Rekordlachs an der Fischtreppe
Dieter Degel
Das deutsche Betreuungs-Team der
Rheinpachtgermeinschaft 1 erfasst im Auftrag der Fischereibehörde
des Regierungspräsidiums Karlsruhe den Fischbestand
im Rhein. Auch dieses Jahr sind die ehrenamtlichen Helfer
wieder seit dem 1. Juli am Fischpass Iffezheim aktiv
und erfassen mit Hilfe der Reuse Art und Anzahl der
aufsteigenden Fische. Jeden Tag wird hierzu um 8.30
Uhr die Reuse gehoben und die gefangenen Fische werden
entnommen. Der Fang wird im Fangbuch dokumentiert und
die Fische werden im Oberwasser der Staustufe wieder
in die Freiheit entlassen.
Seit Anfang Oktober sind nur wenige
Lachse im Fischpass aufgestiegen, wesentlich zahlreicher
waren dagegen die Meerforellen. Der vergangene Samstag
brachte jedoch beim Heben der Reuse eine riesen Überraschung
ans Tageslicht bzw. aus dem Wasser. Neben einem kleineren
Lachs mit einer Länge von 65cm und einem Gewicht von
2kg befand sich ein Lachs mit einer Länge von 103cm
und 8,1kg in der Reuse. Dies ist der bisher größte Lachs
der seit Inbetriebnahme der Reuse im Juni 2000 im Fischpass
gefangen wurde. Die Freude der Fischer war entsprechend
groß über den neuen Rekord am Fischpass Iffezheim.

Dem Lachs wurde eine Blutprobe,
eine Gewebeprobe und etwa 10 Schuppen entnommen, danach
wurde er im Oberwasser wieder freigelassen. Die gesamten
Proben von Lachsen und Meerforellen werden zunächst
eingefroren und Anfang Dezember an die UNI Heidelberg
übergeben. Mit diesen Proben werden dann Gen-Untersuchungen
durchgeführt; sie sollen vor allem die stammesmäßige
Zusammensetzung der aufsteigenden Lachse nachweisen
und so Aufschluß über den Erfolg der Maßnahmen zur Wiedereinbürgerung
des Lachses am Oberrhein geben.
Die Fangstatistik weist dieses
Jahr bis zum 17.11.07 insgesamt 60 Lachse aus, im vergangenen
Jahr wurden insgesamt nur 47 Lachse nachgewiesen.
Bei den Meerforellen ist gleichfalls
eine Steigerung zu verzeichnen: Bis zum 17.11.07 zeigten
sich im Fischpass 101 Meerforellen, im vergangenen Jahr
insgesamt nur 55 Stück.
Nachdem mit dem 2.November 2006
an der Westküste von Irland die Treibnetzfischerei eingestellt
wurde, hofft man nun auf Maßnahmen an der Rheinmündung
in Holland. Hier sollen im Jahr 2008 die Modalitäten
für das Öffnen der Gezeitenbauwerke verbessert werden.
Dies müßte dann zu einer weiteren Erhöhung der Rückkehrer-Quote
bei Lachs und Meerforelle führen. Nach wie vor ist darüberhinaus
die mangelnde Durchgängigkeit der Gewässer, d.h. fehlende
Fischpässe an Wehren und Kraftwerken, von entscheidender
Bedeutung.
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