Haushaltberatungen abgeschlossen
Einstimmig verabschiedete der
Rat der Renngemeinde als Satzungsbeschluß den Bebauungsplan
„Kleintierzuchtanlage Iffezheim“. Damit ist für die
Iffezheimer Kleintierzüchter der Weg frei zum Bau ihrer
Stallungen und Volièren.

Der Plan sieht bauliche Anlagen
mit einer maximalen Grundfläche von 75 Quadratmetern
je Parzelle vor. Im ersten Bauabschnitt sind ein Dutzend
Parzellen vorgesehen. Die Gebäude dürfen eine Firsthöhe
von 4,80 Metern nicht überschreiten. Da der Bebauungsplan
eine zentrale Versickerung des Oberflächenwassers vorsieht,
dürfen die Dächer nicht mit unbeschichteten Metalldächern
gedeckt werden. Die zentrale Versickerung erfolgt auf
der gegenüberliegenden Seite des Betonweges, da aufgrund
der Lage des Geländes auf der ehemaligen Mülldeponie
„Im Plohn“ die Versickerung auf Altlastenfläche verboten
ist. Wie Bürgermeister Peter Werler mitteilte, sei auf
den folgenden Tag eine Vororttermin geplant, an welchen
in Abstimmung mit Grünplaner, Förster Norbert Kelm und
dem Kleintierzuchtverein die zu fällenden Gehölze markiert
würden.
Trotz Magengrimmens stimmte der
Iffezheimer Gemeinderat der Reduzierung der Sporthallenmiete
für die Nutzung der Schüler der kreiseigenen Astrid-Lindgren-Schule
auf 27 405 € zu. Wie Bürgermeister Peter Werler rekapitulierte,
sei 1996 ein Mietvertrag über knapp 41 000 € geschlossen
worden, mit der Maßgabe, den Mietzins regelmäßig an
die Entwicklung der Schülerbeförderungskosten anzupassen.
Dies sei bisher nicht geschehen. Der Landkreis mache
nun geltend, daß zum einen die Nutzung der mittlerweile
neu gebauten Halle durch die Sprachheilschule um ein
Drittel abgenommen habe und andererseits sich die Beförderungskosten
auf 28 500 € beliefen. Der Landkreis weigere sich, einen
höherer Betrag für die Sportanlagennutzung zu bezahlen.
Harald Schäfer (SPD) bekräftigte, daß aus seiner Sicht
die Halle mehr wert sei als der vom Landkreis angebotene
Vertrag. Hans-Jörg Oesterle (CDU) gab die Stimmung im
Rat wieder, als er anmerkte, das das Angebot keinem
schmecken würde. Oesterle rekapitulierte die Geschichte
der zusammen genutzten Sportstätte von den Plänen vor
15 Jahren eine gemeinsame Halle zu bauen, über einen
Baukostenzuschuß von einer halben Million Mark, bis
hin zur heutigen Situation in der die Gemeinde der alleinige
Eigentümer der neu erbauten Sporthalle ist. Wenn nun
der Landkreis wegen höheren Mietforderungen seine
Schüler über Land zum Turnunterricht fahren würde, hätte
die Gemeinde keine Einnahmen und die Halle stünde zum
Teil leer. Er plädierte dafür den Vorschlag des Landes
anzunehmen, auch wenn dieser die Vorschriften der Vollkostenrechnung
widerspräche. Dem schloss sich der Rat an.
Haushaltsberatungen
Zum Auftakt der Haushaltsberatungen
2007 stellte der finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion,
Berthold Leuchtner, die grundsätzlichen Anmerkungen
seiner Fraktion zum vorliegenden Haushalt vor. Seit
Jahren sie der Gemeinderat bemüht, die strukturelle
Ertragsschwäche des Haushaltes zu verbessern. Durch
Personalabbau und Übernahme des Fortspersonals in den
Bauhof sei es gelungen, die Defizite im Forst zu verringern.
Pauschale Ausgabenkürzungen und andere Sparmaßnahmen
hätten zu deutlichen Verringerungen der Ausgaben im
Haushalt geführt. Auf der Einnahmenseite sei durch Gebührenerhöhungen
bei Wasser, Abwasser und Friedhof dem Verursacherprinzip
Rechnung getragen worden. Hierbei hätten vor allem die
privaten Haushalte die Last zu tragen. Als Solidarbeitrag
zur Haushaltssanierung stimme die CDU dem Vorschlag
der Verwaltung zu, die Gewerbesteuer um zehn Punkte
auf 330 Punkte anzuheben. Dies bedeute für die Unternehmen
eine reale Belastung von zwei Prozent. Die Gemeinde
würde aber über die zusätzlichen 30 000 Steuereuros
hinaus weitere 60 000 Euro Finanzausgleichsmittel erhalten.
Die erwirtschaftete Zuführung
an den Vermögenshaushalt zeige, daß man grundsätzlich
auf dem richtigen Weg sei. Das aufzunehmende Darlehen
sei keine betriebswirtschaftliche Katastrophe, meinte
Leuchtner. Die Haushaltssituation erfordere keinen überzogenen
Sparzwang, weshalb die CDU-Fraktion für die Sanierung
von Schillerstaße oder Weierweg plädiere und sich gegen
die Kürzung freiwilliger Leistungen in der Senioren-
Vereins-,und Jugendarbeit wende und auch für Mittelkürzung
im Bereich der Schulen keinen Anlaß sehe. Dann machten
sich Räte und Bürgermeister an die lange Liste der Fragen
zum Haushaltsentwurf, zückten ab und an den Rotstift
und setzten eigene Prioritäten.
So strichen sie den Haushaltsansatz
für den von Kurt Lorenz als „unnötig wie ein Kropf“
empfundenen Dienstwagen für den Bürgermeister. Auf Vorschlag
der CDU-Fraktion wurden 10 000 Euro für kulturelle Angelegenheiten
zur Förderung des Pamina-Gedankens eingestellt um an
den künftigen Förderungen des Interreg IV-Programmes
teilhaben zu können. Mit dem Hinweis auf die gestiegenen
Mehrwertsteuer und Energiekosten hat der Bürgermeister
Peter Werler die ursprünglich auf fünf Prozent
angesetzte globale Minderausgabe bei den Verwaltungskosten
auf die Hälfte oder 40 000 Euro reduziert. Nach kurzer
Diskussion schlossen sich die Räte seiner Sichtweise
an.
Weitaus länger dauerte die Klärung
der Fragen der SPDFraktion zu den Haushaltsansätzen
zur Datenverarbeitung. Wie der Bürgermeister zusammen
mit dem EDV-Verantwortlichen Gerold Peter, erläuterten,
müssten alte Server ersetzt werden. Darüber hinaus müsse
die Verwaltung im Zeitraum zwischen 2008 und 2012
auf kaufmännische Buchhaltung umgestellt werden. Da
das kommunale Rechenzentrum derzeit keine Lösung anbieten
könne, trage sich die Verwaltung mit dem Gedanken,
private Anbieter zum Zuge kommen zu lassen. Auch wenn
er diesen Haushaltsansätzen zustimmte, wandte sich Karlheinz
Schäfer (SPD) dagegen, 10 000 Euro Versuchskaninchengebühr
zu bezahlen nur um am 1. Januar 2008 dabei zu
sein.
Dem Vorschlag der SPD-Fraktion,
die von den beiden Schulen beantragten Investitionsmitteln
für EDV-Ausrüstungen und Mobiliar um 20 Prozent zu kürzen,
stemmten sich die beiden anderen Ratsfraktionen mit
dem Hinweis entgegen, daß die Ansätze der Schulen bisher
nie überzogen gewesen wären, und die Schulen im Ort
deshalb so gut seien, weil sie immer gut ausgestattet
würden.
Nach kurzer Diskussion über das
Für und Wieder ob die Schillerstaße oder der Weierweg
saniert werden sollte, entschied sich der Rat für die
auf 680 000 Euro geschätzte Sanierung der Schillerstraße.
Diese solle im Oktober ausgeschrieben werden und über
den Winter durchgeführt werden.
Für genauso viel Diskussionsstoff
sorgte die Frage, ob die erst vor fünf Jahren mit wassergebundener
Decke erstellten Parkplätze östlich des Friedhofs zusammen
mit den im Friedhof liegenden Wegen ebenfalls gepflastert
werden solle. Mit knapper Mehrheit entschied sich der
Rat dafür, 30 000 Euro für die Parkplatzbefestigung
auf die vorgesehenen Friedhofsinvestitionen in Höhe
von 140 000 Euro aufzusatteln. Weitere 50 000 Euro wurden
für die Planung einer sichreren Überquerung der B36
zum Schützenhaus eingestellt. In diesem Zusammenhang
erinnerte Hans-Jörg Oesterle daran, daß Teile der an
der B36 entlang führenden Radwege Pamina-Radwege seien,
und eventuell Fördermittel eingeworben werden könnten.
An großen Brocken wurden im Vermögenshaushalt
180 000 Euro zur Sanierung der Freilufthalle und die
Neuverlegung der Wasserleitung in der Karlstraße herausgenommen.
In der nächsten Sitzung werde der Haushalt verabschiedet,
war sich der Gemeinderat einig.
Wie Bürgermeister Peter Werler
auf Nachfrage bestätigte, wird das in der Sitzung vom
13.11.2006 baurechtlich genehmigte voluminöse, 13 Meter
hohe 24-Parteienhaus an der Badnerstraße nicht ausgeführt
werden. Das Gebiet werde neu überplant..
|