Mission impossible: TV Iffezheim bleibt in der
Oberliga
Obwohl die Mission „Regionalliga“
scheiterte, durften die Iffezheimer Turner erhobenen
Hauptes die Heimreise vom Relegationswettkampf in Heidelberg
antreten. Wäre alles optimal gelaufen, hätte der Sprung
in die dritthöchste deutsche Turnklasse durchaus drin
sein können. Am Ende landete der TV Iffezheim nur im
Mittelfeld einer starken Konkurrenz, konnte dabei aber
so namhafte Gegner wie den KTV Heilbronn (schwäbischer
Oberliga-Meister), den TUS Ober-Ingelheim und das Turnteam
Toyota Köln hinter sich halten.
Neben den bisherigen Regionalligisten
Toyota Köln und Exquisa Amper-Würm beteiligten sich
auch sieben Oberliga-Teams aus ganz Deutschland am Kampf
um die Aufstiegsplätze. Die TG Hegau-Bodensee (badischer
Oberliga-Meister) gewann diesen Vergleich überlegen
vor den zweiten Mannschaften der TG Saar und des TUS
Leopoldshöhe. Diese drei Vereine steigen somit auf.
Amper-Würm verteidigte mit dem 4. Platz seine Startberechtigung
in der Regionalliga, während Köln am Samstag das schlechteste
Ergebnis erzielte und absteigen muss.
Trainer Jürgen Schneider gab sich
mit dem eigenen Resultat sehr zufrieden: „Meine Jungs
haben sich hier prima verkauft und konnten zeigen, dass
wir uns auch in der höheren Klasse nicht verstecken
müssen.“ Etwas gewöhnungsbedürftig war sicher die erste
Konfrontation mit dem neuen Code de Pointage, der seit
dem Sommer gilt.

Für Iffezheim turnten Patrick
Hauns, Michael Lorenz, Philippe Janod, Severin Fritz,
Selim Harmanbasi, Jan Anselm, Fabian Rauber, Manuel
Peter, Tobias Mauck und Philipp Kugler. An den ersten
vier Geräten verlief der Wettkampf relativ problemlos
und der TV Iffezheim hatte schon Tuchfühlung zur Spitzengruppe
aufgenommen, bis am Barren das Pech in geballter Form
auftrat. Jan Anselm verturnte seine Übung, worauf Coach
Jürgen Schneider sofort reagierte. Er zog das erste
und einzige Mal an diesem Tag den Joker, um die Wertung
zu annullieren. Danach präsentierte Phlipp Kugler seine
schwierige Kür zunächst sehr sicher, griff aber ausgerechnet
im leichtesten Teil - kurz vor dem Abgang - neben den
Holmen, stürzte vom Gerät und zog sich dabei leichte
Verletzungen zu. Selim Harmanbasi verschenkte schließlich
durch einen Leichtsinnsfehler weitere wichtige Punkte.
Erst Patrick Hauns konnte mit einer souveränen Vorstellung
das Blatt wieder wenden. Zum Glück behielt auch „Joker“
Fabian Rauber in dieser brenzligen Situation die Nerven
und sorgte am Ende mit einer starken Übung für Schadensbegrenzung.
Am Reck konnten die Iffezheimer
zwar noch etwas Boden gut machen, kamen aber über den
sechsten Rang in der Schlusswertung nicht mehr hinaus.
Direkt davor landete in lockerer Schlagdistanz der KTV
Fulda-Werra-Rhön. Mit knappem Rückstand folgte
der KTV Heilbronn, der jedoch schon ab dem zweiten Gerät
verletzungsbedingt auf einen Leistungsträger verzichten
musste und dadurch ein wenig aus dem Tritt kam.
Der TV Iffezheim kann sich nun
wieder auf die Oberliga-Runde im Frühjahr konzentrieren
- allerdings ohne Ringespezialist Michael Lorenz, der
seine turnerische Laufbahn aus gesundheitlichen Gründen
definitiv beenden muss. Für ihn war dieser Relegationswettkampf
der krönende Abschluss seiner beeindruckenden Karriere.
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