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Gibt's da etwa eingefleischte
Schalkefans unter den Gemeindearbeitern, die aus Wut über den
erneuten bajuwarischen Titelgewinn deren Staatsfahne kopfüber
baumeln lassen?
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Gerade mal 7 500 Zuschauer hatten sich am
ersten Renntag trotz arbeitsfreien Samstages auf die Iffzer Bahn verirrt. Sicher, die äußeren
Bedingungen wichen stark von dem in den vergangenen Jahren
abonnierten Kaiserwetter ab. Aber dies war nur der Anlaß, nicht
der Grund für die schwindenden Zuschauermassen, denn „Wohin
soll ich mich wenden, wenn Sturm und Regen peitschen?“ bleibt
weiterhin die unbeantwortete Frage des gemeinen Fußvolkes,
welches sich vor Beantwortung dieser Frage auch weiterhin rar machen
wird.
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Anscheinend hat sich bei den Verantwortlichen riesiges
Gottvertrauen in die neue Beschallungstechnik breit gemacht. Ein
Vertrauen darauf, daß es auf der Rennbahn keine akustischen
Löcher mehr gibt. Wie anders ist sonst zu erklären, daß
sich der Bahnsprecher weigert, fürderhin die Quotenansage zu
wiederholen. Wer sich gerade in einem der nicht mehr existenten
Löcher oder im Pulk treppab befindet, wird bestimmt an den
Monitor verwiesen. Man könnte meinen, der Bahnsprecher würde
nach der Länge seiner Wortbeiträge bezahlt und da werde
halt eingespart. Unter Kunden- freundlichkeit wird weiland jedoch etwas
anderes verstanden.
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Daß der Wind den Lautsprechern ab
und an die Wortfetzen von der Membran riss, durften auch die Reiter
des Hauptrennens erfahren. Wegen des starken Gegenwindes an der 1200
Meter Startstelle blieben zwei der Startboxen verschlossen. Die
Fehlstartanlage gab ihr Piepsen von sich, aber keiner der Rennreiter
hörte es, oder sah, von der Sonne geblendet, das rotierende
gelbe Licht. Getreulich machten sich die Galopper so denn auf den
langen Marsch über 3200 Meter und konnten erst in Zielhöhe
durch das ständige „Fehlstart, Fehlstart“ - Rufen des
Entleins und dem beherzten Eingreifen von Kalli Huber gestoppt und
zum erneuten, dann Flaggenstart, bewogen werden. Der fliegende
Holländer brachte Stall Kaiserbergs Bussoni dann im zweiten
Anlauf als Ersten ins Ziel.

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Hat dies Besucherpaar
besonders starke Nerven, oder beherzigt
es nur den fälschlicherweise Konfuzius zugeschriebenen
Satz: "Wo ein Ast gefallen ist, hat
kein zweiter Platz."?
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Gab's
dereinst nicht jenen brotlosen
Künstler, der während der
gemeine Rennbahnbesucher
das Geschehen auf dem
grünen Rasen goutierte, mit
Schaufel und Besen Heinzelmännchen
gleich die Roßbollen aufsammelte?
Fiel auch dieser dem Rotstift
zum Opfer? Dann sei dem
Streicher gesagt, daß sich
Geruch und Geschmack frisch
gezapfter Pferdeäpfel im
Gegensatz zu einem
Tropfen guten Weines reziprok
zum Alter verhalten.
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Metalldedektoren auf der Rennbahn? Als
Pferde getarnte Waffenlager fanatischer Terroristen? Weit gefehlt!
Alena Dolejsi, die sonst mit bloßem Auge dafür sorgt, daß
tatsächlich die im Programm aufgeführten Pferde an den
Start kommen, sucht nach dem Chip, der allen seit 2004 in Deutschland
geborenen Fohlen implantiert werden muß. Ein
Identifikationsmerkmal, welches in Frankreich schon seit Jahren
üblich ist und mit dem auch deutsche, international tätige
ältere Pferde ausgestattet sind.
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Mußte Werner Hefter zum
Meetingauftakt noch den dunklen Engel vor sich dulden, so war für
Wolfgang Gülcher als erstem Iffzer Trainer im dritten Rennen
bereits der Fisch drin. Mit dem tausenblättrigen Millefeuille
landete Wolfgang den ersten Erfolg der Iffzer Trainingszentrale.
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Der große Braune ist nicht immer
die richtige Wahl an stürmischen Renntagen.
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Magische
Symbole auf Brust und Rücken
scheinen die Siegchancen
nicht unerheblich zu beeinflussen.
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Wie die Videowand ...
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...litt auch manche Journalistenfrisur
unter dem Anprall der Gewalten.
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Der treue Rennbahnbesucher
wurde jedoch noch mit einem gewaltigen Regenbogen
für die Unbillen der Witterung entschädigt.
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Nachdem Werner Hefter am Samstag
den Geldregen für die Iffezheimer Trainer
eröffnet hatte, landete er zusammen mit
dem Kollegen Weber im zweiten Sonntagsrennen
einen Doppelschlag. Der von ihm trainierte
Le Malande verwies Webers Night Set auf
den zweiten Platz.
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Die Iffzer
Starter fest im Blick hat auch
die Jugend des Renndorfes: Denn
früh übt sich, wer ein rechter
Zocker werden will.
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Vollkommen
überarbeitet wurde das Konzept
des Iffezheimer Rennbahnmülleimers.
Die aktuelle Positionierung
im hellen Glanze des Tageslichtleuchters
unterstreicht eher seine Armseligkeit,
als daß es die Iffezheimer Designkommission
zur Preisvergabe animieren würde.
Ohne jetzt blau-gelbe oder Frosch
quakende Möbelhäuser bewerben
zu wollen, muß dennoch darauf
hingewiesen werden, daß es auch
in unserer Region preisgünstig
Müllsammelbehälter zu erwerben
gibt.
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Eigentlich sollte
den hiesigen werbetreibenden Firmen in den
vergangenen Jahren nicht verborgen geblieben
sein, daß der Wind in Iffezheim in 48 von 52
Kalenderwochen aus südwestlicher Richtung
dem Rennbahnbesucher Kühlung zufächert.
Warum hängt sie dann Flaggen auf, die nur
bei Nordwind unbeschwert ihre Werbebotschaft
entfalten können?
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Das freundliche
Totopersonal ist immer bereit,
einen guten Tipp in die Tat
umzusetzen.
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Ich weiß ja nicht, welcher Teufel
den Webmaster des Clubs reitet, die Links
zu den Startern des aktuellen Renntages
umbenennen zu müssen. Waren die verlinkten
PDF-Dateien bis dato logisch in der Form
Rennnummer-Renntag-Jahr (Bsp.: http://www.baden-galopp.com/de/php/ergebnisse/pdf_starter/S060506.pdf
6. Preis der Hotelerie am Samstag [5. Renntag]) aufgebaut,
so werden diese zum aktuellen Renntag
grundlos in "bad_rX" (http://www.baden-galopp.com/de/php/ergebnisse/pdf_starter/bad_r6.PDF)
umbenannt, was ja an sich außer der Unnötigkeit
noch nicht so schlimm wäre. Aber leider,
leider verbirgt sich hinter dem Rennen X nicht
unbedingt das Xte Rennen des aktuellen Renntags.
Es kann schon einmal das Xte Rennen des
Vortages sein. So bekommt man heuer anstatt
der Starter des Bénazet-Rennens die
Geldermann-Galopper präsentiert. Was ja
auch nicht weiter schlimm wäre, könnte
man zu den Quoten von gestern heute auf
den Einlauf von gestern wetten. Von
Gestern war auch die Sportwelt die am Eingang
des Ex-Clubplatzes feilgeboten wurde. Sicher,
der Club kann nichts dafür, wenn der Grossist
die falschen Blätter liefert. Aber diese
dann in die Auslage zu nehmen ...
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Auch wenn der Club seine zwei Wochen
vor dem Meeting angekündigte Aktion, am Himelsfahrtstag als
Jockeys kostümierte Kinder zu prämieren, sanft entschlafen
ließ, ließen es sich die beiden Rennknirpse Nina Leitz
(6) und Felix Brüggemann (9) nicht nehmen, im Renndress auf der
Bahn zu erscheinen. Kein Wunder bei dem hippophilen
Familienhintergrund: die Mutter der „Schlenderhanerin“ Nina,
Cornelia Leitz, ist Arbeitsreiterin in der Trainingszentrale und
deren Lebensgefährte Gerhard Huber der Jockey des Renndorfes.
Felix Brüggemann präsentierte sich in den Farben des
Stalles AMO, die seine Eltern Monika und Andreas Brüggemann vom
Iffezheimer Pater Franz zur Hochzeit geschenkt bekamen. Unter diesen
Farben liefen bereits drei Galopper über Deutschlands Bahnen.
Derzeit stehen einige Freizeitpferde im Stall AMO.
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Selbst
der frömmste Schirm konnte am Samstag Petrus
nicht dazu bringen, die Himmelschleusen
zu verrammeln. Nichts desto trotz ließen
sich am Himmelsfahrtstag mehr Rennsport
begeisterte auf die Bahn locken als im Jahr
zu vor. Es habe sich gezeigt, dass die Aktionen, wie z.B. freier Eintritt für die Väter mit Nachwuchs am Vatertag, erfolgreich
seien, so Clubgeschäftsführer Wolfgang Stüber.
Für 70 000 € mehr Umsatz sorgten die zusätzlichen etwa
1000 Zu schauer, auch wenn der Durchschnittswetter
zwei Euro weniger umsetzte.
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Trotz
der frenetischen Anfeuerungen durch den
mitgereisten Fanclub reichte es dem Favoriten
Lucky Star lediglich zu einem dritten Platz.
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Die WM wirft ihre Schatten
voraus: mexikanischer Rennbahnbesuch
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Als drittes konnte sich Cornelia Brandstätter
in die Reiher der erfolgreichen Iffezheimer
Trainer eintragen.
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Der Supertipp aus dem Sportwelt-Talk
ließ die Fachwelt aufhorchen: Nehmen
Sie ein Stellpferd und kombinieren Sie vier,
fünf Pferde dazu ... Uns das alles bei sechs
Startern.
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Der letzte Sprung für den
"Irren" des Stalles derer von Kampftrinker.
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Nachdem
nun die Bénazet - Tribüne die Landschaft
schmückt, sollte es der Club nicht versäumen,
den Altbauten etwas Sorgfalt angedeien zu
lassen. Faulende Bretter an den Zockerbuden,
bröckelnder Putz in den Treppenhäusern,
abblätternede Farbe an rostigen Trägern
gepaart mit abfallenden Sockelleisten sollten
nicht das Bild der Rennbahn prägen.
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Die
Hinterlassenschaften des Canis lupus familiaris
gehören weder in fremde Vorgärten noch in
den Aufgang zum Führring, sondern auf das
Anwesen des Halters.
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So
ist er bestens aufgehoben:
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Sie kapiern's nedd, sie
kapiern's nedd....
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Platz ist unterm kleinsten
Schirm.
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Gab es
da mal nicht einen findigen
Glasbläser, der Champagner-
und Weißweingläser mit langen
Stielen versorgte, danit der
Hände Feuer, die Frische des
kühlenden Nasses nicht beeinträchtigt?
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Erfreulich hingegen,
daß trotz einen Zuschauerminus die Wettleidenschaft
nicht nur ungebrochen, sondern sogar zugenommen
hat und in den beiden vergangenen Tagen
für ein Plus von 40 000 sorgte.
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Aha, die Durchsagen
sollen gestrafft! Nachdem schon vor Jahren
die zur Iffezheimer Athmosphäre gehörende
Ansage der Vorwetten gestrichen wurde, werden
nun die Wiederholung der Quoten und der
ausführliche Richterspruch zu Grabe getragen.
Und wozu? Einzig wohl um der Selbstdarstellung
der Herren D&G breiteren Raum zu geben.
Es interessiert aber den rennsportbergeisterten
Wetter überhaupt nicht welche Tante nach
welchem Eis ein Pferd kaufte, oder was irgendein
abgestürzter Adler treibt, oder wer wann
welchen Film dreht. Die Wetter wollen Fakten,
Fakten, Fakten, die aber auf der Iffzer
Bahn immer mehr ausgedünnt werden. Das andere
ist im Bronzenen BlaBla nachzulesen.
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1998
bei seiner Arbeit in Ostdeutschland
hatte Jimmy Cox die Iffezheimer Rennen
kennen und lieben gelernt. Seither
reist er zwei bis dreimal im
Jahr vom englischen Corby an
den Rhein, um die Rennen zu
geniesen. Wie es sich für einen
echten Scotsman gehört natürlich
im Kilt.
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Die Presseabteilung
des Daimler Konzern sollte ab und an VOR
einem Interview einen Blick in die Firmenanalen
werfen. Richtig ist, daß der Stern schon
seit Jahrzehnten die Iffzer Rennen unterstützt.
Der Große Mercedes Benz Preis wird aber
erst seit dem Jahr 2000 (bis dahin Großer
Preis der Badischen Wirtschaft) gelaufen.
Zuvor engagierten sich die Nachfolger des
Pioniers Benz im Großen Preis von Baden,
aus welchem sie gedrängt wurden, als der
Club dem Betrüger Schmieder aufsaß, der zwei
Wochen vor seiner Verhaftung dem Club die
Millionen für den Großen Preis versprach.
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7
000 weggebliebene Zuschauer, 270 000 € weniger
in der Wettkasse, so die nüchterne Bilanz
des Frühjahrsmeetings. Sicher, das
Wetter war nicht das gewohnte Kaiserwetter.
Jetzt rächte es sich zum ersten Mal, daß
man dem kleinen Mann seine Tribüne wegnahm.
Das Konzept der Bezahlsitzplätze geht nicht
auf. Besser würde es laufen, wenn die Tribünen auf dem ehemaligen 2. Platz
wieder der Öffentlichkeit frei zur Verfügung stünden und die breite Masse
wieder ein Dach über dem Kopf hätte. Der IC hatte damals die
Sitzplatzverkauferei mit dem Verweis auf Usancen im Fußbalstadium und dem
Eintrittspreisgefüge in der Bundesliga verargumentiert. Wohlweislich
übersah er in seiner Selbstüberschätzung, daß der Galoppsport in
Deutschland mittlerweile ein Nischendasein fristet. Während sich letztes Jahr
die besten deutschen Dreijährigen im Horner Moor um Derbyehren schlugen, flackerte
live das Rasenskispringen über Deutschlands Bildschirme. In der gestrigen
Tagesschau wurde der Erfolg des Springreiters in epischer Breite gefeiert.
Die Online-Dienste von Tages- und Sportschau schweigen sich zum Galoppsport aus. Das ist
die Realität jenseits des Presseturmes.
Richtig DSF berichtet
jetzt live von Rennen, es bestehen sogar
Wettmöglichkeiten. Aber was nützt eine Präsenz
in einem Sender mit 1,2 % Marktanteil. Der
Auftritt im Nischensender
ist geradezu symptomatisch. Ziel muß es
sein, in die beiden Öffentlich-rechtlichen
mit über einem Viertel des Kuchens zu kommen.
Kostenlose Verwertung der Rennfilme als
"Anschubfinanzierung", seriöse
Moderation ohne Selbstdarstellungsallüren
sind der Weg aus der Anonymität zurück in
aller Munde. Berichterstattung in den Spitzenmedien ist
das Appetitthäppchen, das zum Rennbahngang
verführt. Professionalität und Kundenorientierung
halten die Zuschauer bei der Stange.
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Meeting-Championate:
Jockeys:
1. Adrie de Vries 109 Punkte (5 Siege)
2. Andreas Suborics 104 (5)
3. Andreas Boschert 100 (5)
4. Torsten Mundry 86 (4)
5. Andreas Helfenbein 78 (3).
Drei Siege hatten auch Filip Minarik und Andrasch
Starke.
Trainer:
1. Peter Schiergen 109 Punkte (8 Siege)
2. Dr. Andreas Bolte 70 (4)
3. Andreas Trybuhl 67 (2)
4. Uwe Stoltefuß 60 (2)
5. Hans-Jürgen Gröschel 45 (1)
Neun Trainer hatten zwei Erfolge, darunter auch
Wolfgang Gülcher von der Trainingszentrale Iffezheim
Besitzer:
1. Gestüt Ittlingen 46 Punkte (3 Siege)
2. Gestüt Schlenderhan 31 (2)
3. Stall Steintor 27 (2)
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