CDU beleuchtet Gemeindefinanzen
Hans-Jörg Oesterle
Ganz im Sinne von Bürgermeister
Werler diskutierte die Iffezheimer CDU die Gemeindefinanzen
für dieses Jahr: nämlich zeitnah. Der Bürgermeister
will erklärtermaßen alsbald Planungssicherheit für die
Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde für das kommende
Jahr haben und hatte die im Gemeinderat vertretenen
Fraktionen zu einer zügigen Behandlung in den Parteigremien
angehalten. Am Montagabend befasste sich die CDU mit
dem Haushaltsentwurf der Gemeindeverwaltung. Um das
Ergebnis der über dreistündigen, teilweise kontrovers
geführten Diskussion vorwegzunehmen: Im Großen und Ganzen
wird der Bürgermeister mit den Überlegungen der Christdemokraten
wohl leben können.
Grundsätzliche Zustimmung – frühzeitige Planung
Wie der CDU-Ortsverbandsvorsitzende
und Vorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion Meingold
Merkel nämlich am Montagabend auf einer gut besuchten
öffentlichen Veranstaltung in Gegenwart von Bürgermeister
Peter Werler im Kernzeitenraum der Grundschule einleitend
und positiv feststellen konnte, könne die Iffezheimer
CDU fast allen Planungsansätzen im Verwaltungshaushalt
und auch im Vermögenshaushalt zustimmen. Allerdings
gäbe es für die eine oder andere vom Rathaus vorgeschlagene
Maßnahme schon noch Abstimmungsbedarf unter den drei
Ratsfraktionen, den man auf der kommenden Gemeinderatssitzung
ausloten wolle.
Der stellvertretende CDU-Fraktions-vorsitzende
Bertold Leuchtner moderierte die Planungsansätze der
Gemeindeverwaltung im Verwaltungshaushalt und anschließend
den Vermögenshaushalt, in welchem die vorgesehenen Baumaßnahmen
dargestellt sind. Positiv stellte Bertold Leuchtner
heraus, dass für 2007 weder die Grundsteuer noch die
Abwassergebühren erhöht werden müssten. Mit einer von
der Gemeindeverwaltung vorgeschlagenen moderaten Erhöhung
des Wasserpreises um 10 Cent je Kubikmeter und einer
zum Ausgleich einer nachteiligen Regelung im Finanzausgleich
mit dem Land erforderlichen Erhöhung der Gewerbesteuer
um rund 3 Prozent könne man leben, pflichteten die Anwesenden
bei.
Verwaltungshaushalt erwirtschaftet
Plus, geringere Darlehensaufnahme im Vermögenshaushalt
Besonders wichtig und beachtenswert
sei, dass der Verwaltungshaushalt mit einem geplanten
Überschuß von 480.000 € im Plus abschließe und zur Finanzierung
der vorgesehenen Baumaßnahmen im Vermögenshaushalt diene.
Die von der Gemeindeverwaltung
zur restlichen Finanzierung vorgeschlagene Darlehensaufnahme
könne nach Auffassung von Hans-Jörg Oesterle bedeutend
geringer ausfallen, weil mit zusätzlichen Einnahmen
aus Bauplatzverkäufen gerechnet werden dürfe:
Wegen des im vergangenen
Spätjahr umstritten gewesenen Bauvorhabens eines viergeschossigen
Mehrfamilienhauses am Kreisel-Ost zeichne sich nun ein
Verkauf an einen anderen Investor ab, der nicht nur
den umstrittenen Bauplatz sondern auch noch den gegenüberliegenden
an der Lutherstraße erwerben und beide Bauplätze ortsbildverträglich
bebauen wolle.
Auch die für die Sanierung der
Schillerstraße geschätzten Kosten von 680.000 € werden
wohl in diesem Jahr nicht vollständig anfallen, wenn
der Gemeinderat dem Vorschlag von Meingold Merkel folgt
und die Baumaßnahme erst nach der Sommerpause ausschreibt.
Die Christdemokraten wollen
außerdem vor der Schillerstraße erst mal den Weierweg
sanieren lassen, weil diese Zufahrtsstraße zur Haupt-
und Realschule und zur Astrid-Lindgren-Schule noch desolater
als die Schillerstraße sei.
Zurückhaltend zeigten sich die
Versammlungsteilnehmer beim Planansatz für Sanierungsarbeiten
in der Freilufthalle. Dort sollen unter anderem für
ein neues Dach mit einer Solaranlage rund 240.000 €
ausgegeben werden. Diese Maßnahme will die CDU ins nächste
Jahr verschoben haben.
Die Anregung von Joachim Huber,
zusätzlich zur Wegesanierung im Friedhof auch noch die
Pkw-Stellplätze vor dem Friedhof zu pflastern, wurde
zustimmend in die Vorschlagsliste aufgenommen.
Hans-Jörg Oesterle beantragte
im Haushaltsplan Mittel einzustellen, um das Schützenhaus
für Radfahrer, Spaziergänger und Jogger verkehrssicherer
anzubinden und zeigte zwei Möglichkeiten auf: Eine Fußgängerampel
über die Bundesstraße 36 in Höhe der Zufahrt zum Schützenhaus
wäre zwar wünschenswert, wohl aber nicht genehmigungsfähig.
Besser sei deshalb, den Radweg auf der östlichen Seite
der Bundesstraße 36 um rund 150 Meter über einen neuen
Steg über den Sandbach bis zur Straßenkreuzung mit der
Bundesstraße 500 zu verlängern. An der dortigen Ampelanlage
solle die Straßenverwaltung dann eine zusätzliche Fußgängerquerung
installieren. Bürgermeister Peter Werler will diesbezüglich
Verhandlungen mit den Behörden aufnehmen.
Weil zur Förderung des Pamina-Gedankens
von der Europäischen Union in den nächsten Jahren insgesamt
71 Millionen € Fördergelder bereitstehen, forderte Hans-Jörg
Oesterle einen Merkposten im Haushalt und gemeinsam
mit den örtlichen Vereinen weitere Förderobjekte anzudenken.
Auf die Frage von Josef Gartner
zur Finanzierung der Kernzeitenbetreuung an der Grundschule
erläuterte Bürgermeister Peter Werler, dass diese Einrichtung
durch Landeszuschüsse und Elternbeiträge kostendeckend
ist und derzeit von 70 Kindern genutzt wird.
Tragfähigen Konsens anstreben
Am Ende der über dreistündigen
Diskussion bedankte sich der CDU-Vorsitzende Meingold
Merkel bei den Teilnehmern für die engagierte Mitarbeit,
für die vielen Anregungen und für den konstruktiven,
immer wieder auch kontroversen Meinungsaustausch. Ziel
der CDU sei es, dass bei den Haushaltsberatungen im
Gemeinderat ein tragfähiger Konsens quer durch alle
drei Fraktionen und nach Möglichkeit auch mit der Gemeindeverwaltung
erreicht werde.
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