Razia gegen Bénazet Sponsor
Wie die Stuttgarter Nachrichten,
die Süddeutsche Zeitung und die Welt in den beiden letzten
Tagen übereinstimmend berichten, seien unter Federführung
des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg bei einer
Razzia mehrere Objekte in Deutschland, Frankreich und
der Schweiz durchsucht worden. Die Durchsuchungen seien
Teil der Ermittlungen gegen den millionenschweren
Kapitalanlagebetrug der "Private Commercial Office Inc."
(PCO)
des Ulrich "Richie"
Engler, deren Ableger "US Landbanking" 2007
das Bénazet-Rennen sponsorte.
Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt sieben Tatverdächtige,
die Kunden für die Firma in Florida vermittelt haben sollen.
Im oberbayerischen Altötting
wurde ein 58-jähriger unter dem Verdacht verhaftet, als Europabeauftragter der
PCO "betrügerische Kapitalanlagen koordiniert und abgewickelt zu haben".
Allein für Deutschland und der Schweiz werde
von einem Schaden von 120 Millionen US-Dollar ausgegangen.
Im Mittelpunkt der Ermittlungen ständen die Daytrading-Angebote der PCO,
so der Mannheimer Staatsanwalt Reinhard Hofmann.
Das LKA und die Staatsanwaltschaft werfen dem Unternehmen vor,
ein "schneeballartiges Betrugssystem" zu betreiben, bei dem die
ausgezahlten Zinsen und Provisionen mit dem Geld von Neuanlegern
bezahlt werden. Den Anlegern werden laut LKA monatliche Renditen
zwischen vier und sechs Prozent versprochen, wenn sie Kapital für die kurzfristigen Aktiengeschäfte zur Verfügung stellen
würden. Dies würde bei einer
regelmäßigen monatlichen Ausschüttung einer jährlichen Verzinsung von
48 bis 72 Prozent entsprechen. Darüberhinaus seien den in Deutschland
tätigen Vermittlern jährliche Provisionen zwischen 12 und 40 Prozent
versprochen worden. Derartig hohe Renditen seien aller Erfahrung nach
nicht realisierbar, schon gar nicht über einen längeren Zeitraum,
erklärten die Ermittlungsbehörden.
Hofmann: "Wir prüfen, ob wir die Untersuchung
auf das US-Land-Banking ausweiten."
US-Land-Banking warb in Zeitungen und auch während des Frühjahrsmeetings mit
einer Verdoppelung des eingesetzten Kapitals innert
vier Jahren, durch Spekulationen mit Bauerwartungsland.
Auf der Rennbahn sei ein zweistelliger Millionebetrag
aquiriert worden, vermeldete Landbanking nach dem
Wonnemonat.
Urlich Engler wird seit längerem mit internationalem Haftbefehl gesucht. "Es
ist schwierig, eine Auslieferung aus den USA zu erwirken", so der Staatsanwalt Hofmann.
Quellen:
Die
Welt: Millionenschaden durch Skandal-Firma
Stuttgarter
Nachrichten: Razzien in drei Ländern
Süddeutsche
Zeitung: Dubiose Anlagfirma
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