Hotelneubau in der Rennbahn
Allzeit bereit lautet das Motto
im iffezheimer Rathaus, nachdem auf Vorrat ein
Bebauungsplan zur Errichtung eines Hotels auf dem Rennbahngelände
erstellt wird. Ein Investor für das Projekt ist
noch nicht in Sicht. Wegen der Einwände aus dem Gemeinderat
wurde lediglich ein Grundsatzbeschluss gefasst und die
vorgelegte Planung überarbeitet.
Ausgangspunkt für den Bebauungsplan
sei die im Raum stehende Idee eines Rennbahnhotels,
erläuterte Bürgermeister Peter Werler den Ursprung des
Bebauungsplans. Bis ein Investor gefunden werde, wolle
er die langwierige Arbeit zur Erstellung eines Bebauungsplanes
und der Änderung des Flächennutzungsplanes hinter sich
gebracht haben.
Die in den vergangenen Jahrzehnten
auf der Rennbahn errichteten Gebäude seien auf der Grundlage
des § 35 des Baugesetzbuches (Bauen im Aussenbereich)
errichtet worden. Laut Werler sähe das Regierungspräsidium
keine rechtliche Möglichkeit mehr auf weitere Bauvorhaben
diesen Paragraphen anzuwenden. Es müsse ein Bebauungsplan
her.
Werner Gerhardt vom Ingenieursbüro
Voegele & Gerhardt erläuterte den Räten die Grundzüge
des Bebauungsplanes „Sondergebiet Pferderennbahn“. Das
überplante Gelände beinhaltet den Clubparkplatz, das
Tribünengelände bis hin zu den Stallungen entlang des
Mühlbaches, das als Sondergebiet 1 ausgewiesen sei.
Eine Teilfläche auf dem ehemaligen Dritten Platz im
Anschluß an die Benazettribüne ist als Sondergebiet
2 ausgewiesen. Auf ihm soll, laut Planer, das
Rennbahnhotel entstehen. Da sich dieses Gelände zum
Großteil im Besitz der Gemeinde befindet, habe das Ingenieursbüro
sehr großzügig gefasste Vorgaben in den Bebauungsplan
aufgenommen, da die Gemeinde als Grundstückseigentümerin
direkt Einfluß auf die Planung nehmen könne. Er habe
sich bei den Vorgaben der Gebäudelänge und – höhe an
den vorhandenen Bauten orientiert und im Altbestand
auf 110 Meter und für das Hotel auf 60 Meter und eine
Firsthöhe von 23 Metern festgelegt.

Links neben der Bénazet-Tribüne
soll das Hotel entstehen
Die Großzügigkeit des Bebauungsplanes
ging Harald Schäfer (SPD) eindeutig zu weit. Zwar könne
die Gemeinde Einfluß auf die Hotelplanung nehmen, allerdings
seien durch die noch lascheren Vorgaben für das Rennbahngelände
dort dem Wildwuchs Tür und Tor geöffnet. Er wolle keinen
Quader mit 100 Metern Kantenlänge und 23 Metern
Höhe entlang des Mühlbachs stehen sehen und plädierte
daher für eine Höhenabstufung zwischen dem Gelände der
Tribünen und dem sonstigen Areal. Schäfer wandte
sich ebenso gegen die vorgesehene freie Dachgestaltung
und schlug für das gesamte Gelände die für das Hotel
vorgesehenen Formen Satteldach, Walmdach und Krüppelwalmdach
vor. Jetzt festgezurrte Vorgaben würden den wirtschaflichen
Zwängen eines Investors standhalten, endete Schäfer.
Das von Harald Schäfer ins Spiel
gebrachte Wohnrecht auf der Rennbahn für die Hotelbediensteten
wollte Hubert Schneider (CDU) auch auf einen möglichen
Rennbahnhausmeister ausgedehnt wissen. Desweiteren brachte
Schneider die rechtlichen und finanziellen Auswirkungen
der vorgelegten Planung mit ins Spiel, da sich
das vorgesehen Hotelgebäude auch auf das Erbpachtgelände
des Internationalen Clubs erstrecke. Er wolle kein Geld
für einen Bebauungsplan ausgeben, der dann so nicht
umsetzbar sei, bekräftigte Schneider. Berthold
Leuchtner (CDU) setzte sich ebenfalls für eine strengere
Regulierung ein, denn nur so könne verhindert werden,
daß unerwünschte Rechtspositionen aus dem Plan abgeleitet
würden.
Manfred Weber (FWG) redete einer
noch größeren Freizügigkeit das Wort. Nur so könne der
Club zum Beispiel durch Messepavillions das Drittgeschäft
attraktiver gestalten. Als nicht genehmigungsfähig wehrte
Bürgermeister Peter Werler dieses Ansehen ab. Das Drittgeschäft
müsse ganz, ganz hinten anstehen.
Angesichts der Einwände gegen
die vorgelegte Planung fasste der Rat lediglich den
Aufstellungsbeschluß für den Bebauungsplan „Sondergebiet
Pferderennbahn“, durch den die Grenzen festgelegt
werden. Für die frühzeitige Einbeziehung der Träger
öffentlicher Belange wird das Ingenieurbüro Voegele
& Gerhardt die vorgebrachten Anregungen in den Plan
einarbeiten.
Bericht aus dem Jugendhaus
Laut der Leiterin des Jugendhauses,
Anette Lange, würden etwa 54 Jugendliche, darunter 18
Mädchen, regelmäßig das Jugendhaus besuchen. 31 von
ihnen würden sich auch aktiv am iffezheimer Vereinsleben
beteiligen. Durchschnittlich zähle das Jugendhaus täglich
20 Besucher.
Für die Grundschulkinder werde
einmal pro Woche ein Kindernachmittag angeboten, an
denen die Zweit-und Drittklässler über mehrere Wochen
in Projekten arbeiteten. Zur Förderung der sozialen
Kompetenz und Teamfähigkeit seien Projekte zu Dinosaurieren
und Raumfahrt ins Leben gerufen worden. Bei Kickerturnieren
und Tanzparties käme auch der Spaß nicht zu kurz. Mit
der finanziellen Unterstüzung der Gemeinde würden
Jugendliche auf ihre Arbeit im Ehrenamt vorbereitet.
Die Gruppe der 18- bis 23 Jährigen würde eigene Sportangebote
offerieren. Die Jugendlichen hätten auch bei der
Renovierung des Jugendhauses Hand angelegt. Die intensive
Arbeit im Jugendhaus mache ihr sehr viel Freude, schloß
Lange ihren Bericht aus dem Jugendhaus.
Als Hubert Schneider (CDU) nach
dem Auskommen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln
frug, nahm Lange die Einladung wahr den Gemeinderäten
ihre Wünsche wie einen Kletter- oder Graffitikurs, den
Küchenausbau oder ein Besuch im Europapark zu
präsentieren.
Rat entscheidet sich beim Schafwehr
für kleine Lösung
Nachdem der Rat in der letzten
Sitzung die Entscheidung über die künftige fischgängige
Anbindung an den Sandbach vertagt hatte, entschied sich
der Rat auf Empfehlung des Umweltausschusses mehrheitlich
für die kostengünstigere Röhrenlösung. Wie Peter Werler
aus dem Umweltausschuss berichtete, bestände zwar die
Möglichkeit, die fehlenden Mitteln von der Umweltstiftung
Rastatt bezuschusst zu bekommen, jedoch müsste die teuerere
Lösung in Form eines offenen Durchstiches durch
den Sandbachdamm eine deutliche ökologische Verbesserung
darstellen. Dies sei nach einhelliger Meinung der Initiativgruppe
Naturschutz Iffezheim und der Angelerkameradschaft nicht
der Fall. Jürgen Heitz (SPD) , auf dessen Anregung hin
die Entscheidung damals verschoben wurde, sagte,daß
er nach der Diskussion im Umweltausschuss die günstige
Lösung für ausreichend halte und gut mit ihr leben könne.
Im Gegensatz zu Hubert Schneider (CDU) , der die
offene Lösung bevorzugte und gegen die günstigere Lösung
stimmte.
Schluten werden an Sandbach angeschlossen
Einstimmig genehmigten die Räte
den Plan der Anglerkameradschaft Iffezheim zwei alte
Schluten an der Dornheck westlich des Hochwasserdammes
an die Sandbach anzuschliessen. Durch diese Maßnahme
soll gewährleistet werden, daß die Fische bei zurückgehendem
Hochwasser nicht auf dem Trockenen sitzen bleiben
sondern ins rettende Fliessgewässer zurückkehren können.
Die Rheinpachtgemeinschaft I wird diese Maßnahme auf
eigene Kosten durchführen.
35 000 Euro und damit deutlich
weniger als in der Kostenkalkulation vorgesen kostet
die Entsorgung der alten Teerdecke des Weierweges.
Peter Kirsamer vom Ingenieursbüro Wald & Corbe erläuterte
den Räten, daß es schwierig sei abzuschätzen in welcher
Menge und wie stark der Steinkohlenteer alter Straßenbeläge
mit Kohlenwasserstoffen verunreinigt seien. Daher sei
das Material zunächst zwischengelagert worden. Da nun
die anfallende Menge von etwa 700 Kubikmeter feststünde,
habe man die Entsorgung ausschreiben können. Der Rat
stimmte unisono für die Firma Envirodat aus Wörth als
die günstigste Bieterin.
Mit 54 000 Euro beauftragte
der Rat das Ingenieursbüro Wald & Corbe mit der
ingenieurmäßigen Betreuung der Sanierung der Schneckenpumpen
und Steuerung am Zwischenhebewerk der Kläranlage.
Neue Fluchtwege erhöhen Sicherheit bei Großveranstaltungen
Reichlich eng wird es zuweilen
in der Iffezheimer Festhalle. Beispielsweise wenn der
Iffezheimer Carnevals Club zur Prunk- und Fremdensitzung
lädt. Zu eng, daß alle Besucher im Brandfalle rechtzeitig
durch Haupt- und Hintereingang ins Freie flüchten könnten.
So stellte Bürgermeister Peter Werler das Ergebnis einer
Brandschau im Oktober letzten Jahres vor. Unter den
gegenwärtigen Vorgaben der Brandschutzverordnung müsste
die Besucherzahl drastisch um ein Fünftel reduziert
werden, um allen ein Entkommen zu ermöglichen, berichtete
Peter Werler.
Aus terminlichen Gründen sei für
den ICC eine vierte Prunksitzung, um die notwendige
Besucherzahlen zu erreichen, nicht möglich und damit
die Finanzgrundlage der Narren gefährdet.
Durch den Einbau zweier zusätzlicher
Fluchttüren auf der Westseite der Festhalle könnte diese
weiterhin mit 523 Besuchern belegt werden, zeigte Werler
die Alternative auf. Laut Verwaltungsleiter habe Architekt
Merkel die Kosten für die beiden Fluchtwege auf 37 000
Euro geschätzt. Hubert Schneider (CDU) regte an, die
Fluchttreppen zum neben der Festhalle verlaufenden Fußweg
aus Gitterrosten herzustellen, damit bei heftigem Schneefall
die Türen nicht durch die weiße Pracht blockiert würden.
Er regte weiterhin an, den Anschluß an die Alarmanlage
nicht zu vergessen. Einstimmig votierte der Rat für
die Verbesserung der Fluchtwege in der Festhalle.
Neue Trafostation für Schützenhaus
Schon mehrfach hatte die Trafostation
im Oberwald zur Versorgung des Schützenhauses in letzter
Zeit von sich reden gemacht. Zunächst schmorte das im
Waldboden verlegte Kabel durch und dann explodierte
der ölgekühlte Transformator im Pumpenhaus des Grundwasserwerkes.
Hierbei sei Iffezheim knapp einer Umweltkatastrophe
entgangen, so Werler. Um solch ein Unglück künftig auszuschließen,
seien vom Stromversorger EnBW drei Sanierungsvorschläge
eingebracht worden.
Für 5 000 Euro könne der ölgekühlte
Transformator durch einen Trockentrafo ersetzt werden.
Die zweite Lösung sehe vor, die beiden Gebäude über
getrennte Niederspannungsleitungen anzufahren. Die zusätzliche
Leitung wurde mit 40 000 € veranschlagt. Die nach Meinung
von Verwaltung und Rat zukunftsicherste Lösung sieht
den Bau einer eigenen Trafostation direkt am Schützenhaus
vor. Diese Lösung schlägt allerdings mit 54 000 € zu
Buche. Davon steuert die Gemeinde 12 500 € bei. Die
gleiche Summe käme auch sofort vom Schützenverein. Die
restlichen Gelder würden dem Verein als langfristiges
Darlehen gewährt, erläuterte der Verwaltungsleiter die
Finanzierung. Einstimmig folgte der Rat diesem Vorschlag.
Neuer Mannschaftswagen für die Feuerwehr
35 000 € werden in den Haushalt
2009 eingestellt, um das neue Transportfahrzeug für
die Freiwillige Feuerwehr zu finanzieren. Unter drei
Anbietern habe sich der Feuerwehrausschuß für die Marke
mit dem Stern entscheiden, da deren Angebot unwesentlich
teurer als ein VW-Modell, aber wesentliche technische
Vorteile habe. Neben einen Automatikgetriebe, das die
volle Konzentration auf die Fahrt zum Einsatzort ermögliche,
böte es ein leistungsstärkeres Drehstromaggregat und
sei für den Einbau weiterer Aggregate vorbereitet, stellte
Werler die Vorzüge des ausgewählten Fahrzeuges heraus.
Warum man sich nicht für den um
ein Drittel billigeren FIAT entscheiden habe, wollte
Anton Schniertshauer (FWG) wissen, wo doch bei der Erstellung
des Haushaltes 2009 um jeden Pfennig gefeilscht würde.
Da die notwendigen Um- und Ausbauten des italienischen
Fahrzeuges beträchtliche Summen verschlungen hätten,
habe sich der Feuerwehrausschuß gleich für eine Komplettlösung
entschieden, beschieden dem Rat die Ausschußmiglieder.
|