Sanierungsgebiet erweitert
Gleich zwei Arbeitsjubilaren durfte
Bürgermeister Peter Werler in der öffentlichen Gemeinderatssitzung
ehren, die sich jeweils seit einem Vierteljahrhundert
in den Dienst der Gemeinde stellen. Ute Zoller sei nach
ihrer Ausbildung und ihren ersten Berufsjahren als Bauzeichnerin
in der freien Wirtschaft zum 1. April 1983 in die Bauverwaltung
des Rathauses gewechselt, ging Werler in seiner Laudatio
auf den beruflichen Werdegang der Jubilarin ein. Mit
Beginn des Schuljahres 2000 habe sie eine völlig andere
Richtung eingeschlagen und übe nun das Amt der Schulsekretärin,
zunächst an der Grundschule, dann an der Haupt- und
Realschule aus. Dort sei sie die wichtigste Person,
denn sie sei Ansprechpartnerin für alle. Die Schulleitung
setze ihr vollstes Vertrauen in Frau Zoller, berichtete
Werler, auf sie sei absolut Verlaß.

Als gelernter Elektroinstallateur
habe Siegmund Röll nach einem Umweg über den Verbandsbauhof
Kuppenheim 1987 in den heimischen Bauhof gefunden, wo
er neben den üblichen Tätigkeiten im Bauhof auch in
Wasserwerk, Friedhof und als stellvertretender Klärwärter
eingesetzt worden sei. Als langjähriger Gerätewart der
Freiwilligen Feuerwehr und als Starthelfer bei den Rennen
habe Röll eine ausgefüllte Freizeit, führte Werler aus.
Beiden Jubilaren sprach der Bürgermeister
den Dank der Gemeinde für ihre geleistete Arbeit aus.
Sanierungsgebiet Ortskern I wird erweitert
Förmlich beschloss der Gemeinderat
die Erweiterung des Sanierungsgebietes Ortsken I um
eine Liegenschaft in der Hauptstraße. Gemäß den neuen
Auflagen des Baugesetzbuches befristete der Rat die
Gültigkeit der Sanierungssatzung auf das Jahr 2014.
Thomas Wirth von der gemeinnützigen
Stadtentwicklung Südwest führte die Räte in das Thema
ein. Das ursprünglich größere untersuchte Sanierungsgebiet
habe nach Bekanntgabe des Zuschussbescheides verkleinert
werden müssen, da die Gelder nicht für die komplette
Fläche ausgereicht hätten. Daher sei die östliche Abgrenzung
in der Hauptstraße von der Sternenstraße zur Neuen Straße
zurückgefahren worden. Nun habe sich der Eigentümer
des Anwesens Hauptstraße 41 an der dem Sanierungsgebiet
gegenüberliegen Straßenseite der Neuen Straße mit konkreten
Bauabsichten bei der Gemeinde gemeldet. Im ersten Wurf
sei dieses Gebäude bereits als sanierungsbedürftig eingestuft
worden, so der Diplom-Geograph. Nun beabsichtige der
Besitzer das Wohnhaus auf den neuesten technischen Stand
zu bringen und in der angrenzenden Scheune zusätzlichen
neuen Wohnraum zu schaffen. Ein Anliegen, das voll und
ganz dem Zielen der Ortskernsanierung entspräche.

Im Zuge der Aufnahme dieses Ensembles
schlug Wirth vor, in die neue Straßenraumgestaltung
auch diese Liegenschaft mit einzubeziehen. Neben der
Ergänzung der Satzung über das Sanierungsgebiet um das
Anwesen Hauptstraße 41 müsse der Rat auch eine zeitliche
Befristung der Sanierungsmaßnahme beschließen, wie es
das Baugesetzbuch seit 2007 vorsähe, um die massiven
Eingriffe in die Eigentumsrechte der Betroffenen zeitlich
zu beschränken. Thomas Wirth schlug vor, die Sanierungssatzung
ein Jahr länger laufen zu lassen als der Bewilligungsbescheid
des Regierungspräsidium, laut dem die Zuschusszahlungen
am 31.12.2013 enden. In den verbleibenden zwölf Monaten
könnten Sanierungsmaßnahmen beendet werden und die Gemeindeverwaltung
habe Zeit, die Sanierung mit dem Regierungspräsidium
abzurechnen. Nach Zugang des Abrechnungserlasses könne
die Sanierungssatzung dann förmlich aufgehoben werden,
skizzierte Wirth den Verfahrensweg.
Auf Nachfrage von Meingold Merkel
(CDU), ob eine weitere Arrondierung des Sanierungsareals
erfolge, verneinte dies der Stadtplaner, da seitens
der angrenzenden Anwohner kein Interesse signalisieret
worden sei. Es stünden zwar Andeutungen aus der westlichen
Hauptstraße im Raum, welche aber noch sehr unkonkret
seien. Bürgermeister Peter Werler ergänzte, daß das
Anwesen Hauptstraße 41 nur aufgenommen worden sei, weil
eine konkrete Maßnahme geplant sei. Eine pauschale Erweiterung
des Sanierungsgebietes fände nicht statt. Einstimmig
folgte der Rat dem Vorschlag der Verwaltung und vergrößerte
das Sanierungsgebiet unter gleichzeitiger zeitlicher
Befristung des Sanierungsmaßnahme.
Unter dem Tagesordnungspunkt „Anfragen,
Informationen, Verschiedenes“ gab Peter Werler den Dank
des neuen Ehrenbürgers Karl Kronimus für die Verleihung
der Ehrenbürgerwürde und die Gestaltung der Feier an
den Gemeinderat weiter. Des weiteren zitierte Werler
aus der aktuellen Pressemitteilung des Internationalen
Clubs, daß das Frühjahrsmeeting und die Große Woche
stattfänden. Auf Nachfrage von Jürgen Heitz (SPD) erläuterte
Werler, daß das neue Verfahren der Planinsolvenz die
Eigensanierung mit dem Ziel des Fortführens des Betriebes
im Fokus habe. Grund für das Verfahren sei wohl gewesen,
daß damit andere Mehrheitsentscheidungen zum Tragen
kämen, so Werler.
Manfred Weber (FWG) regte an,
da derzeit entlang des Oertergrabens neue Sitzbänke
aufgestellt würden, auch zwei Bänke in Höhe der Tennisplätze
zu platzieren, wie er es bereits im vergangenen Jahr
vorgeschlagen habe. Als Reaktion auf die mutwillige
Beschädigung eines Baumes in der Dreherstraße regte
Weber an, im Gemeindeanzeiger die Bürger aufzurufen,
die Täter namhaft zu machen.
Im Herbst werde voraussichtlich
mit der Sanierung des Schafwehres begonnen, teilte Peter
Werler auf Anfrage von Andrea Winkler (FWG) mit. Derzeit
liefen die Planungen auf Hochtouren. Die wasserrechtliche
Genehmigung nähme dabei viel Zeit in Anspruch.
Das Wasser im Eisweiher ginge
zurück, hatte Hans-Jörg Oesterle (CDU) festgestellt,
und wollte von der Verwaltung wissen, ob dies so geplant
sei. Dies wurde von Bürgermeister Peter Werler bestätigt,
der ergänzte, daß der Weiher nur während des Winters
„in Betrieb“ sei und nun in Absprache mit den Anglern
abgelassen werde.
Kurt Lorenz (FWG) erkundigte sich
nach der Art der Baumaßnahmen, für welche auf dem Parkplatz
am Sportplatz ein Baulager eingerichtet worden sei.
Es handele sich hierbei um die Verlegung eines Glasfaserkables
entlang der Hauptstraße zur Vermittlungsstelle der Telekom
in der Tullastraße, klärte Bürgermeister Werler auf.
Die Arbeiten sollten bis zum Frühjahrsmeeting abgeschlossen
sein.
Wann der Sickergraben entlang
des Betonweges für das Oberflächenwassers der Kleintierzuchtanlage
abgesichert werde, wollte Harald Schäfer (SPD) wissen.
Mit der Straßenbehörde sei abgeklärt, daß keine massiven
Leitplanken benötigt würden sondern ein Derblattenzaun
ausreiche. Das Material hierzu sei bereits beschafft,
berichte der Verwaltungsleiter.
Aus der Zuhörerschaft kam die
Anregung, an der Grillhütte nochmals explizit auf das
Verbot des Schuttabladens hinzuweisen. Ein weiterer
Zuhörer kritisierte die Planung, den Straßenraum in
der Hauptstraße im Zuge der Ortskernsanierung zu verengen
und auf die Bushaltebuchten zu verzichten, weil er durch
diese Maßnahmen erhebliche Staus mit den begleitendem
Lärm und Abgaswolken befürchtete. Unter diesen Umständen
werde sich niemand auf die geplanten Bänke setzen. Bürgermeister
Werler erläuterte nochmals daß der Grundgedanke der
Planung sei, den Durchgangsverkehr zu erschweren und
unattraktiv zu machen. Die Verwaltung befürchte keine
Staus. Im Zuge des weiteren Vorgehens werde es eine
Bürgerversammlung geben, in denen die Sanierung des
Rathauses und die künftige Straßenraumgestaltung den
Einwohnern vorgestellt werde.
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