Ratssitzung 5. Mai 2008

Einstimmig votierte der Rat der
Renngemeinde für die dritte Änderung des Bebauungsplanes
„Trainingszentrale“. Damit ist der Weg frei für die
Erweiterung der Gebäude der Baden-Badener Auktionsgesellschaft
westlich der Rennbahn. Insgesamt ist eine Erweiterung
der Versteigerungsanlage um 150 Pferdeboxen nördlich
und südlich des bestehenden Areals geplant. Wie Bürgermeister
Peter Werler mitteilte, habe die BBAG den Bauantrag
bereits eingereicht. Nach der Planung des Vorsitzenden
Karl-Dieter Ellerbracke sollen die Boxen zur Jährlingsauktion
am 3. und 4. September bezugsfertig sein, berichtete
Werler.
Einen Zuschusss in Höhe von 40%
(2 500 €) der Anschaffungskosten von Uniformen und Uniformteilen
bewilligte der Rat der Renngemeinde einstimmig dem Fanfarenzug
Iffezheim. Wie Peter Werler erläuterte, habe sich der
Gemeinderat vor einiger Zeit auf diesen Prozentsatz
zur Unterstützung von Anschaffungen der örtlichen Vereine
geeinigt.
Ebenso harmonisch einstimmig nahm
der Rat eine Spende der Sparkasse Rastatt-Gernsbach
in Höhe von 1 000 € zur Beschaffung einer Musikanlage
für das Jugendhaus an. Wie Werler ergänzte, könne die
geförderte Gesammtsumme der Anlage auch 200 € darüber
liegen, was der Rat mit absegnete.
Bürgermeister Werler unterrichte
den Rat darüber, daß es den im Grundwasserförderwerk
im Oberwald installierten, dem Schützenverein gehörenden
Transformator im wahrsten Sinne des Worte „zerissen“
habe. Der Wassermeister habe bei seinem morgendlichen
Kontrollgang das ausgelaufene Öl bemerkt. Weitere Untersuchungen
hätten das auf fünfzehn Metern Länge vollkommen verschmorte
Erdkabel zum Schützenhaus zu Tage gefördert. Die Gemeinde
werde einen Gutachter einschalten, um die Schadensursache
zu ermitteln, so Werler. Darüber hinaus behielten sich
die Beteiligten Regressforderungen vor.
Im Zuge der Instandsetzung überlege
die Verwaltung gemeinsam mit dem Schützenverein, den
Transformator auf das Gelände des Schützenvereines zu
verlegen, damit künftig Ölunfälle im Förderwerk und
damit die Gefahr der Grundwasserverschmutzung ausgeschlossen
seien. Eine solche Lösung würde jedoch mit knapp 50
000 € zu Buche schlagen, rechnete der Verwaltungsleiter
vor.
Auf Nachfrage von Hans-Jörg Oesterle
berichtete Werler, daß das Gutachten über die Angemessenheit
der Reparaturmaßnahmen am Turnschopf noch nicht vorläge.
Dieses solle Auskunft darüber geben, ob bei den Reparaturen
mehr als eigentlich notwendig ausgeführt worden sei.
In der Bürgerfragestunde forderte
Bäckermeister Wolfgang Leuchtner die Gemeinde auf, sich
dafür einzusetzen, daß die iffezheimer Betriebe wie
in den letzten 150 Jahren bei der Beschickung der Rennbahngastronomie
berücksichtigt würden. Von dem neuen Restaurant-Betreiber
seien bislang nur negative Signale gesendet worden,
so Leuchtner, der den Irrsinn kritisierte, auf der Rennbahn
tiefgefrorene polnische Brötchen zu verkaufen, wie dies
unter dem vorherigen Betreiber der Fall gewesen sei.
Wie Bürgermeister Peter Werler
auf Nachfrage bestätigte, stand das Thema Rathauserweiterung
auf der Tagesordnung des nichtöffentlichen Teils der
Ratssitzung.
Draußen vor der Tür
bleibt er wieder einmal, der Volkssouverän,
während drinnen die Räte das heißeste kommunalpolitische
Eisen schmieden, welches das Renndorf derzeit zu bieten
hat: die Rathauserwiterung. Es zeugt von einem unguten Rechts-
und Demokratieverständnisses des Bürgermeisters als
Herr der Tagesordnung, wenn er die Wähler entgegen geltendem
Recht von dieser Beratung ausschließt. Gerade weil die
Entscheidung pro oder contra Rathausturm auf der Kippe
steht, hat der Wähler ein Recht darauf, daß diese Diskussion
öffentlich geführt wird und es muß jeden Demokraten
mit Stolz erfüllen, dies auch tun zu dürfen. Wie sonst
kann er sich die Gunst seiner Wähler sichern? Durch
Wahlversprechen, deren Einhaltung der Wähler nicht überprüfen
kann, weil dieser von wichtigen Diskussionen vorsätzlich
ausgeschlossen wird oder durch eine transparente Kommunalpolitik?
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