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03. August 2007

 
 

Razia gegen Bénazet Sponsor

 

Wie die Stuttgarter Nachrichten, die Süddeutsche Zeitung und die Welt in den beiden letzten Tagen übereinstimmend berichten, seien unter Federführung des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg bei einer Razzia mehrere Objekte in Deutschland, Frankreich und der Schweiz durchsucht worden. Die Durchsuchungen seien Teil der Ermittlungen gegen den millionenschweren Kapitalanlagebetrug der "Private Commercial Office Inc." (PCO) des Ulrich "Richie" Engler, deren Ableger "US Landbanking" 2007 das Bénazet-Rennen sponsorte.

Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt sieben Tatverdächtige, die Kunden für die Firma in Florida vermittelt haben sollen. Im oberbayerischen Altötting wurde ein 58-jähriger unter dem Verdacht verhaftet, als Europabeauftragter der PCO "betrügerische Kapitalanlagen koordiniert und abgewickelt zu haben". Allein für Deutschland und der Schweiz werde von einem Schaden von 120 Millionen US-Dollar ausgegangen.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen ständen die Daytrading-Angebote der PCO, so der Mannheimer Staatsanwalt Reinhard Hofmann. Das LKA und die Staatsanwaltschaft werfen dem Unternehmen vor, ein "schneeballartiges Betrugssystem" zu betreiben, bei dem die ausgezahlten Zinsen und Provisionen mit dem Geld von Neuanlegern bezahlt werden. Den Anlegern werden laut LKA monatliche Renditen zwischen vier und sechs Prozent versprochen, wenn sie Kapital für die kurzfristigen Aktiengeschäfte zur Verfügung stellen würden. Dies würde bei einer regelmäßigen monatlichen Ausschüttung einer jährlichen Verzinsung von 48 bis 72 Prozent entsprechen. Darüberhinaus seien den in Deutschland tätigen Vermittlern jährliche Provisionen zwischen 12 und 40 Prozent versprochen worden. Derartig hohe Renditen seien aller Erfahrung nach nicht realisierbar, schon gar nicht über einen längeren Zeitraum, erklärten die Ermittlungsbehörden.

Hofmann: "Wir prüfen, ob wir die Untersuchung auf das US-Land-Banking ausweiten." US-Land-Banking warb in Zeitungen und auch während des Frühjahrsmeetings mit einer Verdoppelung des eingesetzten Kapitals innert vier Jahren, durch Spekulationen mit Bauerwartungsland. Auf der Rennbahn sei ein zweistelliger Millionebetrag aquiriert worden, vermeldete Landbanking nach dem Wonnemonat.

Urlich Engler wird seit längerem mit internationalem Haftbefehl gesucht. "Es ist schwierig, eine Auslieferung aus den USA zu erwirken", so der Staatsanwalt Hofmann.

Quellen:

Die Welt: Millionenschaden durch Skandal-Firma

Stuttgarter Nachrichten: Razzien in drei Ländern

Süddeutsche Zeitung: Dubiose Anlagfirma

 
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