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30. September 2007

 
 

 

Kaum trat der Wandrer durch die Pforte, fand er sich zurückversetzt gar manche hundert Jahr. Der offnen Feuer Rauch füllte seine Augen und der Duft gebratnen Fleisches schmeichelte der Nase und ließ ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen. Gar Vieles hielten Marketenderinnen und Wirtsleuts bereit, um Gaumen und Magen des in Scharen herbeiströmend Volks (knapp Zehntausend) zu laben. So lockten die Tavernen mit am Spieß gebratner Sau, Flammküchlein, Grütz und Wurst. Der Kehle Durst löschten Becher voll des Mets, Honigbiers oder des Weins, aber auch des Saftes aus allerlei Früchten für die Knaben und das Weibsvolk.

An manch Eck hob ein von lautem Handgeklapper begleitetetes Hauen und Stechen an, während andernorts Gaukler, als da waren der Magier „Shri Magad“ aus dem fernen Morgenlande oder die Hexe „Roxana“, das Volk in ihren Bann schlugen. Derweil Spielleute wie die „Dudelzwerge“ oder die Märchenerzähler des „Eulenfolk“ das Publikum ergötzten.

Im Messerwerfen konnt sich der junge Knapp mit Seinesgleichen messen und prüfen, ob er mit seiner sichren Hand gar für Höheres berufen sei. Das Eierwerfen und das „teutsche“ Riesenrad boten dem Volk trefflich Zerstreuung.

Allerlei fahrend Marktvolk in Buden und Zelten bemüßigt sich, dem Bummler den Beutel zu leeren. Prächtig Gewand und hübsch anzuschauend Geschmeide für Hand und Hals sollt das Weibsvolk betören und den Gemahl von der schweren Last der Taler befreien. Doch nicht genug des neuen Kleids, sollt daran auch noch an Zierrat Schnallen, Schließen, Broschen und sonstig Tand prangen.

Allerley Kräuter und Trank gegen Gebrechen und den bösen Blick priesen die Krämer feil, deren Spezereien, Duftöl und Seif mit ihrem Wohlgeruch den Nasen schmeichelte. Des Naseweisen Wißbegier ob der Kunst der Handwerksmeister stillten Lederpunzer, Schmied und Bernsteinschleifer.

Groß Auflauf gab's um den Plan als dort die Kämpen zum Kräftemessen Mann gegen Mann oder nach neuer Mod Weib gegen Weib anhuben. Die ritterlich Ehr der Helden des Lichts  galt's in acht Exercitien wider die dunklen Genossen aus den weiten Steppen zu sichern.

Beim Bechergreifen, dem garstig grausig Sarazenenreiten, dem spielerischen Ringelstechen, der mannhaften Sauhatz, dem eisernen Roland, dem Werfen mit dem eisern Stern und der Königsdisziplin - dem Bogenschießen vom rasend Pferd -  wogt des Glückes Geschick hin und her. Am End wollt selbst das Lanzenstechen kein Urteil bringen. Des Schwertes Klingen kreuzten denn der dunkle Sir Thomas und der edel Ritter Fernandez von Cordoba, Recke gegen Recke, um Excalibur, das gülden Schwert, des Kampfes Lohn, zu erheischen. Durch unrühmlich Missetat erschlich  sich der düstre Zeitgenosse aus Engeland gar manch Vorteil. Des Volkes Zorn brach sich ob seiner Übeltaten lautstark Bahn. Und jubelnd Handgeklapper brauste auf, als Ritter Fernandez des Sieges sicher war und Spott sich über den Geschlagenen ergoß.

Des Abends erhoben sich Feuersäulen gen Himmel und des Feuers Funken stieben zum großen Wohlgefallen des Volkes gar prächtig übers Firmament.

Des Feuers Rauch und der Duft der Spezereien werden auch Übermorgen noch aus dem Gewand aufsteigen, die Nase kitzeln und an dies ergötzlich Spectaculum erinnern.

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