Mittelbadischer Sängerkreis tagt
in Iffezheim
120 Deligierte waren am Sonntagmorgen
der Einladung von Ernst Kopp, Präsident des Mittelbadischen
Sängerkreises (MSK), in die Iffezheimer Festhalle zur
Jahreshauptversammlung des Dachverbandes der Gesangvereine
zwischen Hardt und Achertal gefolgt. Präsident Kopp
appellierte eindringlich an die Vereinsverantwortlichen,
in Zeiten sich auflösender Gesellchaften neue Wege zu
gehen umd die Jugend an sich zu binden. Umrahmt wurde
die Versammlung durch den Männergesangverein Liederkranz
Iffezheim.
210 Chöre in 140 Vereinen mit
insgesamt 7 500 aktiven Sängerinnen und Sänger repräsentiert
der Mittelbadische Sängerkreis, wie Präsident Ernst
Kopp in seiner Begrüßung hervorhob. Grund genug für
die politische Prominenz dem Verband seine Aufwartung
zu machen. Den Anfang des Grußreigens machte Bürgermeister
Peter Werler, der den Männergesangverein Liederkranz
Iffezheim mit seinen 151 Jahren als Perle im intensiven
Vereinsleben der Renngemeinde lobte. Die gemeinsamem
Grußworte der Landtagsabgeordneten Ursula Lazerus, Wolfgang
Jägel und Gunther Kaufmann überbrachte Letzterer, der
die Bedeutung der Gesangvereine bei der Stiftung der
kulturellen Identität und der Wertevermittlung hervorhob,
weshalb das Land die Sänger auch immer gerne unterstütze.
Voll des Lobes für die Gesangvereine war auch Landrat
Jürgen Bäuerle, der sich für deren ehrenamtliches Engagement
bedankte und ihre Bedeutung als Vermittler sozialer
Kompetenzen unterstrich. „Jugend und Gesang passen zusammen“,
so sein Credo zur Zukunft der Gesangvereine. Es gehe
nicht allein darum, den Chorgesang am Leben zu erhalten,
sondern noch mehr Menschen, insbesondere Kinder und
Jugendliche dafür zu begeistern.
Präsident Kopp nahm die Grußworte
zum Anlass, der Politik für ihre finanzielle Unterstützung
zu danken, bevor er in den Rechenschaftsbericht des
Präsidiums einstieg. Neben den Gremiumsitzungen habe
das Präsidium zahlreiche Chorjubiläen und Veranstaltungen
besucht und unterstützt wie das große Benefizkonzert
der Hardtgruppe und das Frauenchortreffen „Gemeinschaft,
Leidenschaft, Musik“ in Ötigheim. Überregional präsent
seien Mitgliedschöre des MSK beim Festival der Jugendchöre
auf der Landesgartenschau und beim Landesmusikfestival
gewesen. Vier Vereine seien im abgelaufenen Jahr durch
Fusion oder Auflösung verloren gegangen, ging Kopp auf
Verbandsinterna ein. Die Zahl der reinen Männerchöre
sei leicht zu Gunsten gemischter Chöre zurückgegangen.
Insgesamt 273 Persönlichkeiten
seien im Mittelbadischen Sängerkreis für ihre treue
aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet worden, davon 58
für sechs Jahrzehnte Chorgesang, berichtete der Präsident.
Er bat die Vereinsverantwortlichen, Ehrungsanträge
rechtzeitig einzureichen. Ernst Kopp dankte seinen Präsidiumskollegen,
insbesondere dem aktiven Ehrenpräsidenten Ludwig Braun
für ihre Mitarbeit. Wenn man sich verstehe, komme man
leichter zum Erfolg, so Kopps Fazit der Präsidiumsarbeit.
Frauenreferentin Irmgard Knabe
blickte zufrieden auf die zurückliegenden Konzerte auf
hohem Niveau zurück. Frauen und ihre Chöre seien auf
dem Vormarsch, war ihr Fazit des Treffens der Frauenreferentinnen
im Badischen Sängerbund. Beim Frauenchortreffen in Ötigheim
hätten dreizehn Chöre alle Facetten der Chorliteratur
einem begeisterten Publikum aufgezeigt. Enttäuscht zeigte
sich Knabe über die Resonanz zum Fortbildungsseminar
und bat die Vereinsverantwortlichen im nächsten Jahr
mehr Werbung zu machen, denn das erfolgreiche Seminarkonzept
fördere die Lust auf Singen, die Lust auf Neues.
Positive Zahlen legte Kassier
Raimund Schalk der Versammlung vor, dessen gute Kassenführung
von den Prüfern Josef Striebl und Georg Lang attestiert
wurde. Einstimmig entlastete die Versammlung das Verbandspräsidium.
In gewohnt humorvoller Manier eilte Ehrenpräsident Ludwig
Braun im Sauseschritt durch die Wahlen, was ihm auch
durch die Präsidiumsmitglieder leicht gemacht wurde,
denn alle traten erneut zur Wahl an und die Versammlung
entschied sich per Akklamation einstimmig für die bisherigen
Amtsinhaber. Alter und neuer Präsident der sechs Sängergruppen
Achertal, Bühlertal, Hardt, Murgtal, Oostal und Rastatt
ist der bietigheimer Bürgermeister Ernst Kopp, sein
Stellvertreter bleibt Rudi Pflüger, wie auch Schriftführer
Jürgen Pfeifer weiter den Schriftverkehr erledigen wird.
Raimund Schalk führt weiterhin die Kasse und Norbert
Ibach das Protokoll. Für die Pressearbeit zuständig
bleibt Klaus Dieter Pittner. Die Interessen der Frauenchöre
wahrt weiterhin Irmgard Knabe und für die Jugendchöre
steht Petra Föhr-Floreani ein. Kreischorleiter bleibt
Nikolaus Friedemann.
Orchestermanager Arndt Joosten
versicherte als Gastreferent den Chören, daß die Baden-Badener
Philharmonie an ihrer Seite stünde, gerne und äußerst
kostengünstig das älteste Kulturgut des Menschen, das
Singen, unterstützen und gemeinsame Auftritte ermöglichen
wolle. Er forderte die Chöre auf Mut zu zeigen und gemeinsam
mit dem Orchester diese Lebensfreude spendende Kunst
unter die Menschen zu bringen.
Mut neue Wege zu gehen und eine
glückliche Hand, um die Jugend in den Jungbrunnen des
Chorgesanges einzutauchen zu lassen, wünschte
Präsident Ernst Kopp abschließend den Vereinsverantwortlichen.

Die Jahreshauptversammlung des
Mittelbadischen Sängerkreises nahm Präsident Ernst Kopp
zum Anlass, verdiente Vereinsmitglieder zu ehren. Seit
15 Jahren führt Karl Huber als erster Vorsitzender die
Geschicke des MGV Eintracht in Waldulm. Ebenso lange
steht Armin Klumpp dem Gesangverein Hohe Murg-Einheit
Forbach vor.
Seit zwei Jahrzehnten engagieren
sich Reiner Hils (Freundschaft Seebach), Albert Müller
(Sängerbund Oberachern), Günter Kölmel (Gesangverein
Liederkranz Ötigheim), Anneliese Kopp (Liedesfreiheit
Rastatt) und Günter Weißhardt (Gesangverein Concordia
1887 Baden-Baden) in den Führungsgremien ihrer Vereine.
Seit einem Vierteljahrhundert
schwingt Michael Ibach beim MGV Sängerbund Sulzbach
als Vizedirigent den Taktstock. Auf die gleiche Amtszeit
als Vizechorleiter blickt Hans Denk vom Sängerbund Gamshurst
zurück. Ebenso lange hält Inge Lauterbach die Sänger
und Sängerinnen des Arbeitergesangvereines Harmonie
Muggensturm im Zaum. Frau Lauterbach hatte sich darüber
hinaus zwei Jahrzehnte lang in der Vorstandschaft ihres
Vereines engagiert.
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