Mehr Lebensraum für Amphibien
Einstimmig billigte der Rat der
Renngemeinde den von der Initiativgruppe Naturschutz
Iffezheim ( INI ) angeregten Planentwurf des bühler
Instituts für Landschaftsökologie und Naturschutz (
ILN ) .
Im April 2008 hatte der Umweltaussschuss
beschlossen, das von der INI vorgeschlagene Maßnahmenkonzept
vom ILN entwickeln zu lassen. Die entstandenen Kosten
von 15 000 Euro werden zu 90 Prozent von der Umweltstiftung
Rastatt gefördert. Michael Hug von der ILN stellte den
Räten das mit allen Beteiligten (Forst, Fischerei, Naturschutzbehörde)
abgestimmte Konzept vor. Der Biologe und Geograph führte
aus, daß zehn bereits vorhandene Standorte ( Übersichtskarte
[pdf-Format 300 Kbyte]) untersucht worden seien.
Bei allen hätte sich die gleichen Beeinträchtigungen
gezeigt: eine sehr weit fortgeschrittene Verlandung,
die ein Ablaichen verhindert, und großflächige Beschattung
durch Bäume und Gehölz. Dementsprechend sei an allen
Standorten eine Vertiefung und Vergrößerung des Gewässers
und ein Gehölzrückschitt vorgesehen, um die Lebensbedingungen
für die Amphibien zu verbessern. Wie Hug betonte seien
auf iffezheimer Gemarkung fast alle in Baden -Württemberg
vorkommenden Amphibien nachgewiesen worden, zuletzt
der im strahlend blauen Hochzeitskleid balzende Bergmolch.

Der Tümpel am Spitzenweg
soll ausgebaggert und vergrößert werden
Da die bezuschussende Umweltstiftung
Rastatt Wert lege auf schnell in die Tat umsetzbare
Planungen habe er zugunsten kurzer Steckbriefe für die
auszuführenden Maßnahmen auf lange Ausführungen verzichtet.
Anhand von Satelittenbildern und Fotomontagen
würden dort diese Maßnahmen erläutert. Hierbei habe
er versucht, vorhandene Biotope oder geschützte Gebietskulissen
nicht zu beeinträchigen. Die Kosten für die Umsetzung
lägen zwischen 40 000 und 50 000 Euro, je nachdem ob
der Aushub für den Wegebau verwendet werden könne oder
entsorgt werden müsse. Falls die Gemeinde auf die Bezuschussung
einzelner Maßnahmen verzichten würde, könnten diese
dem Ökokonto zugerechnet werden. Hug riet der Gemeinde,
auf die zunächst vorgesehen Tümpel in der ehemaligen
Sandgrube im „Hirschacker“ zu verzichten , da nach seinen
Informationen dort in den fünfziger Jahren mit Bauschutt
aufgefüllt worden sei. Hierzu gab es jedoch gegenteilige
Meinungen im Rat , so daß das Maßnahmenpaket mit der
Auflage verabschiedet wurde, die Unbedenklichkeit der
Sandgrube aus der Zeit des Autobahnbaues nochmals zu
untersuchen.
Haushalt verabschiedet
12,7 Millionen beträgt das Volumen
des Haushaltes 2009 in der Renngemeinde. Knappe drei
Millionen davon entfallen auf Investitionen im Vermögenshaushalt,
von denen 1,5 Millionen in die Rathauserweiterung fließen
und weitere 480 000 Euro in die Sanierung der Kläranlage.
Einstimmig genehmigte der Rat
den in Details geänderten Haushaltsentwurf der
Verwaltung. Dies betraf zum einem die von der CDU-Fraktion
angeregten Erhöhung der Haushaltsansätze für die
verkehrsichere Anbindung des Schützenhauses und die
Umwidmung der bereitgestellten Gelder für die Sanierung
des Römerstegs in Planungskosten für den Neubau einer
„Römerbrücke“, über welche eine Holzabfuhr möglich sein
soll. Desweiteren werden Mittel bereitgestellt, um mit
der Umsetzung des Bebauungsplanes „Zwischen Hügelsheimer
und Hauptstraße“ zu beginnen.
Bei so viel Einigkeit war es kein
Wunder, daß alle drei Fraktionen voll des Lobes über
den Entwurf waren. Bertold Leuchtner sah für die CDU-Fraktion
in dem Papier die logisch konsequente Fortführung der
verantwortungsvollen Haushaltspolitik und mahnte die
Verwaltung an, angesichts der konjunkturellen Entwicklung
die Einnahmenseite beim Vollzug des Haushaltes zu überwachen
und im Mai die Einnahmeseite erneut zu überprüfen. Leuchtner
hob hervor, daß es seiner Fraktion zu verdanken sei,
daß 450 000 € eingespart werden konnten, weil sich leicht
ein privater Investor gefunden habe, welcher die Räumlichkeiten
für den neuen Polizeiposten Iffezheim erworben hatte.
Anton Schniertsauer versicherte
für die Fraktion der Freien Wähler, dass diese den Haushalt
mittragen werde. Angesichts des enger werdenden
finanziellen Konzepts plädierte Schniertauer dafür,
dass Industrigebiet zu stärken , um unabhängiger von
Fremdmittel zu werden. Dem positiven Votum zum Haushalt
schloss sich die SPD-Fraktion an, deren Fraktionsvorsitzender
Harald Schäfer sich freute, dass der Bebauungsplan
„ Zwischen Hügelsheimer-und Hauptstraße“ angegangen
werde. Dadurch erhalte die Gemeinde die Chance, in Zeiten
finanzieller Engpässe das in das Gebiet investierte
Geld wieder zu erlösen.
Ebenso einstimmig wurde der Wirtschaftsplan
für die Eigenbetriebe Wasserversorgung, Festhalle, Freilufthalle,
Rennbahnparkplatz und Neue Turnhalle verabschiedet.
Dieser sieht einen Verlust von 114 000 Euro vor.
Die geplanten Investitionen in Höhe von 340 000 Euro
fliessen zum größten Teil in den Neubau der Wasserleitung
in der Karlstraße.
Einstimmig beschloß der Gemeinderat
den evangelischen Pfarrer Michael Winkler als Fachberater
für die Notfallseelsorge aufzunehmen.
Auf Nachfrage von Meingold Merkel
(CDU) wann die Bauarbeiten am Rathaus begännen erklärte
Bürgermeister Peter Werler, daß nach Ende des Frühjahrsmeeting
die Bagger anrollen werden. Er wolle in der nächsten
Sitzung am 23. März eine Entscheidung über die Straßenraumgestaltung
herbeiführen, damit auch diese zügig angegangen werden
könne.
Hans-Jörg Oesterle (CDU) wollte
von der Verwaltung wissen, ob statische Untersuchungen
vorliegen, um den zusätzlichern Raumbedarf der
Haupt-und Realschule von 500 – 600 qm in Form einer
Aufstockung befriedigen zu können. Bürgermeister
Peter Werler erläuterte, daß solche Unterlagen nicht
vorlägen und darüberhinaus das Raumkonzept noch nicht
abgeschlossen sei. Obwohl positive Signale aus dem
Kultusministerium vorlägen, ausnahmsweise einen teilgebunden,
ganztägigen Realschulzug zu genehmigen, sei diese noch
nicht erteilt, da das pädagogische Konzept noch ausstünde.
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