Meisterturner der Oberliga
Martin Schäfer
Als krönender Abschluss einer
makellosen Saison und zusätzliche Bestätigung für den
bereits feststehenden Regionalliga-Aufstieg wurde der
TV Iffezheim beim Endkampf in Wyhl zum Meister der badischen
Kunstturner gekürt. Nachdem sie alle Wettkämpfe der
Vorrunde gewonnen hatten und dabei nur eine einzige
Gerätewertung verloren geben mussten, traten die Iffezheimer
im Liga-Finale als klare Favoriten an. Allein die KTG
Heidelberg II konnte sich überhaupt noch Chancen auf
die Meisterschaft ausrechnen, doch dazu wäre am Sonntag
ein Sieg erforderlich gewesen und außerdem hätte sich
mindestens ein weiteres Team zwischen die beiden Titelaspiranten
schieben müssen. Trotz dieser komfortablen Ausgangslage
gingen die Iffezheimer hochmotiviert an die Geräte und
erzielten mit 289,2 Punkten das beste Resultat aller
Teilnehmer. Am Ende eines spannenden Duells ließen sie
ihre direkten Konkurrenten aus Heidelberg mit 3,05 Punkten
Differenz klar hinter sich und standen damit völlig
verdient auf dem Siegerpodest ganz oben.

Iffezheims Trainer Jürgen Schneider
konnte mit Fabian Rauber, Manuel Peter, Selim Harmanbasi,
Jan Anselm, Patrick Hauns, Severin Fritz und Philipp
Kugler in Bestbesetzung antreten. An den ersten drei
Geräten (Sprung, Barren und Reck) schafften sie jedes
Mal das beste Mannschaftsergebnis der gesamten Oberliga,
wodurch sie von Beginn an die Führung übernahmen und
im Verlauf des Tages auch nicht mehr abgeben sollten.
Manuel Peter und Philipp Kugler erhielten für ihre gestreckten
Tsukaharas mit jeweils 13,55 Punkten die Bestnote am
Sprung. Selim Harmanbasi dominierte anschließend zwischen
den Holmen (12,65) und hatte am Reck punktgleich mit
dem Pforzheimer Vincent Hiemer (12,3) die Nase vorn.
Die Heidelberger verloren in diesen beiden Disziplinen
kurzzeitig ein wenig den Anschluss, weil ihre risikoreichen
Barren-Übungen teilweise misslangen und ihnen am Reck
überwiegend die Flugteile fehlten. Im Bodenturnen gaben
sie dagegen klar den Ton an und präsentierten sich als
bestes Team in ihrer Klasse.
Das Seitpferd geriet für die Iffezheimer
fast zum Fiasko: Die ansonsten starken Jan Anselm und
Selim Harmanbasi kamen durch eklatante Fehler völlig
aus dem Tritt und verschleuderten damit ihre technische
Überlegenheit leichtfertig. Patrick Hauns und Severin
Fritz behielten in dieser brenzligen Phase die Nerven
und rissen das Ruder mit tadellosen Übungen gerade noch
herum. Als es zum letzten Gerät ging erhöhte sich die
Spannung beträchtlich, denn der TG Pforzheim-Enz hatte
die KTG Heidelberg II überholt und war sogar bis auf
einen halben Punkt am TV Iffezheim dran. Die beiden
Titelkandidaten gaben sich jedoch keine Blöße mehr und
rückten mit einer ebenbürtig guten Leistung an den Ringen
die Verhältnisse wieder zurecht.
Selim Harmanbasi (70,1 Punkte)
wurde noch viertbester Oberliga-Turner, hätte aber mit
einer einigermaßen brauchbaren Seitpferd-Übung die Einzelwertung
locker gewinnen können.

Dabei sein ist manchmal doch nicht alles
In der Verbandsliga zeigte der
TV Schiltach mit den früheren Olympiateilnehmern Jörg
Behrend und Andreas Feigel eine überragende Vorstellung.
Doch trotz des besten Tagesergebnisses (292,7 Punkte)
mussten sie wegen ihrer verkorksten Vorrunde dem TG
Weil am Rhein I und dem TG Berghausen-Grötzingen II
beim Aufstieg in die Oberliga den Vortritt lassen.
2. Mannschaft bleibt in der Landesliga
Das Iffezheimer Landesliga-Team
mit Jürgen Schneider, Jan Ruf, Nicolas Merkel, Maik
Seiberling, Lars Eiermann und Nicolas Schäfer hatte
erwartungsgemäß auch im Endkampf keine Chance und kam
daher nicht vom Tabellenende weg. Ein Abstieg bleibt
ihnen aber erspart, weil einige Mannschaften in die
höheren Ligen nachrücken und dadurch zusätzliche Plätze
in den unteren Klassen frei machen – auch die eigenen
Kameraden tragen mit ihrem Aufstieg in die Regionalliga
entscheidend zu dieser besonderen Situation bei.
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