GV INI
Eine positive Bilanz zog Waltraud Godbarsen, Vorsitzende
der Initiativgruppe Naturschutz Iffezheim (INI), aus
dem abgelaufenen Vereinsjahr. Neben zahlreichen Lebensraum
erhaltenden Maßnahmen, sei in 2008 das Projekt der Renaturierung
des Mühlbaches abgeschlossen worden.
In ihrem Rechenschaftsbericht ging die Vorsitzende
Waltraud Godbarsen auf die zahlreichen Landschafts pflegerischen
Maßnahmen ein, mit denen die INI den Wohnraum
für Vögel und Insekten erhält. Neben den Gehölzschnitten
an den Heckenbeständen am Lärmfeuerbuckel, Kläranlage
und auf dem Alten Schuttplatz gehörte auch die Wiesenmad
mit dazu durch eine strukturierte Landschaft für eine
Artenvielfalt zu sorgen . Zusätzlich unterstütze die
INI die Ansiedlung von Wildtieren durch Nisthilfen
für Fledermäuse, Vögel und Wildbienen. Als besonders
gute Starthilfe für den Nestbau habe sich das Matschloch
an den Krautgärten entwickelt, welches von zahlreichen
Schwalben aufgesucht würde, berichtete Godbarsen.
Am Sandbach seien Ausbuchtungen
vergrößert und Sandbänke angelegt worden, um dessen
Renaturierung voranzubringen. Mit dem Durchstich zum
Oertergraben sei das Projekt der Renaturierung des Mühlbaches
abgeschlossen worden. Aus den Ausgleichsmittel für den
Pipelinebau werde der Mündungsbereich des Schwarzen
Grabens naturnah umgestaltet und der dortige Absturz
durch eine fischgängige Rauhe Rampe ersetzt.
Von dem Nachwuchs aus sechs
Eiern des iffezheimer Storchenpaares Cäsar und Esmeralda
hätten lediglich zwei überlebt, berichtete die
Vorsitzende vom ersten Projekt der INI. Von den 2006
mit Sendern versehenen drei Jungstörchen empfange die
INI nur noch von „Karl“ Signale. Dieser Storch
sei im März 2008 aus Madrid zurückgekehrt und habe sich
im französischen Saar-Union mit einem Partner aus der
Pfalz niedergelassen. Dabei habe sich herausgestellt,
daß es sich bei „Karl“ eigentlich um eine „Karla“ handele,
berichtete Godbarsen schmunzelnd.
Aufgrund des schlechten Wetters
habe mit der Nachtfalterbeobachtung nur eine Naturexkursion
stattfinden können. Mit ihrem Dank an Gemeinderat, Bürgermeister
und alle Unterstützer und Helfer schloß Waltraud Godbarsen
ihren Bericht.
Schriftführerin Uschi Hornung
stellte das Jahresprogramm 2009 vor.
Von der Arbeit mit der INI-Jugend
berichtete Susanne Greß. Anstatt sich mit dem Naturtagebuch
ein Jahr lang mit nur einem Thema zu beschäftigen, habe
sich die Jugendleitung entschlossen den Kindern und
Jugendlichen verschiedene Angebote zu machen. So seien
Erdfarben hergestellt, Rankgitter geflochten und beim
Bau eines Bienenhotels geholfen worden. Die INI-Jugend
habe sich auf Spurensuche in Wald und Wiesen begeben,
und mit Becherlupe und Nachschlagewerken Flora und Fauna
bestimmt. Seit den Sommerferien seien die INI-Kids mit
wahrer Euphorie beim Kunstprojekt dabei. Unter dem Motto
„Das Unscheinbare der Natur sichtbar machen“ entstehen
überlebensgroße Libellen, Igel und sonstiges Getier
aus Naturmaterialien unter den geschickten Händen der
Kinder, berichtete Susanne Greß.
Erfreuliches hatte Kassiererin
Bärbel Merkel der Versammlung zu berichten, denn erstmals
seit 2004 sei wieder ein Überschuß erwirtschaftet worden,
der Spielraum für weitere Naturschutzmaßnahmen gebe.
Einstimmig wurden Waltraud Godbarsen
als erste Vorsitzende und Bärbel Merkel als Kassiererin,
sowie Walter Burster und Gerhard Jung als Beisitzer
in ihren Ämtern bestätigt.
Michael Hug vom bühler Institut
für Landschaftsökologie und Naturschutz berichtete abschließend
über das Projekt zur Verbesserung der Lebensräume der
Amphibien und dem Erfolg der Renaturierungsmaßnahme
am Sandbach. An insgesamt zehn Standorten auf iffezheimer
Gemarkung sollen zum Teil verlandete Tümpel vertieft
und vergrößert werden. In zahlreichen Bildern ließ Hug
die vor acht Jahren auf Initiative der INI begonnene
Umwandlung des Kanal Sandbach in einen naturnahen Waldbach
Revue passieren. Hug berichtete von den Anfängen, als
tonnenschwere mit Stahlseilen gesicherte Strömungsablenker
aus Totholz als Experiment in das Bachbett versenkt
wurden und gestand, daß er zahlreiche schlaflose Nächte
während der ersten Hochwässer verbracht habe, da bisher
keinerlei Erfahrungen über diese Maßnahmen vorgelegen
hätten. Das Hochwasser habe keines der Hindernisse weggerissen,
stattdessen den gewünschten Erfolg gezeigt und bis zu
drei Meter tiefe Kolken gegraben und an den Böschungen
Steilufer entstehen lassen. Damit habe die INI bewiesien,
dfaß es nicht teurer Baggerlesitung bedarf, sondern
einfache und kostengünstige Maßnahmen ausreichten um
aus einem Kanal wieder einen Naturbach zu machen.
Die Anzahl der im Sandbach vorkommende
Fischarten sei um mehr als das Doppelte gestiegen, berichtete
Hug.. Mit dem fischgängigen Umbau des Schaafwehres
werde es zu einer Artenexplosion im Sandbach komme,
zeigte sich Hug sicher, denn Lachse und andere wandernde
Fische stünden bereit vom Sandbach Besitzt zu ergreifen.
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