Bauausschußsitzung
Vor leeren Rängen fand die Premiere
des seit der letzten Gemeinderatssitzung mit Entscheidungsbefugnis
ausgestatteten Bauausschusses statt. Einziges Thema
der Sitzung war die Fassadengestaltung des Rathausensembles.
Planer Frank Pillich stellte in
einer Präsentation dem Ausschuss seine Überlegungen
zur Gestaltung der Glasfassade des Neubaues vor. Zunächst
ging der Architekt auf den Sonnenschutz am denkmalgeschützten
Altbau ein. Dieser soll durch Fallarmmarkisen gesichert
werden, wie sie ähnlich an der Grundschule und am Goldenen
Kreuz in Baden-Baden realisiert sind. Zu diesem Teil
der Planung habe die Denkmalschutzbehörde bereits ihr
Einverständnis signalisiert, berichtete Pillich. Insbesondere
der durch die Markisoletten hervorgerufene Hotel artige,
kurstädtische Charakter des Altbaues sei auf Begeisterung
gestoßen. Der Farbton der Altbaufassade sei noch mit
der Behörde abzustimmen, wobei Planer und Verwaltung
einen in Sandfarben übergehenden Apricot-Ton favorisieren.

Auf eine zentrale Steuerung der
Markisen mit einem Windmelder sei aus Kostengründen
verzichtet worden. Jedes Zimmer sei einzel per Taster
regelbar. Ein Zentralschalter erlaube das Einziehen
der Markisen zum Büroschluss und am Wochenende.
Die Gebäude hohen Glaselemente
am Verbindungsbau und dem Anbau sollen nach der Vorstellung
des Planers mit einem feststehenden Sonnenschutz aus
Aluminiumlamellem ausgerüstet werden, die je nach Sonnenstand
ausgerichtet werden können. Des weiteren sieht die Planung
vor, diesen permanenten Sonnenschutz vor das Gebäude
zu setzen, um dahinter die Einrichtung von Putzbalkonen
zu ermöglichen.
Etwas irritiert schauten die Räte
auf die künftige Ansicht Südfassade des Rathaus, bei
der sich die Terrassenmauern in Basaltschwarz von der
Umgebung abhoben. Wie es zu der Entscheidung bezüglich
der Farbwahl gekommen sei, mußten Verwaltung und Planer
darlegen, wo doch am Altbau der rote Sandstein dominiere.
Zum einen sehe das Farbkonzept des Neubaues eine Gestaltung
in Schwarz und Weiß vor, so Bürgermeister Peter Werler,
zum anderen sei es sehr schwierig, den Farbton einer
vorhandenen, alten Sandsteinmauer bei einem Neubau zu
treffen. Daher hätten sich Planer und Architekt auf
einen Mauervorsatz aus schwarzem Basalt geeinigt.
Ein Diskussion entspann sich um
die Notwendigkeit von Sonnenschutzrollos an der Westseite
des Anbaus, welcher von Karlheinz Schäfer grundsätzlich
als nicht notwendig angesehen wurde. Andere Ausschussmitglieder
stellten lediglich den Blendschutz im Sockelgeschoss
in Frage und wogen dies wie Meingold Merkel gegen die
gestalterische Funktion der Außenlamellen ab. Bei dieser
einmaligen Sache müsse die Gestaltung stimmen, verteidigte
Andrea Winkler den Sonnenschutz. Das Thema Sonnenschutz
auf der Westseite wurde auf die kommende Gemeinderatssitzung
vertagt, zu welcher der Planer die Kostensituation beim
Sonnenschutz mit und ohne Sockelgeschoss darlegen soll.
Einstimmig billigte der Rat mit
der genannten Einschränkung den Plan des Architekten.
Noch nicht festlegen wollte sich
der Bauausschuss auf die Ausbildung des Gesimses unterhalb
der Dachtraufe des Altbaues. Einig war man sich, daß
das Gesims in der runden Optik wiederhergestellt wird,
wie es der Planer des Rathauses vor über 150 Jahren
im Sinn gehabt hatte. Aus welchem Material es hergestellt
wird, soll ein Preisvergleich zwischen einem Gipserangebot
und dem des Zimmermannes in Höhe von 7080 € entscheiden.
Abschließend informierte Bürgermeister
Peter Werler den Bauausschuss darüber, daß er gemäß
seiner Entscheidungsbefugnis die EnBW mit der Installation
von sechs Straßenlampen in der Josefstraße zwischen
den Kaiserstaffeln und dem Anwesen Mink für 8900 € beauftragt
habe.
|