenkanäle.
Hinter der Mauer enthüllten die
Tratschtanten Ingrid Nold, Heidi Schäfer, Doris Schönfelder,
Karin Siegel und Renate Tritsch all das, was die Betroffenen
gerne unter den Tisch gekehrt hätten: die Garage
voll Kanistern teuer im Elsaß erstandenen Benzins, den
Geschenkgutschein auf dem Boden der Altpapiertonne,
den Einkaufswagenchip im Klingelbeutel oder die vertauschten
Mäntel mit anschließender Kofferkontrolle wie zu DDR-Zeiten.
Der glorreichen Abschluß eines
schönen Abends bildete um Mitternacht der Gardetanz
der Stolpergarde „Scheile Gengele“. Exakt, synchron
und mit dem obligatorischen Kopfnicken marschierten
Johannes Laible, Willie Laible, Hubert Jakob, Stefan
Manara, Andreas Merkel, Dominik Merkel, Karlheinz Merkel
und Simon Nold die Beine schlenkernd als Tanzmariechen
zum Ergötzen der Zuschauer über die Bühne.
Die abschließende Polonaise aller
Aktiven leitete über zum Tanz zur Musik von Klaus und
Wilma bis in den frühen Morgen.
|