Kappenabend

Daß Fasenacht in „Iffze“ spitze
ist, bewiesen einmal mehr der MGV Liederkranz und der
Obst-und Gartenbauverein an ihrem Kappenabend. Fesche
Tänze und spritzige Reden begeisterten unter der
Moderation von Karl-Heinz Huber das Publikum in der
vollbesetzen Festhalle.
Traditionell eröffneten die von
Cordelia Leuchtner und Astrid Scharer trainierten
„Superstars“ des Narrensamens den närrischen Reigen
mit einem Tanz. Heuer drehte sich der Reigen um den
außerirdischen Nanu vom Planeten „X“, der die Erdbewohner
und auch das Publikum in seinen Bann zog.
Eine recht eigenwillige Zahlenarithmetik
legte die Marktfrau Eier-Meier (Ingrid Nold) an den
Tag, als sie die Zahlen aus dem Dorftratsch mit Frau
Müller-Biberschwanz (Renate Tritsch) fließend in ihre
Eierabzählkünste integrierte.
Teuflisch gut und himmlisch herrlich
inszenierte das Teeniebalett zu Dr. Albans „ Sing Halleluja“
Himmel und Hölle. Höhepunkt des von Uschi Himmel
und Andrea Merkel einstudierten Auftritts war
die Soloeinlage von Viktoria Gress und Luisa Himmel
als „Weather Girls“, auf die es Männer herabregnete.
Verfolgt von seiner Tante Babette
sauste der „Hiislebauer“ (Matthias Greß) im Schweinsgalopp
durch die Kommunalpolitik um Rathausturm, Städtepartnerschaft
und Geldquellen des Internationalen Clubs.
Eine furiose Vorstellung boten
die „Drodwarknutscher“, die in ihrem beeindruckenden
Tanz jeden Tag zu ALDI hinrannten und die schon morgens
an der Theke herumhängenden Aldi-Tüten aus ihren Träumen
rissen.
Nach einem kurzen Diskurs um die
Frage , warum mit der Bestellung eines Kännchen Kaffees
drei Tassen auf dem Tisch stünden, machten sich
die Schlapptanten Gisela Kindel und Roswitha Leuchtner
über den Dorftratsch her. Weder das breitgesessene
Kuchenpaket, noch der Stau vor dem Fahrkartenautomat
in der Bundeshauptstadt oder das sauber staubgewischte
Scheitholz entging ihren lästernden Zungen.
Junge und Junggebliebene rockten
unter der Regie von Christine Merkel als „fesche
Dirndl mit ihren Herrn“ und drehten sich im Kreise bis
den Herren der Schöpfung der Geißbock erschien.
Rund um die Uhr waren die Herren
des Männerballetts unter Dompteuse Roswitha Leuchtner
„bei der Arbeit“ und stapelten Schleichwerbung für
eine Brauerei aus der Festungsstadt treibend Bierkästen
in ungeahnte Höhen, um der auf der Baustelle erschienenen
holden Maid zu imponieren.
Als total aus der Facon geratene
dicke „Barbie“, der weder Kragen noch Rock mehr passte
und die trotz Siliconrunzeln Übergrößen brauchte, brach
Ingrid Nold eine Lanze gegen das seit 40 Jahren geschlechtslos
daherkommende Mädchenspielzeug.
Überraschungen aus 20 Jahren Frauentanz
packten die Sänger-und Obstbaufrauen aus Ihrer
Faschingskiste aus . Mit dieser Choreographie verabschiedete
sich Roswitha Leuchtner, die „Mutter aller Kappenabende“,
aus ihrem Amt als Tanztrainerin. Wehmütig nahmen die
Ensembles des Männer- und Frauenballetts von ihrer
Führungsfigur Abschied. Sängervorstand Karlheinz Schäfer
verabschiedete im Namen der veranstaltenden Vereine
Roswitha Leuchter ebenfalls mit einem großen Blumenstrauß.
Für die fasnachtliche Stimmung
sorgten wie immer Klaus und Wilma Nold, die dem Publikum
gehörig einheizten, sodaß das Tanzbeinschwingen erst
in den frühen Morgenstunden eine Ende fand.
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