Ratssitzung 14. Dezember
Mit dem Ende einer Ära verglich
Verwaltungsleiter Peter Werler das Ausscheiden von vier
Kollegen aus dem Dienste der Gemeindeverwaltung. Mit
Hannelore Martini scheide die „gute Seele des Rathauses“
aus dem Dienst. In ihrer tadellosen Pflichterfüllung
habe sie gar die Rathauswäsche und -vorhänge mitgenommen
und zu Hause gewaschen. Sein herzliches Dankeschön gelte
auch dafür, daß sie immer für das leibliche Wohl der
Wahlhelfer gesorgt habe.

Friedrich Brenner, Gudrun
Steuer, Hannelore Martini und Christa Mutzel mit dem
Verwaltungsleiter
Mit Christa Mutzel scheidet die
letze „Badefrau“ der Renngemeinde aus dem Dienst. 1980
für das Volksbad eingestellt, wechselte sie nach dessen
Schließung zum Reinigungsteam der Haupt- und Realschule
und brachte zu nachtschlafender Zeit die Turnhalle
auf Vordermann. Als dritte Frau verlässt Gudrun Steuer
im 31. Jahr die Gemeindeverwaltung, deren Dienstzeit
in der Finanzverwaltung auch ein Stück Geschichte der
Datenverarbeitung darstellt: vom per Kurier versandten
Magnetband zu SAP. Der gelernte Elektriker Friedrich
Brenner stieß 1991 zum Bauhof und war als engagierter
und interessierter Mitarbeiter, auch dank seiner flotten
Sprüche, ein liebenswerter Kollege. Peter Werler wünschte
den angehenden Ruheständlern alles Gute für die Zukunft.
Haushaltsentwurf eingrebracht
Viel Zeit nehmen wird sich der
Rat für den von Peter Werler
eingebrachten Haushaltsplan 2010, der erstmals nach
dem neuen Kommunalen Haushaltsrecht aufgestellt wurde,
das sich an der in der freien Wirtschaft üblichen doppelten
Buchhaltung orientiert. Die Räte sehen sich nun mit
neuen Begriffen wie Ergebnisplan, Finanzplan, Produkten
konfrontiert, welche im alten kameralen Haushaltssystem
keine Entsprechung finden. Der Ergebnisplan sähe derzeit
ein Minus von 541 000 € vor, erläuterte Peter Werler.
In Summe seien Investitionen von 3,5 Millionen € geplant,
wobei liquide Mittel (Rücklagen) in Höhe von 4,2 Millionen
€ ein gewisses Ruhekissen darstellen. Um Licht in das
Dunkel des neuen Haushaltswerkes zubringen, forderte
Bertold Leuchtner (CDU) die Verwaltung auf, in einem
Vorbericht Erläuterungen und Ergänzungen zum Entwurf
beizusteuern. Insbesondere forderte Leuchtner Planungs-
und Kalkulationsunterlagen zu den veranschlagten Gebührensätzen
und zu den kalkulatorischen Zinsen und Abschreibungen.
Des weiteren forderte Leuchtner Vergleichszahlen des
Haushaltsentwurf 2010 mit der Jahresrechnung 2009. Auf
Grund der Vielzahl von eingeforderten Unterlagen und
der intensiven Beratungen werde der Haushalt erst im
Februar verabschiedet werden, skizzierte Werler den
Zeitplan. „Je aussagefähiger die Unterlagen seien, um
so weniger Grund zum Bruddel gäbe es!“, kommentierte
Hans-Jörg Oesterle die Forderungen seines Fraktionskollegen.
Auftrag vergeben
Für insgesamt 287 000 € vergab
der Rat den Auftrag zum Einbau der Fenster und Installation
des Sonnenschutzes beim Rathausanbau an die wintersdorfer
Firma Metallbau Schaaf.
Kandidatenmodus festgelegt
Am 11. Januar werden sich die
Bewerber um das Bürgermeisteramt der Renngemeinde, von
denen es im Moment lediglich den Amtsinhaber als einzigen
Kandidaten gibt, um 19:00 Uhr in der Festhalle zu Iffezheim
öffentlich vorstellen, beschloss der Rat einstimmig.
Bei zwei Bewerbern stehen beiden je dreißig Minuten
zur Vorstellung und für Fragen der Einwohner zur Verfügung.
Bei mehr Bewerbern reduziert sich diese Zeit auf zwanzig
Minuten.
CDU spricht sich für Merkel-Entwurf
aus
In der Abteilung Verschiedenes
teilte Hans-Jörg Oesterle die Position der CDU-Fraktion
zum Thema Bäume im Baugebiet „Gute Morgenmatt“ mit.
Im Spannungsfeld zwischen Kleinklima und Bautenschutz,
spreche sich die CDU dafür aus, die störenden Bäume
zu entfernen und nur sehr sparsam nachzupflanzen.
Mit seiner zweiten Verlautbarung
aus der CDU-Fraktion stach Oesterle in ein kleines Wespennest,
als er ankündigte, die CDU spreche sich für den von
Architekt Manfred Merkel eingereichten Vorschlag zum
Um- und Ausbau der Haupt- und Realschule aus.
Die Vorstellung der Entwürfe sei
nicht-öffentlich erfolgt, fuhr Bürgermeister Peter Werler
auf, und es sei abgemacht gewesen, das Thema nicht öffentlich
weiter zu behandeln. „Nicht gut“, fand auch Harald Schäfer
das Vorpreschen der CDU, da klipp und klar ausgemacht
gewesen sei, zunächst intern zu beraten, was nicht möglich
sei, da die eingeforderten Unterlagen noch ausstünden.
Auch der FWG fehlten die ergänzenden Unterlagen zur
Entscheidungsfindung ergänzte deren Vorsitzender Manfred
Weber.
Hans-Jörg Oesterle erwiderte,
daß sich die CDU an die Abmachung gehalten habe, das
Projekt nicht wie beim Rathausanbau in einer öffentlichen
Versammlung zu diskutieren. Er fände es jedoch nicht
gut in nicht öffentlicher Sitzung über den Entwurf und
damit die Beauftragung des Architekten zu entscheiden.
Jeder habe in den Präsentationen der Entwürfe Zahlen,
Daten und Fakten für eine Entscheidungsfindung erhalten.
Auf Grund der engen Zeitschiene habe sich die CDU entschieden,
mit wem sie weiter zusammenarbeiten wolle.
Werler verteidigte nochmals seinen
Entschluß, die Schulerweiterung nicht öffentlich zu
entscheiden mit dem Hinweis auf die „Berechtigten Interessen
Dritter“.
Benjamin Laber wird neuer Kämmerer
Aus nicht öffentlicher Sitzung
teilte Peter Werler mit, daß sich der Gemeinderat für
Benjamin Laber als Nachfolger des im Spätwinter ausscheidenden
Kämmerers Siegbert Heier entschieden habe. Der 28-jährige
Verwaltungsbetriebswirt erzählte nach der Sitzung, daß
er 2006 sein Studium an der Hochschule für öffentliche
Verwaltung in Kehl abgeschlossen habe. Derzeit arbeite
er in der Finanzverwaltung der Stadt Mannheim an der
Umsetzung des neuen Haushaltsrechts. Sein Wunsch sei
es gewesen, mehr Verantwortung zu übernehmen und mit
seinem Wissen die Gemeinde im Umgang mit der komplizierten
Materie zu unterstützen. Der derzeit mit seiner Lebengefährtin
in der Ortenau wohnende Laber hält bereits Ausschau
nach einer festen Bleibe im Renndorf, wo er am 1. März
kommenden Jahres die Kämmererstelle antreten wird.
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