Erfolgreiche Naturschutzmaßnahmen
Erfolgreich in ihren Naturschutzprojekte
und erfolgreich in der Jugendarbeit präsentierte sich
die Initiativgruppe Naturschutz Iffezheim (INI) bei
Jahreshauptversammlung. Einstimmig verliefen die Wahlen,
bei denen turnusgemäß die Hälfte der Vorstandsmitglieder
in ihren Ämtern bestätigt wurde.
Statt wie die Jahre zuvor als
Nachtisch, stellte Martin Glatt heuer als Appetitthäppchen
den INI-Mitgliedern den Vogel des Jahres vor: Eloquent,
unterhaltsam und detailreich rückte Glatt den zwar noch
nicht gefährdeten, aber durch moderne Bauweisen und
Taubenschutzmaßnahmen seiner Brutplätze mehr und mehr
beraubten, solle der Turm- oder auch Rüttelfalke stärker
ins Bewußtsein. Seinen Beinamen habe der Turmfalke durch
sein extrem energieaufwendiges Stehen in der Luft erhalten,
bei dem er durch schnelles kurzes Flügelschlagen auf
seiner Spähposition bleibt, um dann mit bis zu 200 Stundenkilometern
auf sein Beute, die Feldmaus, zu stürzen. Im Winter,
wenn das verknappte Nahrungsangebot zum Energiesparen
dränge, jage der Turmfalke wie andere Raubvögel auch,
von einem Ansitz aus.
Im Anschluß an ihre Begrüßung
ging die Vorsitzende Waltraud Godbarsen auf die Fortschritte
der laufenden INI-Projekte ein. Ein großer Erfolg sei
die Renaturierung des Mühlbachabschnittes südlich des
Dorfes geworden, resümierte die Vorsitzende. Davon konnten
sich die Anwesenden bei einer Fotopräsentation überzeugen.
Der einzigste Wermutstropfen bei dieser Maßnahme sei
gewesen, daß der bei den Bauarbeiten zufällig entstandene
Waldsumpf wieder trocken gelegt werden musste.
Die naturnahe Umgestaltung des
Sandbaches habe sich positiv entwickelt, eine weitere
ökologische Aufwertung erfahre der Sandbach durch die
Anlage von vier langgezogenen Uferbänken. In 2007 sei
die Veränderung der Mündung des Schwarzen Grabens in
die Sandbach geplant. Mögliche Maßnahmen lägen
in der Aufweitung des Mündungsbereiches, dem Rückbau
des Wasserfalls und dessen Ersetzung durch eine
rauhe Rampe.
Am Rheinbauloch habe die INI im
letzten Jahr eine kleine Wasserstelle für Amphibien
angelegt, die sich als Laichplatz der Wanderkröten bewährt
habe und nun auf eine Fläche von 10 mal 15 Metern vergrößert
werde.
Mit der Besenderung dreier Iffezheimer
Jungstörche habe das Projekt der „Wiederansiedlung der
Weißstörche“ einen weiteren Höhepunkt erreicht. Durch
die Sender war es möglich, den Zug der Störche bis nach
Marokko in den Geschäftsräumen der VR-Bank Mittelbaden
und im Internet zu verfolgen.
Mit Hilfe der INI-Kindergruppe
seien im vergangenen Frühjahr zwei Matschbecken in Iffezheim
angelegt worden, aus denen die Schwalben ihr Nestbaumaterial
holen konnten, das sie auf den versiegelten Straßen
und Wegen nicht mehr finden.
Beim Heckenschnitt in den Sandmatten
hätten die Älteren aus der Jugendgruppe ebenfalls kräftig
mit angepackt und viel Spaß gehabt, der sich auch auf
die alten Kämpen unter den Naturschützern übertragen
habe.
Mit dem Gemeinderat und dem Umweltausschuß
habe die INI einen Ausflug zum Lotharpfad am Ruhestein
unternommen, um bei deren Mitgliedern die Erkenntnis
zu wecken, daß sich die Natur immer noch am Besten zu
helfen wisse.
Ein besonderes Erlebnis sei die
Nachtwanderung zu den „Schönheiten im Dunkeln“ gewesen,
welche die Vielfalt und Pracht der Nachtfalter zu Tage
förderte. Der kulinarische Höhepunkt sei das Kürbisfesttagsmenü
gewesen.
Besonders stolz war die
Vorsitzende Waldtraud Godbarsen auf die Kindergruppe
der INI, die wieder einmal mit ihrem Naturtagebuch Landessieger
wurde. Die INI habe im vergangenen Jahr viel bewegt,
was aber ohne die Unterstützung durch Bürgermeister
und Gemeinderäte nicht möglich gewesen wäre.
Schriftführerin Ursula Hornung
stellte den Mitgliedern das Jahresprogramm 2007 vor,
das neben Nachtfalter-und Fledermausexkursionen und
den jährlichen Biotop-und Landschaftspflegemaßnahmen
in diesem Jahr auch die Rennbahnbewirtung und einen
Stand beim Pfarrfest aufweist. Die Schriftführerin bat
die Vereinsmitglieder um tatkräftige Unterstützung bei
diesen Aktionen.
Als Leiterin der 20-köpfigen INI-Kindergruppe
berichtete Andrea Merkel von der Arbeit an dem preisgekrönten
Naturtagebuch, zu dem u.a. auch ein Ausflug zu einer
Storchenaufzuchtstation und natürlich jede Menge Bastelarbeiten
und redaktionelle Arbeit gehörten.

Gerhard Jung, Bärbel Merkel, Waltraud
Godbarsen und Walter Burster
Unter Wahlleitung von Bürgermeister
Peter Werler, der sich bei der INI für deren Engagement
für die Umwelt und der begeisterten Jugendarbeit bedankte,
wurden die 1. Vorsitzende Waltraud Godbarsen, Kassiererin
Bärbel Merkel und die Beisitzer Walter Burster und Gerhard
Jung in ihren Ämtern bestätigt.
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