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3. August 2009

 

 

Reichhaltiger Fischzug der iffzer Castingsportler

Andreas Kirchner

GIm Möbusstadion von Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) wurde nicht im Trockenen gefischt - rein bildlich gesprochen. Knapp einhundert Jugendliche nahmen an den 42. Deutschen Jugend Castingsportmeisterschaften teil. Fahnen aus 14 Bundesländern wehten im Wind, während sich die Turniersportler auf dem grünen Rasen konzentrieren. Denn Ziel- und Weitwerfen mit der Angelrute ist keinesfalls so leicht, wie es für den Zuschauer erscheinen mag.

Für den Wettstreit rüsten die Teilnehmer ihr Sportgerät um. Statt Schwimmer oder Köder kommen Gewichte oder eine künstliche Fliege an die Angelschnur. Bei diesen Wettkämpfen auf Rasen müssen die Castingsportler viele Wurftechniken aus der Sportfischerei beherrschen. Bei den Jugend-Castingsportmeisterschaften standen sieben Disziplinen in acht Altersklassen auf dem Programm. Im Zuge der geplanten Zusammenlegung von DAV (Ostdeutschland) und VDSF (Westdeutschland) zu einem großen Verband ist es das erste Mal überhaupt, dass die Jugend beider Verbände gemeinsam die Deutsche Jugendmeisterschaft durchführten.

Wer sein Metier beherrscht, der kann mit der Fliege eine Entfernung bis 55 Meter erreichen, mit dem tropfenförmigen Gewicht sogar mehr als einhundert Meter. Die Sportart ist rund 150 Jahre alt und wohl aus Amerika über England und Skandinavien nach Deutschland gelangt. Sie ist mittlerweile weltweit gefragt.

Der Sport fasziniert auch Menschen, die nicht im Gewässer fischen möchten, sondern rein am Wurfsport interessiert sind. Den anderen, die auch einen Fisch an die Angel bekommen wollen, dient der Sport auch zur Verbesserung der Technik, „Dann landet die Schnur beim Überkopfwurf nicht im Geäst." Um Experte bei Weit- und Zielwurf zu werden, bedarf es eines ständigen Trainings. In Baden-Württemberg gibt es vier Trainingsstützpunkte: in Heidelberg, Gundelsheim am Neckar, Biberach an der Riss  und in Iffezheim.

Angeführt von Goldjunge Markus Anthöfer haben die Iffezheimer Castingsportler der Anglerkameradschaft Iffezheim e.V. bei der Deutschen Jugendmeisterschaft einen DM-Titel, drei Deutsche Vize-Meistertitel und 10 Bronzemedaillen eingefahren. Neben dem Fünfkämpfer, im Einhand-Weitwurf Deutscher Meister und in Fliege Einhand-Weit Deutscher-Vizemeister erfolgsreichsten Iffezheimer Markus Anthöfer, wurden auch die Fünfkämpferin Meike Raddatz in Einhand Fliege-Ziel und der Dreikämpfer Kim Pätzold im Einhand-Weitwurf als Deutsche Vizemeister gefeiert. Im Siebenkampf der A-Jugend der 17-18 jährigen sicherte sich der Iffezheimer Marvin Raddatz gar fünf Bronzemedaillen. Zum Abschluss der Einzelkonkurrenz sicherten sich Markus Anthöfer, Meike Raddatz und Kim Pätzold  in Ihrer Altersklasse jeweils den Bronzeplatz im Mehrkampf. Das Baden-Württembergische Jugendteam mit je einem Drei, Fünf- und Siebenkämpfer Merlin Schmidberger (KSFV Biberach), Markus Anthöfer und Marvin Raddatz (Beide AK Iffezheim) sicherten sich nach langen Anlauf hinter Thüringen und Sachsen-Anhalt die ersehnte Bronzemedaille.

Nach zwei DM Titeln im vergangenem Jahr bei den Dreikämpfern sicherte sich Markus Anthöfer auch bei der höheren Altersklasse der Fünfkämpfer auf Anhieb in seiner Paradedisziplin die Goldmedaille. Überlegen gewann er den Einhand-Weitwurf 7,5 Gramm mit 65,19m vor dem amtierendem Jugend-Weltmeister Christian Hildebrandt (Sachsen-Anhalt) der es auf 64,10m brachte, dritter wurde der Thüringer Florian Gräser. In der Disziplin Fliege Einhand-Weit übertraf Ihn nur der Rheinland-Pfälzer Michael Sexton der den Wettbewerb mit 54,03m gewann. Markus sicherte sich den Vizemeistertitel mit 53,23m vor Max Klimpke aus Sachsen-Anhalt. In den drei Zieldisziplinen errang Markus zwei mal die Plätze sechs und acht. Somit konnte er sich im Mehrkampf knapp den dritten Platz sichern. Mehrkampfmeister wurde der Weltmeister Hildebrandt. Sollten die Ergebnisse im nächsten Frühjahr bei den Qualifikationsturnieren für die Jugendnationalmannschaft auch so Positiv ausfallen wie bei der DM, könnte bald eine WM Teilnahme erreicht werden, was natürlich das große Ziel ist.

Marvin Raddatz wechselte dieses Jahr zu den 17-18 Jährigen Siebenkämpfern. Auch in dieser Klasse sind zwei Nationalmannschaftsmitglieder mit an den Start gegangen. Zuvor rechnete man sich Plätze zwischen 4-6 aus. Als aber in der ersten Disziplin Fliege Ziel gleich das Stechen um Platz drei erreicht wurde wollte man mehr. Mit 75 Punkten von 100 möglichen Punkten im Vorkampf sicherte sich Marvin mit persönlicher Bestleistung von 95 Punkten (Stechen)  sicher den Bronzeplatz. Es folgenden meist hauchdünne Entscheidungen, die Marvin in Fliege-Zweihand Weit, Arenberg und Weitwurf für sich entschied und jeweils eine Bronzemedaille gewann. Beim Weitwurf sicherte er sich seine Bronzemedaille mit einem Zentimeter Vorsprung auf Platz vier mit 61,71m. Mit der Medaille im Team erreichte er stolze fünf Medaillen.

Der jüngste im Team startete bei den D-Jugendlichen im Dreikampf. Mit Persönlichen Bestleitungen in den Zieldisziplinen Arenberg (72 Punkte) und Skis (45 Punkte) bewarte er sich, mit den Plätzen fünf und sieben, die Chance im Mehrkampf. Im der abschließenden Einhand-Weitwurfdisziplin 7,5 Gramm zeigte er drei tolle Würfe. Der weiteste landete auf 55,56m. Bis zum letzten Werfer der 20 Teilnehmer hatte Kim geführt. Der Titel war zum greifen nach, doch der letzte Werfer aus Schleswig-Holstein nutze seine Chance und warf 56,37m weit, der Titel ging somit an Jannik Josten. Kim sicherte sich durch seinen Deutschen-Vizetitel im Weitwurf die Bronze-Mehrkampfmedaille mit einem Punkt Vorsprung.

Die vierte Iffezheimer Teilnehmerin startete in der B-Jugend der Fünfkämpferinnen. Meike Raddatz zeigte in ihrer Paradedisziplin einen sehr guten Wettkampf und sicherte sich mit 70 vom 100 Möglichen den Deutschen Vizemeistertitel in Fliege Ziel. Deutsche Meisterin wurde Bianca Heyner aus Sachsen-Anhalt, Platz drei ging an Sarah Stein aus Brandenburg. Drei Bronzemedaillen sicherte sie sich noch im Fliege-Einhand Weit, Einhand Weit 7,5 Gramm und im Mehrkampf. Ein überaus positives Abschneiden der jungen Fünfkämpferin.

Für die Iffezheimer Starter bedeuteten diese Meisterschaft die höchste Ausbeute in der Vereinsgesichte mit 1 x Gold, 3 x Silber und 10 x Bronze bei nationalen Titelkämpfen.

 
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