Sr. Grata Bindschädels Schule zerstört

Sr. Grata (Klara Bindschädel) in ihrer Nähschule, die ein Raub der Flammen wurde

Es sei schon immer ihr Wunsch gewesen, in Chile zu arbeiten, erklärte Klara Bindschädel aus Iffezheim ihren Eintritt in die Kongregation der Franziskanerinnen in Gengenbach vor einem halben Jahrhundert. Knapp 20 Jahre später erfüllte sich ihr Wunsch und sie wurde als Schwester Grata in das Mutterhaus im chilenischen Purulon entsandt. In der dortigen Missionsstation betreibt die Kongregation einen Kindergarten sowie eine Grund- und Hauptschule. Nach der achtjährigen Volksschulausbildung können die Schüler an den angeschlossenen landwirtschaftlichen Berufs- oder Restaurantfachschulen eine Ausbildung absolvieren. Für die Schüler, deren Schulweg in dem dünn besiedelten Landstrich zu weit ist, um ihn täglich zu absolvieren, wurden 200 Internatsplätze eingerichtet. Die Schlafsäle wurden über den Klassenräumen eingerichtet. Etwa siebzig Externe würden morgens mit dem Bus oder Pritschenwagen in die Schulen gebracht. Der Schul-, wie auch der Internatsbesuch ist für die Kinder der in ärmlichen Verhältnissen lebenden Landbevölkerung kostenlos.

Ehemaliger Schlafsaal der jüngeren Internatsschüler

Sr. Grata erteilte neben ihrer Arbeit in der Nähstube des Mutterhauses den Frauen aus der Umgebung neben Religions- auch Handarbeitsunterricht, damit diese ihre Kleidung selbst anfertigen können.

Während ihres Heimaturlaubes im Renndorf, ereilte sie die Nachricht, daß die Gebäude der Grund- und Hauptschule mit samt den Internatsplätzen, sowie der Kindergarten, die Großküche und ihre Nähschule ein Raub der Flammen geworden seien. Die Feuerwehren der umliegenden Orte hätten lediglich ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude verhindern können. Von den in Brand geratenen Gebäuden stehe nichts mehr, erzählte Grata. Glücklicherweise seien die Internatsschüler im verlängerten Wochenende gewesen, so daß die Gebäude bis auf drei Schwestern, die sich hätten retten können, leer gewesen seien. Die Utensilien der Schüler, Computer und andere Lehrmittel, alles sei in Flammen aufgegangen.

Der Betrieb von Internat und Schule sei durch staatliche Zuschüsse finanziert worden. Diese Zuschüsse würden aber nur fließen, wenn tatsächlich ein Lehrbetrieb stattfände, erläuterte Sr. Grata die finanzielle Situation in Purulon. Daher seien große finanzielle Anstrengungen notwendig, um die Schulen schnellstmöglich wieder aufzubauen und einzurichten. Hierfür sei auf Sr. Grata Bindschädel bei der Sparkasse Rastatt*Gernsbach (BLZ 665 500 70) das Spendenkonto 97 980 eingerichtet worden, dessen eingegangenen Beträge ausschließlich für den Wiederaufbau der Schulen verwendet würden.