Haushaltsberatung 2009
Gut zwei Stunden beugten sich
die Räte am Montagabend über das 12,7 Millionen Euro
schwere Zahlenwerk des Haushalts 2009. Die Räte sahen
wenig Änderungsbedarf an dem von Bürgermeister Peter
Werler und Kämmerer Siegbert Heier vorgelegten Etat.
Seitens der SPD rügte deren Fraktionssprecher
Harald Schäfer die hohen Ansätze in den Bereichen Partnerschaft,
da im Oktober nur der traditionelle Besuch in Hoppegarten
anstünde. Mit seiner Kritik an den hohen Repräsentations
kosten, die weit über die von der Gemeindeprüfungsanstalt
angesetzten zwei Euro je Einwohner hinausgingen, wolle
er auf Einsparmöglichkeiten hinweisen, wenn künftig
die Steuern nicht mehr so üppig sprudeln werden.
Kritisch wurde von allen Fraktionen
der Ansatz von 10 000 € für die von der Gemeinde ausgerichteten
Kleinkunstveranstaltungen betrachtet. Diese fänden keine
Akzeptanz in der Bevölkerung und seien nur spärlich
besucht. Seine Enttäuschung darüber verhehlte der Bürgermeister
nicht. Nach kurzer Diskussion wurde der Kleinkunst eine
dritte und letzte Chance gegeben.
Einmalige höhere Ausgaben verzeichneten
der Haushalt der Finanzverwaltung und des Grundbuchamtes.
Diese seien durch Investitionen im Bereich der Datenverarbeitung
begründet, erläuterte Werler. Wie er den Räten bereits
bei der Haushaltseinbringung berichtet hatte, werde
das kamerale Buchungssystem durch eine System mit Doppelter
Buchhaltung ersetzt. Für dessen effektiven Einsatz seien
Schulungsmaßnahmen in Höhe von 45 000 € notwendig.
Für das Grundbuchamt verlange die Justizverwaltung einen
neuen Server, beklagte sich der Bürgermeister, der kritisierte,
daß die Justizverwaltung sich mit der Zentralisierung
Zeit lasse und die Grundbucher bis dahin auf Kosten
der Gemeinden digitalisiert seien.
Durch den Beschluß, die Abwassergebühren
nicht zu senken, erhöhten sich die im Haushaltsplan
festgehaltenen Einnahmen um 250 000 € , berichtigte
Werler die Zahlen. Der Ansatz von 2 Millionen vereinnahmter
Gewerbesteuern hielt Bertold Leuchtner (CDU) angesichts
der Konjunkturaussichten für zu optimistisch, auch wenn
dieser 500 000 € unter der Jahresrechnung 2008 liege.
Dies wurde auch von den andern Fraktionen so gesehen,
und der Ansatz auf 1,8 Millionen reduziert. In Verrrechnung
mit der Einnahmenerhöhung beim Abwasser beträgt der
Überschuß im Verwaltungshaushalt gut 500 000 €.
Für die Grundschule sieht der
Hauhalt 34 000 € für Lehr und Lernmittel vor. Die eingestellte
Mittelanforderung der Haupt- und Realschule beläuft
sich auf knapp 110 000 €.
In der Grundschule werde ein Klassenzimmer
zum künftigen Lehrerzimmer umgebaut und das derzeitige
Lehrerzimmer im ehemaligen Toillettenanbau zum Schulbüro
umgerüstet. Hierfür seien pro Forma 20 000 € an Investitionen
veranschlagt, leitete Werler zum 2,87 Millionen
€ schweren Vermögenshaushalt über.
Die Aussichten, im Rahmen der
Erweiterung der Haupt- und Realschule eine einzügige
gebundene Ganztagsschule einzurichten, stünden nicht
schlecht, berichtete der Verwaltungsleiter aus Sondierungsgesprächen
mit der Schulbehörde im Regierungspräsidium. Er spiele
mit dem Gedanken, unter den iffezheimer Architekten
einen Ideenwettbewerb für die Erweiterungsmaßnahmen
auszuschreiben.
1,5 Millionen sind im Investitionshaushalt
für die Ortskernsanierung vorgesehen. Nachprüfungsbedarf
sahen die Räte beim veranschlagten Zuschuß von pauschal
60 % (987 000 €). Laut Vorgaben der Stadtentwicklungsgesellschaft
betrage für Neubauten der maximale Fördersatz lediglich
18%, erinnerte Bertold Leuchtner.
Weitere 480 000 € fließen in die
Snaierung der Schneckenpumpen der Kläranlage. Für 130
000 € wird ein neues Mähfahrzeug für den Bauhhof beschafft.
Für den Abschluß der Arbeiten im Weierweg und dem „Ärztehaus“
in der Hauptstraße werden Haushaltsreste von 264 000
€ gebildet.
Nach den fraktionsinternen Beratungen
soll der Haushalt im Februar verabschiedet werden, so
die Marschrichtung des Bürgermeisters.
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